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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Versorgungssystem zurückgeleitet wurde. Von dort gelangte es ins Edwards-Reservoir, aus dem ganz San Antonio – und damit auch seine über fünfzig Hotels – Wasser bezog. Da Fryes ursprünglicher Plan schon im Vorstadium fehlgeschlagen war, plante er jetzt, die mehr als hunderttausend Besucher der Stadt zu kontaminieren und sie als unwissentliche Giftträger einzusetzen, und das aller Wahrscheinlichkeit nach weltweit.
    Doch ein Punkt störte noch. Unter diesen Voraussetzungen würde eine Massenverseuchung viel zu langsam vonstatten gehen, um den Tag des Jüngsten Gerichts heraufzubeschwören. Der Reverend mußte noch einen weiteren Trumpf im Ärmel haben.
    Blaine fuhr damit fort, die Landkarte zu studieren. Fryes ganzer Plan hing vom Wasser und von einem bestimmten Ort ab. Wenn es McCracken nur gelänge …
    »Ist doch einfach wunderbar, nicht wahr, Mr. McCracken?« ertönte aus dein Hintergrund des Kinos die Stimme des Reverends.
    Er drehte sich langsam um, und die SIG-Sauer schwang mit und war feuerbereit. McCracken beugte sich vor und suchte ein Ziel.
    Doch da war niemand.
    »Ach, kommen Sie, McCracken«, höhnte Frye, »Sie haben doch wohl nicht ernsthaft erwartet, daß ich es Ihnen so leicht machen würde, oder? Legen Sie jetzt die Waffe ab. Für gewöhnlich gehorchen mir meine Männer aufs Wort, aber selbst ich vermag nicht abzuschätzen, wozu ihre Nervosität sie in einer solchen Situation verleiten wird.«
    Und schon tauchten sie aus den Schatten auf. Drei Männer auf jeder Seite, die einen größeren Abstand voneinander hielten. Blaine suchte nach dem Reverend, konnte ihn aber immer noch nicht entdecken.
    »Wo doch schon Gott auf Ihrer Seite steht, Mr. Frye, was brauchen Sie da noch Soldaten?«
    »Sie helfen mir lediglich dabei, Seinen Willen zu erfüllen. Und beseitigen für mich die letzten Hindernisse auf meinem Weg zum Ziel. Und jetzt die Waffe, bitte.«
    Die Pistole landete mit einem dumpfen Knall auf dem Boden.
    »So ist es doch schon viel besser, nicht wahr? Ich muß Sie allerdings noch darum bitten, Ihre Hände stets so zu halten, daß meine Männer sie sehen können. Sie haben sich als würdiger Gegner erwiesen, Mr. McCracken. Doch am Ende hat meine weise Voraussicht triumphiert – wie schon so oft.«
    Blaine streckte die Hände aus. Die Fernbedienung hatte er sich zuvor unbemerkt in den Ärmel geschoben. »Dann haben Sie mich also schon erwartet, Reverend?«
    »Ich muß gestehen, ich habe mich kurz der Illusion hingegeben, Sie seien in der Oase zugrunde gegangen. Vielleicht wollte ich das einfach glauben. Aber die ganze Zeit über nagte der Zweifel in mir. Jemand wie Sie kann durch Flammen wandeln und nicht einmal die Hitze spüren. Gut möglich, dachte ich bei mir, daß einer wie McCracken die Explosionen überlebt hat.«
    »Ich verstehe mich allerdings nicht darauf, über Wasser zu wandeln. In dem Punkt scheinen Sie mir voraus zu sein, Reverend.«
    »Ich wußte, daß Sie hierhergelangen würden. Schon seit langem war mir klar, daß es mein Schicksal sein würde, Ihnen als meiner letzten Herausforderung gegenüberstehen zu müssen, bevor der Weg zu meinem Ziel endlich frei ist. Sobald man mir mitteilte, daß sich ein Unbefugter in diesem Theater aufhielte, wußte ich schon, daß nur Sie es sein konnten. Ich habe bereits einige Männer ausgeschickt, die aufzuspüren, die mit Ihnen gekommen sind.«
    »Ich bin allein gekommen.«
    »Beleidigen Sie bitte nicht meine Intelligenz. Ein Mann wie Sie versteht es nicht nur, selbst unversehrt aus allem herauszukommen, sondern auch, andere zu retten.«
    »Genau aus diesem Grunde bin ich hier.«
    »Ich verstehe sehr gut, was Sie meinen, denn mein ganzes Leben hat sich auf den Weg ausgerichtet, dessen Ziel nun zum Greifen nahe ist.«
    »Sie wollen auch andere retten?« entgegnete Blaine, und in seiner Stimme klang unüberhörbare Ungläubigkeit mit.
    »Mir geht es darum, die Menschheit zu retten. Und nur mein Weg kann dies bewirken, denn er ist der Weg des Herrn, Mr. McCracken. Ich erwarte natürlich nicht, daß Sie das verstehen oder auch nur annähernd begreifen können. Ihre Fähigkeiten sind unzweifelhaft beeindruckend, Ihre Emotionen und Empfindungen hingegen zurückgeblieben und geradezu primitiv.« Frye klang jetzt fast betrübt. »Eigentlich ist es eine Schande, wenn man bedenkt, daß wir beide dieselben Feinde bekämpfen: Gier, Ungerechtigkeit und Unmoral.«
    »Dafür unterscheiden sich unsere Methoden aber erheblich voneinander, Reverend, und

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