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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Karen runzelte die Stirn und schien fieberhaft zu rechnen.
    »Nein, das kann doch nicht sein …«, murmelte sie. »Nein …«
    »Was ist denn?« wollte Wareagle wissen.
    Als sie antwortete, klang ihre Stimme wie aus weiter Ferne. »Beaver Falls hatte eine Bevölkerung von siebenhundertundzwölf Personen. Und in dieser Liste sind siebenhunderzwölf Menschen im fortgeschrittenen Stadium von Aids aufgeführt … von denen über sechshundert dem Leiden bereits erlegen sind.«
    »Und was hat das zu bedeuten?«
    »Wenn ich das nur wüßte!« Karen biß sich auf die Unterlippe, um sie am Zittern zu hindern. »Die gesamte Einwohnerschaft ist infiziert worden, die ganze Bevölkerung liegt im Sterben. Dabei haben Fryes Testpersonen doch nur ein Viertel der Population ausgemacht …«
    Als McCracken den Mittelgang hinunterlief, um sich das Zeichen auf der Leinwand genauer anzusehen, stellte er fest, daß es sich dabei nicht um ein Logo, sondern um eine Landkarte handelte. Noch bevor er den Mittelgang hinter sich gelassen hatte, konnte er schon einzelne Symbole und Bezeichnungen erkennen. Er blieb stehen und suchte die Karte ab. Sein Blick fiel auf die Nordwestecke, wo ein Ortsname in ein rotes Viereck eingefaßt war und sich damit vom Rest abhob. Er kniff die Augen zusammen und entdeckte jetzt eine dicke schwarze Linie, die von dem roten Kasten ausging und nach Südosten zu einer Reihe von Punkten verlief, die allesamt schwarz umkreist waren. Die Linie folgte keinem erkennbaren Muster und wirkte am ehesten wie die vergeblichen Versuche eines Kindes, die Zahlen eines Punktbildes miteinander zu verbinden.
    Blaine stellte sich vor die Leinwand. Sein Herz schlug wie rasend, als ihm klar wurde, um welche Stellen es sich dabei handelte und was es mit dem roten Viereck, den schwarzen Kreisen und der dicken Linie auf sich hatte.
    Rot stand für den Ausgangspunkt, für den Todesbringer.
    Insgesamt waren wohl an die fünfzig Punkte im Südwesten schwarz umrahmt.
    Fünfzig verschiedene Stellen, denen allesamt das gleiche Schicksal blühte.
    Und in diesem Moment ahnte McCracken, wie Harlan Fryes Pläne für den Weltuntergang aussahen.

Kapitel 34
    Jacob fand Rachel hingestreckt auf dem Boden. Sie lag auf dem Bauch, und ihr Körper war von Schutt bedeckt. Nur der Kopf sah aus den Trümmern hervor. Allem Anschein nach war eine Wand eingestürzt, zumindest soweit es sich hier im Halbdunkel des Stadtrands erkennen ließ.
    »Rachel?« rief Jacob leise, als er langsam auf sie zuging, die Maschinenpistole im Anschlag, und mit den Augen die Umgebung absuchte. »Rachel …«
    Sie rührte sich ein wenig. Dem Himmel sei Dank, sie lebte noch!
    Jacob schwang die Maschinenpistole über die Schulter und zog eine Pistole, um wenigstens eine Hand frei zu haben. Er stieg über ein Trümmerstück, ging neben seiner Schwester in die Hocke und legte eine Hand auf ihr Haar, um ihren Kopf herumzudrehen.
    »Rachel, was ist geschehen, ich …«
    Ihr Haar löste sich vom Kopf, er hielt es fassungslos in der Hand. Und aus dem Schutt sprang ein Riese. Jacobs Hand riß die Pistole hoch, während seine Augen ein faulendes, eiterndes Gesicht erblickten, das ihn mit einem Maul voller Zahnstümpfe angrinste. Während sich sein Zeigefinger um den Abzug krümmte, ließ ihn der Gestank, der von dem Monstrum ausging, würgen. Bevor er abdrücken konnte, traf ihn ein gewaltiger Hieb am Handgelenk, und die Pistole flog in hohem Bogen davon.
    Als der junge Mann nach der Maschinenpistole griff, die er am Schulterriemen trug, legte sich eine riesige Hand auf sein Gesicht. Jacob zuckte zusammen und war nicht mehr in der Lage, den Lauf der Waffe auf den Angreifer zu richten.
    Wehr ihn ab! Wehr ihn doch ab, verdammt noch mal!
    Seine Instinkte erwachten. Er stieß mit dem freien Arm die Hand des Ungeheuers ab und behielt sie in Abwehrstellung oben, während er mit der anderen Hand die Mac10 von der Schulter riß. Jacob hoffte, einen Feuerstoß abgeben zu können, bevor der Gegner wieder über ihn herfiel. Doch unvermittelt drehte sich der Lauf der Maschinenpistole und richtete sich auf ihn. Ein dicker, schmutzstarrender Finger legte sich auf den Abzug und zog ihn nach hinten. Der Mann besaß eine unglaubliche Kraft. Kein Mensch konnte über soviel Körperstärke verfügen.
    Sein Zeigefinger wehrte sich so lange, bis der Knochen brach. Ein stechender Schmerz durchfuhr ihn, der jedoch harmlos war im Vergleich zu dem Feuer, das im nächsten Moment in seinem Bauch explodierte. Die

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