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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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auf das vorbereiten, was Sie gleich zu sehen bekommen«, erklärte Lopez, als der Aufzug zum dritten Stock hinaufsummte.
    »Ich habe schon Leute gesehen, die länger in der Wüste waren als Denbo, Doc.«
    »Ich rede nicht von der Wüste, Captain. Es geht um das, was auch immer ihm widerfahren ist, bevor er dort hinausraste. Ein Schockzustand ist zwar unter solchen Umständen nicht ungewöhnlich, doch Officer Denbo ist absolut nicht ansprechbar. Er hat nicht ein einziges Wort gesagt, seit wir ihn hergebracht haben, und wir sind nicht einmal sicher, ob es uns überhaupt wahrnimmt.«
    Im dritten Stock eilte Lopez vor Wilkerson aus dem Fahrstuhl und führte ihn zu Wayne Denbos Zimmer, einem ruhigen Eckraum mit Aussicht auf die Laternen, die den Krankenhausparkplatz erleuchteten. Als sie die Tür erreichten, legte sich plötzlich eine fleischige Hand auf Lopez' Brust und hinderte ihn am Eintreten.
    »Von hier an übernehme ich, Doc.«
    »Aber …«
    »Ich rufe Sie, wenn ich Sie brauche.« Wilkerson schloß die Tür vor Lopez' Nase und sah sich Sergeant Bart Harkness gegenüber, der an Denbos Bett Wache hielt.
    »Gott im Himmel«, murmelte der Captain.
    Denbo lag ausgestreckt auf dem Bett und starrte blicklos ins Nichts. Die Hitzeblasen in seinem Gesicht waren alle punktiert und verbunden, und er sah aus wie ein Mann, der während der morgendlichen Rasur Amok gelaufen war. Die Haut selbst war von starkem Sonnenbrand gerötet.
    »Hat er irgendwas gesagt?« fragte der Captain.
    »Nicht ein einziges Wort«, erwiderte Harkness.
    Wilkerson trat neben Denbos Bett und sah den Sergeant an. »Was zum Teufel ist passiert?«
    Harkness richtete den Blick auf die Gestalt, die wie verloren in dem von der Klimaanlage gekühlten Raum lag. »Er hat einen ziemlich verrückt klingenden Notruf an die Zentrale durchgegeben, doch bevor er sagen konnte, wo er sich befand, brach die Verbindung ab.«
    »Das war alles? Sonst nichts?«
    »Als wir den Wagen fanden, lagen die Reste des Mikros auf dem Beifahrersitz. Sieht aus, als hätte er es zerbrochen. Muß sich dabei die Hand aufgerissen haben«, erläuterte Harkness und zeigte auf den Verband um Denbos Rechte. »Jedenfalls fuhr er von dort, wo immer er auch war, so schnell wie möglich los und direkt in die Wüste. Schien ihm völlig gleich zu sein, wohin es ging, solange er nur wegkam. Ein Hubschrauber hat ihn gerade noch vor Einbruch der Dunkelheit entdeckt. Der Wagen hatte kein Benzin mehr, und er saß vorne auf der Stoßstange und starrte genauso ins Nichts wie jetzt. Wir haben ihn dann mit dem Helikopter hergebracht.«
    »Was ist mit seinem Partner? Wo steckt Langhorn?«
    »Keine Spur von ihm. Möglicherweise hat Denbo ihn irgendwo zwischen dem Start- und dem Endpunkt seiner Fahrt abgesetzt.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wo sie sich auf ihrer Patrouille befanden, als das alles passierte?«
    »Wir durchkämmen die Gegend in immer weiteren Kreisen, ausgehend von ihrer letzten bekannten Position. Sind eine ganze Menge Quadratmeilen. Das Gebiet hat ungefähr die Größe von Rhode Island.«
    Captain Wilkerson warf einen langen Blick auf Wayne Denbos leeres Gesicht. »Was war das für eine Sache, die Sie mir nicht über Funk erzählen wollten, Bart?«
    »Wayne und Joe hatten jemanden auf dem Rücksitz. Wir fanden dort Haar, das zu keinem von beiden gehört, und Blut.«
    »Blut …«
    »Nicht viel. Aber genug, um festzustellen, daß es weder von Wayne noch von Joe stammte.«
    »Wo ist Langhorn?« fragte Wilkerson frustriert. »Was um Gottes willen ist mit ihm passiert?«
    Harkness reagierte mit einem hilflosen Achselzucken. »Ich wollte, ich wüßte es, Cap.«
    »Dann versuchen Sie mal, die folgende Frage zu beantworten, mein Freund: Was kann einen Mann dazu bringen, in die Wüste hinauszufahren und sich in … so etwas zu verwandeln?«
    Die beiden Männer schauten auf Denbos reglose Gestalt hinunter und sahen sich dann an.
    »Was zum Teufel hat er gesehen, Bart?« fragte Wilkerson. »Was hat er nur gesehen?«

Kapitel 7
    Anderthalb Stunden, nachdem Karen Raymond in der zehn Minuten von ihrem Haus in Del Mar entfernten Außenstelle des San Diego County Sheriff's Department Zuflucht gesucht hatte, tauchte Alexander MacFarlane dort auf. Er war nicht zu Hause gewesen, als sie bei ihm angerufen hatte, doch der Anrufdienst versprach, ihn irgendwie zu erreichen. Nachdem eine halbe Stunde ergebnislos verstrichen war, versuchte sie es noch einmal, wartete weitere zwanzig Minuten und rief dann noch mal an.

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