Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
Gebäudes, der einen gewissen Schutz vor neugierigen Besuchern bot. Ein weiterer Mann im Anzug stand vor der Tür Wache. Als er sah, wie sich MacFarlane und der FBI-Agent der Tür näherten, trat er mit steifen Bewegungen ein Stück zur Seite. Karen ging durch den Eingang und spürte, wie ihre Füße plötzlich schwer wurden. Ihr Magen brannte, und der Fußboden schien zu schwanken.
    Das Lot-35-Labor war ein einziger Trümmerhaufen. Tische lagen umgestürzt auf dem von zerschmettertem Glas bedeckten Boden. Aktenschränke waren aufgebrochen und leergeräumt, Computer zerstört worden.
    Später sollte sich Karen darüber wundern, daß ihr diese Bilder der Zerstörung stets als erstes in den Sinn kamen, wenn sie an diese Szene zurückdachte. Nicht das Blut. Und auch nicht die Leichen der acht Labormitarbeiter, die wie immer bis spät in die Nacht hinein gearbeitet hatten.
    Sie hätte Hiersein müssen! Und an jedem anderen Abend wäre sie auch hiergewesen.
    Ihre Mitarbeiter lagen überall dort im Labor, wo sie gerade gearbeitet hatten. Den größten Teil der letzten zwei Jahre hatte sie mit diesen Männern und Frauen verbracht, und in den letzten sechs Monaten hatte die besondere Bedeutung ihrer Arbeit sie noch enger zusammenwachsen lassen. Jede freie Sekunde hatten sie für den Endspurt geopfert, um das lang ersehnte Ziel zu erreichen. Und als es schließlich soweit war, waren sie sich unter Tränen in die Arme gefallen, hatten sich chinesisches Essen kommen lassen und endlich, endlich gefeiert.
    »Sie wurden erschossen«, sagte MacFarlane leise. »Alle.«
    »Eine Gruppe wurde zu mir nach Hause geschickt«, murmelte Karen, »und die anderen …«
    »Hierher«, ergänzte er den Satz. »Die Killer haben alles mitgenommen, Notizen, Disketten, Proben, sogar die Versuchstiere.«
    Karen packte seinen Arm. »Bringen Sie mich hier raus, Alex.«
    »Ich glaube, wir …«
    »Sofort!«
    Karen empfand plötzlich den verzweifelten Wunsch, jetzt bei ihren Söhnen zu sein. So tief ihr Gefühl der Trauer und des Verlustes auch war, weit mehr beunruhigte sie die durchaus reale Möglichkeit, daß sich Taylor und Brandon noch immer in Gefahr befanden.
    »Ich will zu meinen Kindern.«
    »Karen, wir müssen miteinander reden.«
    »Bringen Sie mich zu den Jungs, Alex.«
    »Sie sind in Sicherheit.«
    »Jetzt sofort!«
    »Sie sind die einzige, die noch übrig ist«, sagte MacFarlane, als sie wieder im Wagen saßen. »Wenn Sie auch bei Ihnen … Erfolg gehabt hätten, dann wäre Lot 35 jetzt verloren.«
    »Wer sind sie, Alex?«
    »Ganz offensichtlich jemand, der nicht will, daß unser Impfstoff jemals auf den Markt kommt.«
    Karen versuchte vergeblich, ihr Zittern zu unterdrücken. »Das heißt, es gibt eine undichte Stelle. Das ist Ihnen doch klar?«
    MacFarlane warf ihr einen Blick zu. »Aber ich weiß nicht, auf welcher Ebene sich diese Stelle befindet. Noch nicht, jedenfalls.«
    »Doch, das wissen Sie. Genauso wie ich. Einer von unseren Direktoren ist dafür verantwortlich. Einer von ihnen muß in direkter Verbindung zu jemandem stehen, der möchte, daß Lot 35 für immer verschwindet. Jemand aus einer anderen pharmazeutischen Firma!« Die plötzliche Erkenntnis traf sie wie ein Schlag.
    »Karen …«
    »Lassen Sie mich ausreden, Alex. Nehmen wir an, diese andere Firma steht genauso dicht vor der Entwicklung eines Impfstoffes wie wir, vielleicht sogar noch dichter. In der Sache ist ein Gewinn in Milliardenhöhe zu erwarten, viele Milliarden Dollar, aber es gibt nur Platz für einen Aidsimpfstoff.«
    »Sie ziehen Ihre Schlußfolgerungen reichlich schnell.«
    »Ja, genau wie derjenige in unserem Aufsichtsrat, der die Informationen über Lot 35 weitergegeben hat.«
    »Das waren aber nicht die einzigen, die Zugang zu diesen Informationen hatten«, wandte MacFarlane ein.
    »Nein, aber es waren die einzigen, die erst heute von der Existenz von Lot 35 erfahren haben. Alle anderen waren darüber schon seit mehreren Monaten informiert. Die Tatsache, daß all dies heute nacht passiert ist, kann nur eines bedeuten. Beweisen Sie mir doch das Gegenteil, Alex. Versuchen Sie es ruhig.«
    MacFarlane seufzte. »Die FBI-Beamten haben die gleichen Schlußfolgerungen gezogen.«
    »Und was beabsichtigen sie jetzt zu unternehmen?«
    »Sie wollen jedes einzelne Mitglied des Aufsichtsrates gründlich durchleuchten.«
    »Sagen Sie ihnen, sie sollen außerdem Merck, Ciba-Geigy, Pfizer und Van Dyne überprüfen.«
    »Ich bin sicher, das haben sie auch vor«,

Weitere Kostenlose Bücher