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Verschwörung der Sieben

Titel: Verschwörung der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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eines einer Teams, das er auf die Suche geschickt hatte, ihn zu einer großen, aufgegebenen Salzmine nahe dem Palo Duro Canyon im Herzen von Südtexas rief. Das Innere der Mine setzte sich aus einem Labyrinth von unterschiedlich großen Kammern zusammen, die sich um eine Zentralhöhle von beinahe zwei Quadratmeilen Fläche scharten. Die Anlage reichte vollauf, um hier mehrere Siedlungen zu gründen. Bis zum heutigen Tag waren erst wenige Komplexe fertig gebaut, und von diesen war lediglich das Hauptgebäude funktionstüchtig. Von einigen zusätzlichen Unterkünften stand der Rohbau, und die Arbeitskolonnen waren fieberhaft damit beschäftigt, deren Inneres auszugestalten. Gleichzeitig gossen Maurertrupps bereits die Fundamente für neue Bauten. Andere machten sich daran, in den angrenzenden Räumlichkeiten Wohneinheiten von den unterschiedlicher Größe und variierendem Schnitt zu errichten. Frye erinnerte die Anlage manchmal an einen Bienenstock, und dieser Vergleich beglückte ihn, weil sein Königreich so geschickt von der Natur abgeschaut war.
    Neben anderen Faktoren, die die Salzmine aus vergleichbaren Objekten herausragen ließ, sprachen auch die Festigkeit und Stabilität für diesen Ort. Hier war ausreichend Sauerstoff vorhanden, und die Gefahr einer Gasentzündung lag hier deutlich niedriger als in Sandstein- oder Kalksteinhöhlen. Eine Reihe von Regierungsbehörden war in der Vergangenheit dazu übergegangen, Kopien ihrer Unterlagen in ähnlichen Salzminen zu lagern, weil diese nach Expertenmeinung selbst einen Atomangriff überstehen konnten.
    Natürlich traf man hier auch auf Schwierigkeiten, wie zum Beispiel für ausreichend Licht und Wärme zu sorgen, ganz zu schweigen von der Stabilität der inneren Struktur. So stützte man die Kammern gleich zu Anfang mit Stützbalken ab, die so beschaffen waren, daß sie sich später problemlos in die fertigen Komplexe integrieren ließen. Da in derart abgeschlossenen Räumlichkeiten immer die Gefahr eines Feuers bestand, wurden alle Maschinen mit Propan betrieben, das jedoch lange nicht so wirksam war wie Öl und andere Gase. Natürlich brauchten die Bautrupps viel Licht, und so wurden an den Decken endlose Reihen von großen Lampen installiert. Die Beleuchtung im Salzbergwerk ließ sich durchaus mit der einer Flutlichtanlage in einem Sportstadion vergleichen. Hier unten war es so hell, daß Frye, wenn er durch die Kammern lief, fast den Eindruck gewinnen konnte, sich oben auf der Erdoberfläche zu bewegen, und nicht tief im Bauch der Welt. Lediglich die muffige, verbrauchte Luft erinnerte ihn dann daran, wo er sich befand.
    Erst als die Errichtung seines Königreichs sich dem Ende näherte, weihte Harlan seine auserwählten Brüder in die wahren Vorhaben hinter seinen Plänen ein. Daß es ihm noch an den Mitteln mangelte, den Tag des Gerichts heraufzubeschwören, störte ihn dabei nicht im geringsten, denn er wußte, daß der Herr ihm zu gegebener Zeit den rechten Weg weisen würde. Ein zweites Mitglied der Sieben floh kurz nach dem ersten, dem Frye vor Jahren, sicher etwas voreilig, von seiner Vision berichtet hatte. Diese beiden hatten sich damit als wertlos erwiesen, und der Reverend freute sich schon auf den Tag des Gerichts, wenn sie genauso wie die anderen ihr verdientes Ende finden würden.
    Doch wie sollte er Mittel und Wege finden, die wahrhaft wertvollen Menschen zu retten? Die gesamte Zivilisation zu zerstören, war sinnlos, solange man sie nicht gemäß dem Willen Gottes wiederaufbauen konnte. Das bedeutete mit anderen Worten, daß er eine Auswahl treffen mußte. Eine solche Aufgabe hätte niemand bewältigen können, bis auf den Reverend, dem als einzigem Menschen auf der Welt die Gnade zuteil geworden war, das Wort des Herrn zu vernehmen.
    Harlan umgab sich mit Männern und Frauen, die seine Ansichten teilten; zumeist Untergebene und Zuträger, die ihn regelmäßig mit Berichten über das Vorankommen der laufenden Projekte versorgten. Er las jeden einzelnen, prägte sich die Details ein und wartete. Wenn man auf das Unvermeidliche wartete, fiel es einem nicht schwer, Geduld aufzubringen.
    Und diese Geduld hatte sich vor drei Jahren bezahlt gemacht, als ihm offenbart wurde, wie er die Auserwählten retten und gleichzeitig die Welt von ihrem menschlichen Abfall befreien konnte. Die Mittel dazu waren überraschend simpel, ausreichend und in ihrer Klarheit geradezu wunderbar.
    Gott hat mir dieses Mittel in die Hand gegeben! Gott hat es geschaffen, damit

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