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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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halb spöttisch die Stirn. «Ich zwinge sie aber nicht.»
    «Nein.» Adelina löste ihre Arme wieder. «Nein, das tust du nicht. Sie hat wirklich Glück.»
    «Tatsächlich?»
    «Und wie. Also lass ihr das nicht durchgehen, Bruder.» Sie wandte sich ab und ging hinüber zur Remise, um endlich den Hirsesack zu holen.
    Als sie wenig später die Küche betrat, war Magda bereits dabei, das Wasser für den Brei aufzusetzen. Gemeinsam machten sie sich daran, die Morgenmahlzeit für die Familie zuzubereiten.

    «Wenn wir jetzt noch irgendetwas erreichen wollen, müssen wir uns aufteilen», beschied Neklas, als er am späteren Vormittag mit Adelina, Tilmann, Jupp, Marie sowie Mira und Griet beisammensaß, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Auch Ludmilla hatte sich der Runde angeschlossen, nachdem sie zuvor Clara besucht hatte. Der jungen Frau ging es inzwischen wieder so gut, dass ihrer Übersiedlung in Ludmillas Hütte in den kommenden Tagen nichts entgegenstand.
    «Ich schlage vor, dass Jupp und ich uns mit der Familie Liesborn befassen und auch Hartmann vom Winkel einen Besuch abstatten. Er gehörte wie Liesborn zu van Dalens Gleve, kann uns also vielleicht weiterhelfen.»
    «Eine gute Idee», stimmte Jupp zu. «Allerdings fände ich es besser, wenn Adelina und Marie Liesborns Familie – oder vielmehr seine Frau – übernähmen. Man weiß nicht, wie sie reagiert, wenn zwei fremde Männer vor ihrer Tür auftauchen. Frauen gegenüber spricht sie vielleicht offener.»
    Marie lächelte ihm zu. «Das wollte ich auch gerade vorschlagen. Was meinst du, Adelina?»
    «Ich bin einverstanden.» Adelina blickte zu Griet. «Du musst in der Zwischenzeit die Apotheke betreuen. Mira kann –»
    «Ich werde mit Christine van Dalen sprechen», unterbrach Mira sie.
    «Wozu soll das gut sein?», fragte Tilmann sie mit gerunzelter Stirn. «Wenn wir nicht achtgeben, wird sie beim Vogt Anzeige gegen dich oder Adelina erstatten. Angedroht hat sie es ja bereits.»
    «Und das kommt Euch nicht merkwürdig vor?», erwiderte Mira gereizt. «Wir wissen, dass sie hinter dem Rücken ihres Mannes eine Liebschaft gepflegt hat. Auch wenn Herr Reese ausschließt, dass sie ihren Mann umgebracht hat, können wir doch nicht sicher wissen, wie weit sie in die Sache verstrickt ist. Überlegt doch mal! Jahrelang hat sie ihn getäuscht und –»
    «Und aufgrund deines reichen Erfahrungsschatzes kannst du deshalb beurteilen, ob sie eine Mörderin ist oder nicht?»
    Mira riss die Augen weit auf und starrte ihn erst erschrocken, dann zornig an. «Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, Hauptmann Greverode. Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass wir sie nicht ohne weiteres von der Liste der Verdächtigen streichen sollten. So, wie ich es sehe, hat sie doch wohl einige Übung im Lügen und Vertuschen von Tatsachen.»
    «Also durchaus ein Gebiet, auf dem du nicht ganz unbewandert bist.»
    «Wovon reden die beiden da?», raunte Neklas Adelina verwundert zu.
    Sie hob die Schultern. «Ich habe keine Ahnung.»
    Mira verschränkte die Arme vor der Brust. «Ach ja? Und was ist mit Euch? Habt Ihr etwa immer die Wahrheit gesagt? Mir scheint, auch Ihr habt Euch bereits der Unwahrheit bedient, und zwar durchaus mit Fleiß.»
    Nun beugte sich auch Jupp zu Adelina und Neklas hinüber. «Habe ich jetzt den Faden verloren? Ich dachte, wir sprechen über den Mordfall.»
    Adelina seufzte. «Mir scheint, wir haben ein kleines familiäres Problem.»
    «Ich habe mich lediglich nach deinen Wünschen gerichtet», schnappte Tilmann in diesem Moment.
    Mira funkelte ihn an. «Ach ja? Ihr habt mich nicht einmal gefragt!»
    «Dazu bestand kein Anlass mehr, Mira, das weißt du selbst. Du hast deutlich genug kundgetan, was du von mir hältst.»
    «Das hattet Ihr Euch selbst zuzuschreiben. Ich konnte doch nicht wissen, dass Ihr …» Mira brach ab und drehte den Kopf fort.
    «Familiäres Problem? Das scheint mir allerdings auch so», befand Neklas mit einem halben Grinsen. «Was hast du da nur angerichtet, Lina? Ich dachte, du wolltest die beiden dazu bringen, offen miteinander zu sprechen.»
    «Das haben sie ja auch getan. Zumindest glaube ich, dass sie miteinander geredet haben», antwortete Adelina leise.
    «Nun, ‹reden› würde ich es vielleicht nicht nennen», warf Ludmilla ein. «Zumindest für eine Zeit sind sie dazu nicht gekommen.»
    Fünf überraschte Augenpaare richteten sich auf die alte Frau, die daraufhin nur vielsagend lächelte.
    Tilmann und Mira achteten

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