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Verschwörung im Zeughaus

Verschwörung im Zeughaus

Titel: Verschwörung im Zeughaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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derweil nicht auf die übrigen Anwesenden. Er erwiderte ihren Blick aufgebracht. «Dass ich was? Verrückt genug sein könnte, einem widerspenstigen Weib seinen Willen zu lassen und zu hoffen, du würdest vielleicht doch noch zur Vernunft kommen? Wie hätte ich denn ahnen sollen, dass du in deinem Trotz gleich …» Diesmal brach Tilmann mitten im Satz ab und schüttelte resigniert den Kopf.
    «Du liebe Zeit, jetzt ist es noch schlimmer als zuvor.» Neklas seufzte tief.
    «Ach was, das gibt sich wieder.» Erneut lächelte Ludmilla. «Nach allem, was ich gesehen habe, solltet ihr euch über das bisschen Gezanke keine Gedanken machen. Seht lieber zu, dass ihr die Feierlichkeiten so rasch wie möglich über die Bühne bringt.»
    «Welche Feierlichkeiten?», fragte Griet verwundert.
    Ludmilla warf ihr einen Blick zu. «Die Hochzeitsfeierlichkeiten, Liebchen. Andernfalls kann ich nicht garantieren, dass ihr es nicht demnächst auch noch mit einem Fall von Unzucht zu tun bekommt.»
    Griet räusperte sich verlegen.
    «Ludmilla!» Erschrocken starrte Adelina die alte Frau an, die daraufhin gackernd lachte.
    «Komm schon, Adelina. Tu bloß nicht so entsetzt. Ich könnte mir vorstellen, dass es dir und Neklas auch nicht gerade leichtgefallen sein dürfte, bis zur Hochzeitsnacht zu warten. Falls euch das überhaupt geglückt ist. Habe ich recht?»
    Adelina spürte, wie sich ihre Wangen erhitzten.
    Ludmilla grinste. «Siehst du, Kindchen. Also überlegt euch schon mal ein Datum. Möglichst bald, würde ich sagen.»
    «Du willst also mit Christine reden», kam Tilmann schließlich doch wieder auf den Ausgangspunkt des Streites zurück. «Worüber, wenn ich fragen darf? Und wie kommst du darauf, dass sie ausgerechnet dir Rede und Antwort stehen wird?»
    «Weil …» Mira richtete sich auf und beugte sich ein wenig vor. «Christine und ich gewissermaßen miteinander verwandt sind, weil sie eine Cousine des Grafen Ailff van Wesel ist, und er wiederum ist ein Vetter meines Stiefvaters.»
    «Du glaubst, das macht sie gesprächig?» Skeptisch runzelte Adelina die Stirn.
    «Einen Versuch ist es jedenfalls wert», befand Mira und schielte zu Tilmann, der sie mit düsterer Miene ansah.
    Er brummelte etwas Unverständliches und hob die Schultern. «Also bitte, meinetwegen. Schaden kann es nicht. Es sei denn, Christine zeigt dich an.»
    «Das tut sie nicht.»
    «Ach nein? Wie willst du sie daran hindern?»
    «Das werdet Ihr schon sehen.»
    «Bitte …» Adelina hob rasch die Hände in einer abwehrenden Geste. «Keinen weiteren Streit. Wir sollten uns auf unseren Plan konzentrieren. Ihr könnt euch später gegenseitig die Augen auskratzen.» Sie warf erst Tilmann, dann Mira warnende Blicke zu, woraufhin beide beleidigt schwiegen. Fast hätte Adelina laut gelacht, als sie die Mienen der beiden sah.
    «Wie füreinander geschaffen», raunte Neklas ihr ins Ohr.
    Sie kicherte unterdrückt, bemühte sich aber, ruhig weiterzusprechen. «Ich schlage vor, wir machen uns gleich auf den Weg. Franziska und Ludowig sage ich sofort Bescheid, damit sie sich um die Kinder und Vitus kümmern. Griet, du kümmerst –»
    «Mutter, soll ich nicht Mira begleiten?», unterbrach das Mädchen sie hastig. «Sie kann doch nicht allein losziehen, wenn du und Marie zu ihrer Schwester geht.»
    «Sie hat recht», stimmte Mira rasch zu.
    Adelina blickte zwischen den beiden hin und her. «Tja, also gut, wenn ihr meint. Dann müssen wir die Apotheke eben für ein paar Stunden schließen.»
    «Es regnet sowieso wie aus Eimern», stellte Neklas fest. «Da werden kaum Kunden herkommen.»
    «Ich wünschte, ich könnte auch etwas tun», knurrte Tilmann gereizt. «Wie kann ich verlangen, dass ihr die ganze Arbeit erledigt, während ich hier herumsitze und Däumchen drehe?»
    Neklas erhob sich und trat neben ihn. Freundschaftlich legte er ihm eine Hand auf die Schulter. «Das wirst du aushalten müssen, Schwager. Noch giltst du ja leider als Verdächtiger. Wir können nicht riskieren, dass du dich öffentlich zeigst. Du würdest nicht nur dich, sondern auch uns in Gefahr bringen. Ganz zu schweigen von Reese und Overstolz.»
    «Das weiß ich selbst. Mein Verstand hat immerhin nicht gelitten.»
    «Außerdem bist du noch nicht ganz auf der Höhe. Wir wissen nicht, ob dir jemand auflauert, wenn du hinausgehst», fuhr Neklas unbeirrt fort. «Einem Zweikampf oder gar Überfall mehrerer Männer wärest du noch nicht gewachsen.»
    Tilmann verdrehte missmutig die Augen. «Nun macht euch

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