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Versprechen eines Sommers

Versprechen eines Sommers

Titel: Versprechen eines Sommers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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herkommt“, erklärte Connor. „Er will hier heute ein paar kleine Arbeiten erledigen.“
    „Huh“, sagte Julian. „Er soll mich überwachen.“
    „Nimm’s mir nicht krumm, aber so, wie du dich in letzter Zeit verhalten hast, brauchst du auch ein wenig Bewachung.“
    „Das ist so ein Bullshit. Als wir hierhergekommen sind, hast du gesagt, die einzige Regel lautet: Bau keinen Mist. Und, hab ich mich daran gehalten?“ Er funkelte erst Connor, dann Olivia an. „Habe ich verdammten Mist gebaut?“
    „Achte auf deine Wortwahl“, verwarnte ihn Connor.
    „Du warst bisher eine große Hilfe“, sagte Olivia. „Und ich bin dir sehr dankbar.“
    „Wir kommen gegen Einbruch der Dunkelheit zurück“, sagte Connor. „Vielleicht auch später.“
    „Ich versuche, dich nicht allzu sehr zu vermissen.“
    „Ich meine doch nur …“
    „Ich weiß.“ Julian winkte ab und ließ ein kurzes Lächeln aufblitzen.
    Olivia befestigte die Leine an Barkis’ Halsband. „Kann du ihn mitnehmen? Er bekommt eine Schüssel Futter zur Mittagszeit und eine am Abend.“
    „Kein Problem.“ Julian nahm ihr die Leine ab. „Äh, funktioniert das Fax im Büro?“
    „Da die Telefonleitung jetzt steht, müsste es eigentlich gehen. Musst du etwas faxen?“
    „Nur ein bisschen Papierkram.“ Er mied Connors Blick. Olivia verbarg ein Lächeln. Sie hatte mit Julian über ein paar Möglichkeiten für seine Zukunft gesprochen, und der Junge war ihren Vorschlägen gegenüber erstaunlich offen gewesen. Die Idee mit dem ROTC und der Air Force Academy war von ihm gekommen, und Olivia hatte ihn ermutigt, sich zu erkundigen, welche Voraussetzungen man für eine Aufnahme erfüllen musste. Nachdem er herausgefunden hatte, dass man dort vielleicht sogar die Möglichkeit erhielt, High-Tech-Kampfjets zu fliegen, hatte ihn die Idee nicht mehr losgelassen.
    „Du kannst so viel faxen, wie du willst.“ Sie schlüpfte auf den Beifahrersitz des Autos, schlang ihren Pullover über die Kopfstütze und setzte ihre Sonnenbrille auf. „Ich bin dann so weit“, sagte sie an Connor gewandt.
    Er setzte sich hinters Lenkrad, ließ den Motor an und fuhr los.
    „Sieh mal“, sagte er nach einer Weile. „Ich bin echt froh, dass du dich so gut mit Julian verstehst. Aber ich bin für ihn verantwortlich. Es gibt keinen Anlass, dass du dich um … seine Rehabilitation kümmerst, oder was immer es auch ist, das du da tust.“
    „Mich einmischen“, sagte sie. „Ich nenne es einfach mich einmischen. Ich habe ihm gesagt, dass es nicht völlig unmöglich für ihn ist, aufs College zu gehen.“ Zu spät bemerkte Olivia, welche Wirkung ihre Worte auf Connor hatten. Sie wusste, dass er einst davon geträumt hatte, aufs College zu gehen. Aber das war nicht geschehen, und sie wusste nicht, wie sie ihn nach dem Warum fragen sollte.
    „Er hat weder das Geld noch die entsprechenden Noten“, sagte Connor mit ausdrucksloser Stimme.
    „Gab es da nicht einen Vergleich nach dem Unfall seines Vaters? Eine Sozialversicherung? Eine Rente von der Tulane?“
    „Ich kenne nicht alle Einzelheiten, aber soweit ich weiß, spielte Fahrlässigkeit in dem Unfall keine Rolle. Julians Anteil an dem Vergleich war schon weg, nachdem sich die Anwälte, die Verwandten und unsere Mutter ihren Anteil genommen hatten. Aber selbst wenn er das Geld hätte, glaube ich nicht, dass ein College eine Option für ihn ist. Dazu fehlt ihm die richtige Einstellung.“
    „Gib ihn nicht auf“, bat Olivia. „Er ist doch erst siebzehn.“ Sie mochte Julian, den Jungen mit dem Gesicht eines Engels und dem Gehirn eines Nobelpreisgewinners, mochte seine Besessenheit mit Höhen und Gefahr. „Und verwirf ein ROTC-Stipendium nicht zu schnell. Vielleicht könnte er mit all seiner Energie endlich mal was Vernünftiges anfangen.“
    Connor warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Dazu braucht es aber eine gehörige Portion Motivation.“
    „Vielleicht hat er die ja.“ Sie musterte Connor. Er war aber auch ein gut aussehender Mann. Dieses klare, männliche Profil, die stechenden Augen, die auf die Straße gerichtet waren. „Du findest, dass er nicht zum Militär gehen sollte, oder?“
    „Ich denke, er versteht die Risiken nicht, die damit einhergehen.“
    „Wie könnte zum Militär zu gehen gefährlicher sein als das, was er jetzt tut?“
    Connor runzelte die Stirn. „Guter Punkt.“
    „Bist du böse, weil ich mit ihm über diese Möglichkeiten gesprochen habe?“
    „Nein, ganz und gar nicht. Es kommt mir nur so

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