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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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mir klar, dass auch er etwas im Schilde führte.«
    Emma war ehrlich empört. »Sie müssen gewusst haben, dass Ware es auf das Rezept abgesehen hatte, und trotzdem haben Sie Edison nicht vor ihm gewarnt.«
    »Mit einem Mal war alles furchtbar kompliziert«, gab Ignatius zu. »Edison hatte bereits herausgefunden, dass es irgendwo in London einen falschen Meister gab.«
    »Sie«, stellte sein alter Schüler tonlos fest.
    »Ja. Ich war froh, als ich hörte, dass ich von meinem jungen Schüler, John Stoner, nicht verraten worden war. Trotzdem hielt ich es für das Beste, Sie nochmals abzulenken, Edison.«
    »Also haben Sie die Reste einer Meditationskerze genommen, die Sie für John Stoner kreiert hatten, und haben sie in Wares Arbeitszimmer deponiert, damit ich sie dort fand.«
    »Ich hoffte, dass Sie das zumindest noch eine Weile verwirren würde«, gab Ignatius zu.
    »Die Kerzen, die Sie für Stoner gemacht hatten, hatten eine andere Farbe und einen anderen Duft als die, die Sie benutzten, als ich noch Ihr Schüler war. Wann haben Sie die Formel geändert?«, fragte Edison.
    Ignatius verzog reumütig das Gesicht. »Als ich anfing, mich mit den dunkleren Geheimnissen des Vanza zu beschäftigen. Ich wollte neue Kerzen zur Erhellung meines neuen Wegs.«
    »Warum haben Sie Miranda das Rezept für das Elixier gestohlen?«, fragte Emma. »Selbst wenn es eine Wirkung gehabt hätte, wäre es doch nicht das Gebräu gewesen, das Ihnen etwas genützt hätte.«
    »Das ist wahr, meine liebe Miss Greyson. Das Letzte, was ich brauche, ist mehr Geld. Ich habe das Rezept in der leisen Hoffnung mitgenommen, dass ich es als Köder verwenden könnte für denjenigen, der das Buch der Geheimnisse in den Händen hält. Denn wenn das Buch tatsächlich noch irgendwo existiert, kann derjenige, der es hat, mit den verschlüsselten Rezepten sicher nicht das Geringste anfangen.«
    Emma runzelte die Stirn. »Sie haben gedacht, Sie könnten denjenigen, der das Buch hat, davon überzeugen, dass Sie den Schlüssel zu den anderen Rezepten in der Hand halten?«
    »Es war den Versuch wert«, antwortete Ignatius ihr, lehnte den Kopf gegen die Sessellehne und schloss erschöpft die Augen. »Aber es scheint, als ob meine Zeit tatsächlich inzwischen abgelaufen ist.«
    »Wo ist das Rezept?«
    »Hier.« Ignatius machte die Augen wieder auf, hob mühsam den Kopf, öffnete ein ledergebundenes Buch, das auf dem Tischchen neben seinem Sessel lag, und zog ein Blatt Papier heraus. »Nehmen Sie es. Ich habe keinerlei Verwendung mehr dafür.«
    Edison nahm ihm die Seite aus der Hand, betrachtete das, was dort geschrieben stand, und schüttelte schließlich traurig den Kopf.
    »Vollkommener Unsinn«, sagte er. »Ignatius, Sie sind wirklich nicht mehr Sie selbst. Andernfalls hätten sie gewusst, dass Ihr gesamter Plan zum Scheitern verurteilt war. Das Buch der Geheimnisse ist nichts weiter als eine historische Kuriosität.«
    »Seien Sie sich da lieber nicht so sicher, Edison.« Ignatius lehnte sich wieder zurück und klappte abermals die Augen zu. »Über Generationen hinweg wurden die verborgensten Geheimnisse des Vanza in diesem Buch versteckt. Wer weiß, was man aus ihnen alles lernen kann?«
    Stille senkte sich über den Raum, ehe Edison das Zimmer durchquerte und an Emma gewandt sagte: »Komm. Ich denke, es ist Zeit zu gehen.«
    »Übrigens«, murmelte Ignatius aus den Tiefen seines Ohrensessels, »was haben Sie mit meinem jungen, eifrigen Schüler angestellt?«
    »Mit John Stoner?« Edison blieb stehen. »Ich habe ihn an Bord eines Schiffes nach Vanzagara gesteckt, wo er das wahre Vanza lernen kann.«
    »Ich bin froh, dass Sie ihn nicht getötet haben. »Ignatius lächelte. »Er hat mich an Sie erinnert, als Sie so jung waren wie er.«
    Edison nahm Emmas Arm. »Wir haben die Antworten auf unsere Fragen, so dass die Sache ein für alle Male abgeschlossen ist.«
    »Was soll das heißen?« Ignatius machte sich noch nicht einmal die Mühe, die beiden anzusehen. »Sie haben doch sicher die Absicht, mich wegen Mordes vor Gericht zu bringen. Wo bleibt Ihr Sinn für Gerechtigkeit?«
    »Sie sind ein Vanzameister«, antwortete Edison ruhig. »Und Sie liegen im Sterben. Ich denke, dass Ihnen auch ohne mein Zutun Gerechtigkeit widerfahren wird.«
    Ignatius erwiderte nichts. Seine Augen blieben geschlossen, und er saß vollkommen reglos da.
    Die beiden jungen Leute wandten sich zum Gehen.
    Beim Verlassen des Zimmers blickte Emma sich noch einmal um. Ignatius warf das

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