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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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gebracht und dort an einen Mann namens Farrell Blue verkauft. Das ergibt durchaus einen Sinn, denn Blue war einer der wenigen Gelehrten, der auch nur eine entfernte Chance gehabt hätte, die alte Sprache zu entziffern, in der die Rezepte aufgeschrieben sind.«
    »Sie sprechen von diesem Mr. Blue in der Vergangenheit. Ich nehme an, dafür gibt es einen Grund?«, fragte Emma argwöhnisch.
    »Er starb in einem Feuer in seiner Villa in Rom.«
    »Nicht gerade ein glückliches Ende. Aber was diese Legende betrifft, Sir -«
    »Wie gesagt, vollkommener Unsinn. Sie besagt, es gäbe ein spezielles Gebräu, das es derjenigen, die es zu sich nimmt, ermöglicht, beim Kartenspiel die Karten zu erkennen, ohne sie zu sehen. Es heißt, es wirkt, indem es die natürliche weibliche Intuition einer Frau verstärkt.«
    »Die natürliche weibliche Intuition?«
    Er nickte mit dem Kopf. »Den Mönchen zufolge wirkt es nur bei Frauen. Und auch nicht bei allen, sondern nur bei den wenigen mit einem bereits von Natur aus ungewöhnlich ausgeprägtem Gespür.«
    Emma verzog angewidert das Gesicht. »Und deshalb die Erfordernis, Experimente durchzuführen, ja?«
    »Genau.« Edison verschränkte seine Hände hinter dem Rücken. »Offensichtlich ist Miranda nicht empfänglich für die Wirkung des Gebräus. Was nicht weiter überraschend ist, da es höchstwahrscheinlich bei niemandem wirkt. Trotzdem glaubt sie anscheinend, dass es bei jemand anderem wirken könnte, und deshalb probiert sie es bei allen Frauen aus. Vielleicht sucht sie eine Komplizin.«
    »Eine Komplizin.« Emma dachte nach. »Das Wort hat einen widerlichen Klang.«
    Er zog seine Brauen hoch. »Dann sehen Sie also das Problem? Falls sie glaubt, dass sie ein Elixier besitzt, das es ihr ermöglichen würde, am Kartentisch falsch zu spielen, geht sie davon aus, dass dies der Schlüssel zu ungeahntem Reichtum ist.«
    »An den Spieltischen der Reichen werden Vermögen gewonnen und verloren«, flüsterte Emma atemlos. »Allwöchentlich werden auf den Bällen in den Kartenzimmern Tausende und Abertausende von Pfund gesetzt.«
    »Genau.«
    »Wirklich eine erstaunliche Geschichte.« Sie bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick. »Aber Sie haben gesagt, dass es sich bei dem Rezept für das Gebräu nur um eins von vielen Rezepten in dem von Ihnen erwähnten alten Buch handelt. Warum suchen Sie also gerade dieses besondere Rezept?«
    »Wenn ich die Person finde, die das Rezept besitzt, finde ich vielleicht zugleich den Menschen, der das Buch gestohlen hat.«
    »Ich verstehe«, sagte sie. »Aber falls das Elixier tatsächlich ohne jede Wirkung ist -«
    »Bitte verstehen Sie mich richtig. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass es das ist. Trotzdem ist allgemein bekannt, dass Menschen häufig große Risiken eingehen, um etwas in die Hände zu bekommen, von dem sie denken, dass es wertvoll ist. Es sind bereits Menschen gestorben wegen dieses verdammten Rezepts. Der Letzte war ein Apotheker in London.«
    Sie riss entsetzt die Augen auf. »Ist er gestorben, weil er das Zeug getrunken hat ?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, dass er von seinem letzten Kunden ermordet worden ist, von der Person, der er einige der speziellen Kräuter verkauft hat, die für die Herstellung des Gebräus erforderlich sind.«
    Sie runzelte die Stirn. »Dann kennen Sie also die Zutaten für das Rezept ?«
    »Nein. Aber ich weiß, dass sie von der Insel Vanzagara stammen. Die Kräuter, die dort wachsen, gibt es nirgendwo anders auf der Welt. Lorring hat die Hand voll Apotheker in London alarmiert, bei denen es Kräuter von Vanzagara zu kaufen gibt. Er hat sie darum gebeten, ihn davon in Kenntnis zu setzen, falls irgendjemand danach fragt.«
    »Ich verstehe. Dann hat also einer von ihnen Bescheid gegeben, dass er ein paar der seltenen Kräuter verkauft hat, ja ?«
    »Genau. Lorring ist so krank, dass er sein Haus nicht mehr verlassen kann. Also habe ich den Apotheker aufgesucht, sobald der Bote kam. Trotzdem war ich zu spät. Man hatte ihn erstochen. Er hat gerade noch lange genug gelebt, um mir zu sagen, dass, wer auch immer die Kräuter gekauft hat, derjenige auf dem Weg zu Wares Landparty war.«
    »Mein Gott.« In Emma wallte abermals Entsetzen auf. »Glauben Sie, Miranda hat den armen Mann erdolcht?«
    »Falls sie diejenige ist, die das Rezept besitzt, dann muss ich davon ausgehen, dass sie vielleicht auch den Apotheker getötet hat. Und vielleicht noch andere. Aber machen Sie sich keine Sorgen, Miss

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