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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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hervorgeschossen und sähe endlich einen Streifen Land.
    »Lady Ames hat Ihnen einen speziellen Tee serviert?« wiederholte er vorsichtig.
    »Ein widerliches Gebräu.« Emma verzog angeekelt das Gesicht. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ihn wirklich mag. Ich glaube nicht, dass auch nur eine von uns eine ganze Tasse getrunken hat. Ich konnte mich kaum noch auf ihr dummes Spiel konzentrieren.«
    Edison packte sie. »Bitte beschreiben Sie mir dieses Spiel.« Sie riss die Augen auf und blickte unbehaglich auf seine Hände, die ihre Schultern unsanft umfasst hielten. »Lady Ames hat eine Karte umgedreht auf einen Tisch gelegt und dann mussten wir nacheinander raten, was für eine Karte es wohl war. Ich habe gewonnen, aber ich habe mich derart unwohl gefühlt, dass ich nicht weiterspielen konnte.«
    »Sie haben gewonnen ?« Edison sah sie reglos an. »Sie meinen, Sie haben richtig geraten ?«
    »Ja. Das war natürlich reines Glück. Ich habe schon immer ein gewisses Talent für solche Dinge gehabt. Lady Ames wollte unbedingt, dass ich weiter mitspiele. In der Tat wurde sie richtiggehend ärgerlich, als ich darauf bestand, auf mein Zimmer zu gehen. Aber ich hatte wirklich keine andere Wahl.«
    »Verdammt.« Weder er noch Lorring hatten bisher in Erwägung gezogen, dass das Rezept für das Elixier von einer Frau gestohlen worden sein könnte. Falls es jedoch tatsächlich so sein sollte, könnte eine weibliche Assistentin für seine Nachforschungen äußerst nützlich sein.
    »Miss Greyson, gestern Abend haben Sie mir erzählt, Sie arbeiten als Gesellschafterin, weil Sie Geld brauchen.«
    Sie verzog schmerzlich das Gesicht. »Einen solchen Posten nimmt eine Frau ganz sicher nur dann an, wenn sie es muss.«
    »Was würden Sie sagen, wenn man Ihnen einen zweiten, lukrativeren Posten anböte ?«
    Einen Augenblick lang war sie ehrlich verwirrt, dann jedoch wurde sie puterrot, und der Blick ihrer Augen wurde kalt. Unter ihrer plötzlichen Feindseligkeit verbarg sie noch etwas anderes, erkannte Edison. Neben ihrem Zorn nahm er Verletztheit und eine überraschende Enttäuschung wahr.
    Nichts, was er während der jahrelangen Studien in den Gärten von Vanzagara gelernt hatte, so dachte er, war von irgendeinem Nutzen, wenn es um das Verständnis von Frauen ging.
    »Zweifellos sind Sie der Auffassung, dass ich ein solch empörendes Angebot schmeichelhaft finden sollte, Sir«, brach es aus ihr heraus. »Aber ich versichere Ihnen, so verzweifelt bin ich noch lange nicht.«
    »Wie bitte ?« Endlich dämmerte es ihm, und er stöhnte leise auf. »Oh, ich verstehe. Sie denken, ich wollte Sie zu meiner Mätresse machen, ja ?«
    Sie entwand sich seinem Griff, ballte die Fäuste und wandte ihm den Rücken zu. »Sie und Lady Mayfield haben einiges gemein. Sie denkt, ich sollte mich nach einem reichen Ehemann umsehen, und Sie schlagen mir ein weniger förmliches Abkommen vor. In meinen Augen ist das alles ein und dasselbe. Aber ich habe nicht die Absicht, einen dieser beiden Wege zu beschreiten. Ich werde schon eine andere Möglichkeit finden, um meine Finanzen aufzubessern. Das verspreche ich.«
    Er betrachtete ihren kerzengeraden Rücken, während er erwiderte: »Das glaube ich Ihnen, Miss Greyson. Aber Sie haben mich missverstanden. Ich will Sie nicht zu meiner Mätresse machen, sondern zu meiner Assistentin.«
    Sie blickte über ihre Schulter und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. »Zu ihrer bezahlten Assistentin?«, fragte sie.
    Er hatte sie beinahe so weit. »Sie bräuchten Ihre gegenwärtige Anstellung als Lady Mayfields Gesellschafterin nicht aufzugeben, um in meine Dienste zu treten. In der Tat wären Sie in Ihrer Funktion als Gesellschafterin in einer geradezu idealen Situation, um das zu tun, was ich von Ihnen möchte«, sagte er.
    Ihre lebhaften grünen Augen blitzten auf. »Wollen Sie damit sagen, dass ich zwei Positionen gleichzeitig innehaben könnte? Dass ich sowohl von Ihnen als auch von Lady Mayfield bezahlt würde? Gleichzeitig?«
    »Genau.« Er machte eine bedeutungsvolle Pause. »Ich bin nicht knauserig, Miss Greyson. Ich werde Sie für Ihre Dienste großzügig entlohnen, dessen können Sie sicher sein.«
    Sie zögerte noch kurz, ehe sie sich wieder zu ihm umdrehte. »Könnten Sie vielleicht etwas genauer erläutern, was großzügig für Sie bedeutet, Sir?«
    Er lächelte. Jetzt kam es darauf an, dass er ihr keine allzu große Summe versprach, die abermals ihren Argwohn wecken würde, dachte er. Gleichzeitig

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