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Verstohlene Kuesse

Titel: Verstohlene Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Blick. »Ihnen ist ohne Zweifel klar, dass ich nicht länger in einer Position bin, in der ich Ihnen bei Ihren Ermittlungen nützlich sein könnte. Sicher wollen Sie mir also ebenfalls kündigen.«
    Edison runzelte die Stirn. »Weshalb sollte ich das tun?«
    »Es besteht keine Veranlassung, darum herumzureden oder es in hübsche Worte zu kleiden, Sir. Mir ist durchaus bewusst, dass Sie diesen Spazierritt mit mir unternehmen, um mir unter vier Augen mitteilen zu können, dass ich aus Ihrem Dienst entlassen bin. Wahrscheinlich meinen Sie sogar, ich sollte Ihnen dankbar sein für das, was Sie letzte Nacht für mich getan haben. Das bin ich auch. Aber nur bis zu einem bestimmten Punkt.«
    »Ich verstehe.« Seine Miene drückte amüsiertes Interesse aus.
    »Mir ist durchaus bewusst, dass Sie mich vor dem Galgen bewahrt haben. Aber Ihretwegen habe ich meine Anstellung bei Lady Mayfield verloren, und da ich Ihnen ohne diesen Posten nichts mehr nütze, bin ich gezwungen, mich umgehend nach einer anderen Stelle umzusehen.«
    »Emma -«
    »Was nicht gerade einfach werden wird, da Lady Mayfield mir keine Empfehlung schreiben will.«
    »Aha.« Das kurze Wort drückte all sein Verständnis für ihre Lage aus.
    Sie sah ihn voller Argwohn an. »Sie behauptet, als Ihre Verlobte hätte ich keine Verwendung dafür, und ich konnte ihr wohl schwerlich erklären, dass ich gar nicht wirklich Ihre Verlobte bin, ohne dass ich dadurch mein Alibi ruiniert hätte.«
    Er sah sie nachdenklich an. »Nein, das konnten Sie nicht tun.«
    »Es wird für mich unmöglich sein, nochmals einen Posten in London zu finden, sobald erst einmal Wares Gäste in der Stadt zurück sind und ihren Freunden und Bekannten erzählt haben, dass ich kurz mit Ihnen verlobt war, Sir, und dass ich obendrein höchstwahrscheinlich auch noch jemanden umgebracht habe.«
    »Ja, ich kann mir vorstellen, dass das nicht ganz einfach wäre«, pflichtete er ihr unumwunden bei.
    »Dass es nicht ganz einfach wäre?« Endlich brach ihr Zorn sich Bahn. »Das ist noch sehr milde ausgedrückt. Sobald Sie verkündet haben werden, dass unsere Verlobung gelöst ist, werde ich ruiniert sein, Sir.«
    »Dass eine gelöste Verlobung unter den gegebenen Umständen einen Skandal verursachen würde, ist mir durchaus bewusst.«
    »Es wird alles in einer Katastrophe enden, Sir. Dank Ihres Versuchs, mir ein Alibi zu verschaffen, glaubt nun alle Welt, dass ich, egal, ob ich Crane ermordet habe oder nicht, zumindest ganz sicher ein Verhältnis mit Ihnen habe, Mr. Stokes. Ohne den Schatz einer formellen Verlobung werde ich sicher von allen als Flittchen angesehen. Als Frau ohne Tugend. Und niemand, der von dieser Sache hört, wird je auch nur in Erwägung ziehen, mich als Gesellschafterin zu beschäftigen.«
    »Ah ja. Das Problem des guten Rufs.«
    »Höchstwahrscheinlich werde ich gezwungen sein, meinen Namen zu ändern, mir eine weitere Perücke zuzulegen und in den Norden zu gehen. Vielleicht sogar nach Schottland.«
    »Ein wirklich trauriges Schicksal«, pflichtete er ihr mit ernster Miene bei.
    Hoffnung flackerte in Emma auf. Wenigstens leugnete er nicht eine gewisse Mitschuld an der Misere, in der sie sich befand. »Ich bin also in einer äußerst unglücklichen Lage, und das ist einzig Ihre Schuld.«
    Er nickte mit dem Kopf. »Ja, ich nehme an, dass man das so sagen kann.«
    Ihre Stimmung wurde etwas besser, und sie beeilte sich, die bescheidene Chance zu nutzen, die sie augenblicklich für sich sah. »Unter den gegebenen Umständen werden Sie mir sicher zustimmen, wenn ich sage, dass es höchst unfair von Ihnen wäre, mir das versprochene Gehalt nicht auszuzahlen«, sagte sie.
    »Höchst unfair«, stimmte er ihr zu.
    »Ich habe Ihnen ja bereits erklärt, dass ich die Schulgebühren meiner Schwester zahlen muss.«
    »Das haben Sie.«
    Erleichterung wallte in ihr auf. Er schien gar kein so schwieriger Verhandlungspartner zu sein, wie alle Welt behauptete. Am besten nutzte sie die günstige Gelegenheit. »Und zusätzlich zu der vereinbarten Bezahlung wäre das mindeste, was Sie für mich tun können, die Anfertigung eines Empfehlungsschreibens.«
    »Ein Empfehlungsschreiben?« Er zog überrascht die Brauen hoch.
    »Ja. Mit einem Empfehlungsschreiben von einem Mann mit Ihrer Bedeutung wird die Stellensuche im Norden für mich sicher wesentlich einfacher.«
    »Ich verstehe.« Er sah sie reglos an. Rasch entwarf sie einen detaillierten Plan. »Glücklicherweise habe ich noch Kopien meiner letzten

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