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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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noch erledigen.«
    »Ihre vorige Anschrift?«
    Maier nannte ihnen seine alte Adresse aus Zeist.
    »Wie lange wohnt Ihre Freundin schon hier?«
    »Etwa sechs Jahre, glaube ich.«
    Der Fragensteller nickte und kritzelte wieder etwas auf sein liniertes Blatt. Der andere, ungefähr im selben Alter, saß mit verschränkten Armen da. Beobachtete ihn.
    Sie waren perfekt aufeinander eingespielt. Echte Schwergewichtler.
    »Wohnen hier sonst noch Leute, die nicht gemeldet sind?«
    »Nein.«
    Maier konnte nur hoffen, dass Reno im Bett blieb, wo er ihn heute Nacht laut schnarchend angetroffen hatte. Wenn sie anfingen, Reno zu vernehmen, war das Ergebnis schwer vorauszusagen. Reno war manchmal ziemlich bedöst.
    »Was machen Sie beruflich?«
    »Zurzeit nichts.«
    Wieder der Lehrerblick. »Arbeitslos?«
    »Nein, ich hatte eine Softwarefirma, die ich verkauft habe.«
    »Sie brauchen nicht mehr zu arbeiten?«
    »Ja, genau.«
    Der Beobachter gab daraufhin zum ersten Mal einen Laut von sich, nämlich eine Art Schnauben. Die beiden Männer schauten sich gegenseitig an, als wollten sie sagen: Was machen wir bloß falsch?
    »Wo waren Sie gestern Abend gegen halb zehn?«
    Meine Güte, diese Pathologen waren richtig gut .
    »Ist es um die Zeit passiert?«
    »Dazu dürfen wir keine Aussage machen. Es ist für uns aber wichtig zu wissen, womit Sie zu diesem Zeitpunkt beschäftigt waren.«
    »Ich war entweder joggen oder gerade wieder zurück. Schwer zu sagen.«
    »Alleine?«
    »Ja.«
    »Und wo?«
    Sie können nicht in deinen Kopf hineinschauen, wenn du ihnen keinen Zugang bietest .
    Maier deutete vage Richtung Westen. »Hinter dem Wall, auf dem Polder.«
    »Wie lange waren Sie unterwegs?«
    »Meistens laufe ich anderthalb Stunden. Gegen acht oder halb neun bin ich aus dem Haus, also werde ich so zwischen halb zehn und zehn wiedergekommen sein.«
    »Sind Sie unterwegs irgendjemandem begegnet, der das bestätigen könnte ?«
    Das lief allmählich auf ein Verhör hinaus. Sie wollten wissen, ob er ein Alibi hatte. »Nein. Ein paar andere Jogger habe ich gesehen, aber gesprochen habe ich mit niemandem.«
    »Sind Sie mit Ihrem Nachbarn gut ausgekommen?«
    Maier zuckte mit den Schultern. »Normal.«
    »Was heißt für Sie normal, erzählen Sie doch ein bisschen.«
    »Er kam ab und zu auf eine Tasse Kaffee rüber. War ein netter Kerl. Wir hatten ganz normalen nachbarschaftlichen Kontakt.«
    Zu glatt!
    Er fügte hinzu: »Ich kann gar nicht glauben, dass er jetzt tot ist …«
    »War Herr Nielsen oft hier bei Ihnen?«
    Tricky . Eigentlich dauernd. Das wussten womöglich noch andere Leute .
    »Ziemlich regelmäßig.«
    »Was verstehen Sie darunter?«
    Maier hob die Hände. »So ein-, zweimal die Woche. Immer kurz mal zwischendurch.«
    »Haben Sie Ihren Nachbarn als Freund betrachtet?«
    Ja, komischerweise schon. Sven war ein Freund .
    Maier schüttelte den Kopf. »Nein. Eher als Bekannten.«
    »Ist Ihnen in den letzten Wochen irgendetwas Außergewöhnliches aufgefallen? Zum Beispiel Leute, die bei ihm zu Besuch waren?«
    »Nein.«
    »Benahm er sich irgendwie anders als sonst?«
    »Ist mir nicht aufgefallen.«
    »Irgendwelche Autos vor der Tür, die da sonst nicht stehen?«
    »Nein, hier darf man sowieso nur mit Parkausweis stehen.«
    »Stand das Auto Ihres Nachbarn gestern hier vor der Tür?«
    »Nicht, als ich aus dem Haus gegangen bin. Und wohl auch nicht, als ich zurückkam.«
    »Haben Sie vor dem Haus irgendjemand Fremden gesehen? Leute, die nicht hier wohnen?«
    »Nein, niemand.«
    »Haben Sie gestern Abend bei Ihrem Nachbarn noch Licht brennen sehen?«
    »Als ich vom Joggen wiederkam, war es noch hell. Danach bin ich nicht mehr draußen gewesen.«
    »Wie haben Sie Ihren Nachbarn kennengelernt?«
    »Er wohnt nebenan. Da lernt man sich von selbst irgendwann kennen.«
    »Sie haben ihn also … «, der Fragensteller blätterte in seinem Notizblock zurück, »im November letzten Jahres kennengelernt ?«
    »Ja, genau.«
    »Hatten Sie gemeinsame Interessen? Waren Sie mal zusammen im Urlaub, hatten Sie ein gemeinsames Hobby?«
    »Nein.«
    »Haben Sie Ihrem Nachbarn mal bei irgendetwas geholfen?«
    Und ob .
    »Wie meinen Sie das?«, fragte Maier. Mit einer Gegenfrage ließ sich am leichtesten Zeit gewinnen, in der man über die eigene Antwort nachdenken konnte.
    »Zum Beispiel beim Streichen der Wohnung«, antwortete der Fragensteller, »oder irgendwelchen handwerklichen Geschichten im Haushalt.«
    »Nein.« Bei so was nicht .
    »Wann haben Sie ihn zum

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