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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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Experten zunächst befürchteten, die Sicherheitsschleusen an den Flughäfen würden die Kunststoffwaffe nicht zurückhalten. Unsinn. Es steckte immer noch so viel Metall drin, dass selbst der schwächste Detektor anschlagen musste.
    Mit einem Klicken löste Maier das Magazin. Es war leer. »Kapazität?«
    »Fünfzehn«, antwortete Sven.
    Er zog den Schlitten zurück und kontrollierte die Munitionskammer. Die Mechanik lief wie geschmiert. Er überprüfte das Spiel vom Schlitten zum Gehäuse. Es war minimal. Löste das Patronenmagazin aus dem Griff, überzeugte sich ein weiteres
Mal, dass die Kammer leer war, richtete den Lauf schräg nach unten und drückte ab. Auch das funktionierte reibungslos. Trotzdem war unübersehbar, dass diese Pistole einiges mitgemacht hatte. In wie vielen Handschuhfächern, unter wie vielen Autositzen sie schon gelegen hatte, wollte Maier lieber nicht wissen. Sie war im Einsatz gewesen, und zwar oft. Aber anscheinend war sie auch gut gepflegt worden.
    Er schob das Magazin in den Griff zurück und dachte noch einmal wehmütig an seine Heckler & Koch. Die vermisste er nun mehr denn je. Es war, als wäre er von einem BMW 5er auf einen Golf umgestiegen. Beides prima Wagen. Trotzdem. Bei dieser Glock geriet er nicht ins Schwärmen. Sie war einfach ein ordentlicher Gebrauchsgegenstand, der seinen Zweck erfüllte. Er musste nun wohl damit auskommen. Zehntausende Militärs kamen auch damit aus, so schlimm konnte eine Glock also nicht sein.
    Er sah zu Sven auf. »Prima«, sagte er ohne große Begeisterung. »Hast du auch Patronen? Und einen Schalldämpfer?«
    Sven nickte, beugte sich wieder über die Tasche, die vor ihm auf dem Boden stand, und fischte eine Schachtel .45 ACP-Munition heraus.
    »Nur eine einzige Schachtel?«
    »Ich kann auch noch mehr besorgen.«
    Maier ließ sich den Schalldämpfer geben und schraubte ihn auf den Lauf. Nahm die Waffe noch einmal in Augenschein. »Laser?«, fragte er, wobei er auf eine kleine Öffnung unter der Mündung deutete.
    Sven brummte bestätigend.
    »Hast du damit Erfahrung?«
    »Wir haben auf dem Schießstand ein bisschen damit herumgespielt, aber richtig nützlich ist es eigentlich nur im Dunkeln. « Sven richtete sich auf und ließ sich von Maier die Waffe reichen. »Der Laser braucht eine Mikrobatterie, so eine kleine,
wie in einem Hörgerät.« Mit dem Zeigefinger betätigte er einen Schalter an der Vorderseite des Griffs und ließ den Laserstrahl über die Wand wandern. Ruckartig bewegte der kleine rote Lichtpunkt sich über die verputzten Wände. Im vollen Licht war der dünne rote Strahl kaum zu sehen.
    »Es ist ganz einfach«, sagte er und gab Maier die Glock zurück. »Du richtest die Waffe nach Gefühl aus, schaltest den Laser ein, zielst, und peng! Immer ins Schwarze.«
    Maier untersuchte den Schalter für den Laser. Der befand sich zwar dort, wo man ihn erwartet hätte, aber er würde sich doch erst daran gewöhnen müssen. »Wo hast du das Ding her?«, fragte er und legte die Waffe auf den Tisch.
    Sven zuckte mit den Schultern. »Wenn man sich ein bisschen auskennt, ist es gar nicht so schwer. Nur teuer.«
    »Wo du sie herhast, wollte ich wissen.«
    »Von einem Typen aus dem Schießsportverband – wie ich gestern schon sagte. Und der hat sie seinerseits von irgendwelchen Ausländern.«
    »Keine Spuren, die zu mir führen?«
    Beschwichtigend hob Sven die Hände. »Mach dir keine Sorgen. Wenn ich sage, es ist okay, dann ist es das auch.«
    Maier sah ihn kurz eindringlich an und richtete den Blick dann wieder auf die Glock. Er machte sich sehr wohl Sorgen. Die Sache gefiel ihm gar nicht.
    »Wo hast du eigentlich schießen gelernt?«, fragte Sven unvermittelt.
    Maier schraubte den Dämpfer vom Lauf ab. »Beim Militär.«
    »Warst du bei der Armee?«
    »Grundwehrdienst. Das Übliche.«
    »Das muss aber lange her sein.«
    »Ich habe eben ein gutes Gedächtnis.«
    »Okay, schon gut. War nur eine Frage.«
    Maier stand auf und ging hinüber. Holte eine Packung Camel
aus einer Küchenschublade, riss das Zellophanpapier ab und steckte sich eine Zigarette an.
    »Ich dachte, du hättest aufgehört«, sagte Sven, als Maier zurückkam.
    Maier sah ihn kurz an und setzte sich wieder auf die Couch. »Manche Gewohnheiten legt man nie ganz ab.« Mit Daumen und Zeigefinger massierte er seine Augenwinkel. Hätte sich am liebsten von seiner Umgebung abgeschottet. Um einen Moment allein zu sein und nachzudenken. Sich vorzubereiten.
    Sven merkte das wahrscheinlich,

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