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Verstoßen: Thriller (German Edition)

Verstoßen: Thriller (German Edition)

Titel: Verstoßen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Verhoef , Berry Escober
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und aus dem Asphalt wurde abrupt ein hubbeliger schmaler Weg, der diesen Namen eigentlich gar nicht verdient hatte. Es war eher eine Wagenspur im hellbraunen Lehm, in der Mitte ein spärlicher Streifen dürres gelbes Gras. Links und rechts noch mehr verdorrtes Gras, gedrungene Sträucher voll schwarzer Brombeeren und dahinter, rechts und links, Stoppelfelder. Hier waren die Sonnenblumen allesamt abgeerntet worden.
    Dass es anscheinend schon so lange trocken war, kam Maier entgegen. Auf diesem knallharten Lehmboden voller Brüche und Risse würden weder die Autoreifen noch seine Schuhsohlen bedeutsame Spuren hinterlassen.
    Ein Stück weiter, auf der rechten Seite des Wegs, lag inmitten der Stoppelfelder ein kleines Waldstück. Kurz bevor er daran vorbeigefahren wäre, lenkte er den Mercedes auf das Feld. Fuhr vorbei an dem Waldstück zu seiner Linken, bis er dahinter herauskam und das Auto von der Wagenspur aus nicht mehr zu sehen war.
    Der alte Mercedes bockte, als Maier damit quer über eine festgetrocknete Fahrrille von dicken Traktorreifen hinwegsetzte. Im Schritttempo fuhr er ein Stück weiter und fand schließlich eine unter ein paar dicht belaubten Bäumen gelegene Einbuchtung. Enorme Bündel zusammengebundener Zweige sowie Baumstämme mit roten Markierungen auf den Sägeflächen lagen auf dem Boden. Hinter einem der meterhohen Stapel von Ästen hielt Maier an, zog den Zündschlüssel aus dem Schloss und stieg aus. Sven folgte seinem Beispiel. Mit einem Gesicht, von dem die Anspannung geradezu abstrahlte, kam er auf ihn zugelaufen.
    Stirnrunzelnd schaute Maier auf die Staubwolken, die der Mercedes und der Laguna aufgewirbelt hatten. Hoffentlich fielen die niemandem auf.
    »Was jetzt?«, fragte Sven. Er sah erhitzt aus, und um das zu unterstreichen, wischte er sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.
    »Ich packe erst meine Sachen. Dann müssen wir uns etwas einfallen lassen, um die Autos vor fremden Blicken zu schützen. «
    Sven sah sich um. »Hier kommt doch niemand her.«
    »Das kann man nie wissen.«
    Maier holte seinen Rucksack aus dem Kofferraum des Laguna und legte ihn auf die Böschung. Schleifte dann mit beiden Händen ein paar Zweigbündel heran und lehnte sie schräg an die Autos. Sven tat es ihm gleich. Eine Weile arbeiteten sie schweigend weiter und gingen schließlich an den Rand des Feldes, um das Endergebnis aus einem gewissen Abstand zu betrachten.
    Nachdem er die Camouflage der Autos begutachtet hatte, drehte Sven sich zu der Hügellandschaft hinter ihnen um. »Und wenn ein Bauer vorbeikommt? Ich finde, es sieht nach zwei mit Zweigen bedeckten Autos aus.«
    Maier zuckte mit den Schultern. »Besser bekommen wir’s nicht hin. Aus größerem Abstand fällt es nicht auf, also wird sich schon niemand bemüßigt fühlen, es sich aus der Nähe anzuschauen. «
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wenn unser neuer Freund recht hat, kann der Hof nicht weit weg sein. Bleibst du hier und passt auf ihn auf? Dann schau ich mich mal um.«
    »Ich komme mit.«
    Maier schüttelte den Kopf. »Nein, Sven, sorry. Ich habe keine Ahnung, wie wachsam die Jungs sind. Tu mir den Gefallen, bleib hier. Mach zwischendurch ab und zu mal den Kofferraum auf, damit der Kerl ein bisschen frische Luft kriegt, aber binde ihn nicht los und fang nicht an, mit ihm über seine Mutter
und arme kleine Kinder und so zu quatschen. Und wenn er zu schreien anfängt, klebst du ihm den Mund mit Isotape zu. Alles klar?«
    Sven nickte.
    Maier ging zum Waldrand zurück, hob den Rucksack vom Boden und holte eine Rolle Klebeband heraus. Warf es in hohem Bogen Sven zu, der es ungeschickt auffing.
    Dann kehrte er Sven den Rücken zu und verschwand in dem Waldstück. Dort nahm er sich kurz Zeit, um noch ein paar Dinge aus dem Rucksack herauszunehmen. Seine Tarnhose hatte er noch an, was ihm im Wald zupasskam, sowie einen schwarzen Rollkragenpullover und Turnschuhe.
    Im Auto hatte er kurz mit dem Gedanken gespielt, sich als Tourist auszugeben. Wer in kurzer Hose und Hawaiihemd mit einem Fernglas dastand und den Himmel nach fliegenden Viechern absuchte, erweckte keinen Argwohn. In einem solchen Outfit würde er weniger auffallen als jetzt. Lief man hingegen mit Biwakmütze und Tarnklamotten durch die Gegend, war es nicht angesagt, Fußgängern freundlich zuzuwinken, als wäre alles in bester Ordnung.
    Auf dem Weg nach St. Maure hatte er die Idee eine Weile reifen lassen und schließlich verworfen. Für Verkleidungsaktionen blieb keine Zeit.
    Er zog

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