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Verstrickung des Herzens

Titel: Verstrickung des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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du, was hast du vor?«
    »Wir müssen flußabwärts segeln.«
    »Einen Augenblick, ich komme mit dir!« Sie rannte zur Veranda, wo Jeeves am Geländer stand und in die Richtung der Schüsse starrte. Hastig drückte sie ihm den Korb mit dem schlafenden Ian in die Arme.
    »Moment mal, Miss Warren ...«, begann er, doch da eilte sie bereits hinter John her. Ein Befehl erklang, und die Soldaten lösten die Vertäuung der kleinen Schaluppe, die an jeder Seite mit zwei Kanonen bestückt war.
    Wie viele Männer sich an Bord aufhielten, konnte Teela nicht feststellen. Sie erreichte die Laufplanke, kurz bevor sie hochgezogen wurde. »Warten Sie!«
    John, der gerade mit einem Offizier sprach, sah sie an Deck stürmen und konnte sie nicht zurückhalten. Sonst hätte er sie ins Wasser stoßen müssen. »Teela, das ist Wahnsinn ...«
    »Aber ich muß dich begleiten und sehen ...«
    »Es ist doch nur ein kleines Scharmützel.«
    Teils belustigt, teils neugierig hatten die Soldaten dem kurzen Wortwechsel gelauscht, und John legte resignierend einen Arm um Teelas Schultern. »Meine Verlobte, Gentlemen, Miss Warren.«
    »Auf diesem Schiff hat eine Lady nichts zu suchen«, bemerkte ein schlanker junger Offizier mit Tennessee-Akzent.
    »Vielleicht doch«, meinte ein älterer Mann, der eine Jacke aus gefranstem Hirschleder und einen großen Schlapphut trug. Graue Strähnen durchzogen sein rostrotes, im Nacken zusammengebundenes Haar. Lächelnd reichte er Teela seine Hand. »Warrens Tochter ist mit einem Major verlobt. Also kann es nicht schaden, wenn sie die Schatten des Soldatenlebens kennenlernt. Ich bin Joshua Brandeis, Militärarzt. Immer wieder muß ich unsere Jungs zusammenflicken. Wenn Sie nicht allzu zart besaitet sind, Ma'am, und mir helfen wollen, heiße ich Sie an Bord willkommen.«
    Sie drückte seine Hand und schaute ihm ernst in die Augen. »Haben Sie den Eid des Hippokrates geleistet, Doktor?«
    »In der Tat, junge Dame.«
    »Und was geschieht, wenn ein Indianer in Ihre Hände fällt?«
    Wissend erwiderte er ihren Blick. »Was diesen Krieg betrifft, teile ich keineswegs die Meinung Ihres Stiefvaters, Miss Warren. Welcher Verletzte auch immer vor mir liegt, ich schneide ihm Kugeln aus dem Fleisch, binde durchtrennte Arterien ab, schiene gebrochene Gliedmaßen und gieße Schwefel auf die Wunden. Nun, möchten Sie mir beistehen?«
    »Nein, sie darf das Kampfgebiet nicht betreten ...«, begann John in strengem Ton. Aber Teela ignorierte ihn.
    »Ja, ich helfe Ihnen, Dr. Brandeis«, verkündete sie entschlossen.
    »Teela!« John drehte sie zu sich herum. »Wenn ich nicht einmal meine Verlobte im Zaum halten kann — wie sollen mir dann meine Männer gehorchen?«
    »Solange sie nicht hören, was wir besprechen, werden sie nichts von unserer Meinungsverschiedenheit bemerken. Und wie du inzwischen wissen müßtest, gehorche ich niemandem.« Das Schiff glitt bereits den Fluß hinab, zu der Stelle, wo die Schüsse gekracht hatten.
    »Um Himmel willen, ich habe versprochen, auf dich aufzupassen!«
    »Und wenn James da draußen ist?«
    »Willst du ihn sterben sehen?«
    »John, bitte, ich flehe dich an ...«
    »Da sind wir schon.« Er wandte sich von ihr ab und befahl seinen Männern, an Land zu gehen. Hier gab es keinen Kai, und das Schiff mußte in der Mitte des Stroms ankern. Rasch wurden kleine Boote ins Wasser hinabgelassen, und die Soldaten kletterten in disziplinierten Reihen hinein.
    Im ersten Boot saß John. Dr. Brandeis stieg ins zweite, den Riemen seiner Arzttasche über die Schulter geworfen. »Kommen Sie?« fragte er und streckte Teela eine Hand entgegen.
    Ohne zu zögern, ließ sie sich ins Boot helfen, und acht Männer folgten ihr. »Ziehen Sie den Kopf ein Miss!« mahnte ein Soldat.
    »Solange Sie in unserer Nähe bleiben, passiert Ihnen nichts«, versprach ein anderer. »Wir sind ein Freiwilligenregiment, die Reste verschiedener Kompanien, die zusammengezogen wurden, um dem guten, alten John zu dienen. Und wir werden Sie alle schützen.«
    »Vielen Dank . . .« Teela zuckte zusammen, als neues Gewehrfeuer krachte, vermischt mit gellenden Schmerzensschreien und Kriegsgeheul.
    Nun schabte der Kiel über den Kiesgrund des Flusses. Die Männer sprangen hinaus und zogen das kleine Boot ans grasbewachsene Ufer. Auf den Arm des Doktors gestützt, stieg auch Teela aus. Mit schmalen Augen schaute er sich um. »Beeilen wir uns!«
    Sie wateten durch tiefen Schlamm, und Teela hielt entsetzt den Atem an, als sie die Leichen im

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