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Versuchung Pur

Versuchung Pur

Titel: Versuchung Pur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Trägerin um die Ecke einer Blockhütte verschwand.
    »Nun, dann wollen wir sie doch nicht enttäuschen, oder?« Chase drehte ihre Hand um und setzte einen Kuss auf die Innenfläche. Eden spürte, wie eine Hitzewelle durch ihren Körper lief.
    »Du bist absichtlich unmöglich.« Dennoch schloss sie die Finger um den Kuss, so als wolle sie das Gefühl auf immer festhalten.
    »Richtig.« Er lächelte und widerstand dem Impuls, sie in seine Arme zu ziehen und sich das zu holen, was ihre Augen, wenn auch nur kurz, versprochen hatten.
    »Wenn du mich dann loslassen könntest, würde ich die Blumen erst gern in eine Vase stellen.«
    »Das übernehme ich.« Candy stieß sich vom Türrahmen ab und kam nach draußen. Nicht einmal Edens Blick wischte das zufriedene Lächeln von Candys Gesicht. »Sie sind wunderhübsch, nicht wahr? Amüsiert euch gut, ihr beiden!«
    »Das werden wir, bestimmt.« Chase verschränkte seine Finger mit Edens und zog sie zu seinem Wagen. Eden versuchte sich davon zu überzeugen, dass die Sonne sie geblendet haben musste. Denn warum sonst wäre ihr wohl der weiße Lamborghini nicht aufgefallen, der vor der Blockhütte parkte? Sie setzte sich auf den Beifahrersitz und warnte sich selbst. Sie musste auf der Hut bleiben.
    Sobald der Motor aufheulte, erhob sich auch ein ganzer Chor von Abschiedsrufen. Alle Mädchen und Betreuerinnen standen plötzlich aufgereiht da und winkten ihnen zu. Eden kaschierte ihr Kichern mit einem Hüsteln.
    »Das hier scheint einer der Höhepunkte des diesjährigen Sommercamps zu werden.«
    Chase streckte die Hand aus dem Fenster und winkte zurück. »Dann sehen wir doch mal, ob wir es nicht auch zu einem unserer Höhepunkte machen können.«
    Etwas in seinem Ton ließ sie ihm das Gesicht zuwenden, gerade lange genug, um das spitzbübische Grinsen auf seiner Miene zu erkennen. In dieser Sekunde fasste Eden einen Entschluss: Oh ja, sie würde ganz sicher auf der Hut sein. Aber sie würde den Teufel tun und sich einschüchtern lassen.
    »Na schön.« Sie lehnte sich in die Polster zurück. »Seit Wochen habe ich keine Mahlzeit mehr gegessen, die nicht auf einem Plastiktablett stand.«
    »Dann lasse ich das wohl besser weg, was?«
    »Ich würde das wirklich sehr zu schätzen wissen.« Eden lachte, um sich dann hastig in Gedanken zu versichern, dass ein Lachen nicht gleich bedeutete, ihre Vorsicht fahren zu lassen. »Halte mich ja auf, falls ich anfangen sollte, Besteck zu sortieren.«
    Der Fahrtwind, der durch das offene Fenster hereinwehte, war warm und frisch wie die Blumen, die Chase ihr mitgebracht hatte. Eden hielt das Gesicht in die Brise. »Das ist schön. Vor allem, weil ich eigentlich eher mit einem Pick-up gerechnet hatte.«
    »Auch wir Landeier wissen einen schnittigen Wagen zu schätzen.«
    »So meinte ich das nicht.« Eine erklärende Entschuldigung auf den Lippen, sah sie zu ihm hin und sah, dass er lächelte. »Vermutlich wäre es dir auch gleich, selbst wenn ich es so gemeint hätte.«
    »Ich weiß, was ich bin, was ich will und was ich kann.« Er drosselte das Tempo, um eine Kurve zu nehmen. Kurz blickte er sie an. »Doch die Meinungen bestimmter Leute sind mir wichtig. Wie auch immer: Ich ziehe die offene Landschaft jedem Verkehrsstau vor. Was ist mit dir, Eden?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden.« Das stimmte tatsächlich, wie ihr in diesem Augenblick klar wurde. Innerhalb weniger Wochen hatten ihre Prioritäten sich verschoben, hatten ihre Hoffnungen eine andere Richtung eingeschlagen. In Gedanken versunken, wäre ihr der geschwungene Namenszug über den beiden Steinpfeilern fast nicht aufgefallen. »Wohin fahren wir?«
    »Zum Dinner.«
    »Auf der Plantage?«
    »In meinem Haus.« Er schaltete den Gang herunter und rollte über die Auffahrt.
    Eden bemühte sich, ihrer aufsteigenden Besorgnis keine Aufmerksamkeit zu schenken. Es war sicherlich nicht das volle – und damit sichere – Restaurant, das sie erwartet hatte. Nun, sie war vorher schon zu privaten Dinnern gegangen, oder etwa nicht? Von Kindesbeinen an war sie dazu erzogen worden, sich auf jedem gesellschaftlichen Parkett zurechtzufinden. Doch die Anspannung blieb. Ein Dinner mit Chase allein würde nicht, konnte gar nicht sein wie irgendein anderer gesellschaftlicher Anlass.
    Noch während sie sich überlegte, wie sie einen höflichen Protest formulieren sollte, fuhr der Wagen über eine letzte Anhöhe. Das Haus lag vor ihnen.
    Es war ganz aus Stein gebaut. Eden wusste nicht zu sagen, ob die

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