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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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darum die Schulen angriff. Ich wollte all das erst mal klären
und dann sehen, ob aus uns überhaupt etwas werden könnte. Allerdings wurde es
mir ja nicht gerade leicht gemacht, mich von dir fernzuhalten. Immer wieder gab
es Treffen, denen ich nicht ausweichen  konnte, wie die Nachhilfe zum Beispiel.
Und schließlich ist   das mit der Botschaft passiert. Faith hat mir dieses Gift
verabreicht und ich wusste, dass ich alle in große Gefahr brachte. Ich musste
mich von dir zurückziehen, um dich zu schützen.“
      Ich hatte also recht
gehabt. Er hatte sich damals tatsächlich von mir entfernt. Er hatte das Armband
nicht mehr getragen und so getan, als hätte er meinen Geburtstag vergessen. Von
einem Tag auf den anderen hatte er sich mir gegenüber distanziert und abweisend
verhalten. Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. Dabei hatte er mich
immer geliebt …
      „Es tut mir leid,
dass ich dich so oft verletzt habe. Du bist wirklich der letzte Mensch, dem ich
wehtun wollte.“
      Ich schüttelte den
Kopf. „Ist schon gut.“
      Ich sah ihm in die
Augen und erkannte den Schmerz darin. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf
seine und küsste ihn
      „Ich liebe dich“,
sagte ich.
      Ich spürte seine
Zungenspitze an meiner und seufzte. Langsam ließ er mich auf das Bett sinken.
Ich schnappte kurz nach Luft und versuchte, nicht den Verstand zu verlieren.
Voller Leidenschaft zog er mein Gesicht zu sich heran und stöhnte leise. Als
ich es vernahm, wurde meinloderndes Verlangen nach ihm weiter entfacht.
Ich wollte nur noch bei ihm sein – so nah wie möglich. Ich fühlte seine Hände
auf meiner Haut, er streifte mir das Shirt über den Kopf und auch ich zog ihm
seines aus. Seine nackte Haut so vor mir zu sehen, war unbeschreiblich und es
fiel mir schwer, mich von diesem Anblick nicht gefangen nehmen zu lassen. Die
Erregung pochte inzwischen wie ein heftiger Adrenalinstoß durch mich hindurch.
Ich betrachtete die weichen, starken Linien seiner Schulter, seiner Brust,
seines Halses, seiner vollkommenen Gestalt. Das elektrisierende Gefühl
durchzuckte mich nun nicht mehr, es war vielmehr wie pures Feuer – intensiv,
heiß und heftig. Ich berührte seine weiche Haut, die festen Muskeln seines
Bauches und ließ meine Hände immer tiefer wandern. Er erschauerte unter meiner
Berührung und ich spürte, wie sich seine Atmung veränderte – rauer, tiefer
wurde.
      Ich fühlte seine angenehm
warmen Finger auf mir. Sie glitten langsam über mein Gesicht, strichen über
meine Wange, dann meinen Hals entlang und wanderten schließlich hinab zu meiner
Taille, während sein Mund meinen Körper erkundete. Ich schloss leicht die Augen.
Es fühlte sich unglaublich an, als stünden all meine Nervenenden unter Strom. Noch
nie hatte ich so etwas gespürt und empfunden. Es war, als würde er mit seinen Berührungen,
seinen Händen, seinen Lippen bis in mein Innerstes dringen, um dort alles in ewiges,
loderndes Feuer zu verwandeln. Ich hätte nie gedacht, dass meine Gefühle für
ihn noch stärker werden könnten, als sie ohnehin schon waren, doch ich verlor
mich in ihm. Es war ein überwältigendes Gefühl, das mich zittern ließ, meinen
Rücken hinunterrann und in meinem Bauch zu flattern, zu toben und zu
explodieren begann. Ich sank ganz langsam durch die vielen Ebenen des
vollkommenen Glücks, die meinen Verstand fortspülten und meinen Puls rasen ließen.
     
    Es war seltsam und
zugleich wunderschön, als ich am nächsten Morgen neben ihm aufwachte. Er war
bereits wach und lächelte sanft. Mein Herz begann erneut zu rasen. Ich konnte
noch nicht recht begreifen, dass das alles wirklich geschehen sein sollte. Ich lag
auf seiner Brust, während mich seine Arme hielten.
      Als er merkte, dass
ich wach war, legten sich seine heißen, festen Lippen auf die meinen, und mir
wurde klar, dass es nicht bloß ein Traum gewesen war.
      „Guten Morgen“, flüsterte
er mir ins Ohr und löste sich langsam von mir.
      Ich spürte, wie er
mit seinen Fingern sanft über meinen Rücken strich, und erschauerte. Ich
schmiegte mich fester an ihn und hoffte, dieser Augenblick würde nie vergehen,
doch ich wusste, dass wir nicht mehr allzu viel gemeinsame Zeit hatten. Er
spürte wohl, dass sich meine Gedanken trübten.
      „Was ist los?“,
wollte er wissen und sah mich beunruhigt an.
      „Wie lange wird es
noch dauern, bis wir das Tor erreichen?“
      Er verstand meine
Sorge und zog mich fester an sich.   „Nur noch ein

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