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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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und
verlor mich in seinen unglaublich tiefgrünen Augen.   
      Vorsichtig beugte
er sich zu mir und küsste mich. Erst zart, dann heftiger, leidenschaftlicher.
Es war kein Vergleich zu unserem Kuss in Morbus. Damals hatte er mich vor Kara
und ihrer Clique geküsst, um mir beizustehen und sich als mein Freund
auszugeben. Doch in diesem Moment wusste ich, dass er mich zuvor noch nie
richtig geküsst hatte.
      Ich spürte, wie
meine Beine nachgaben und meine Sinne schwanden. Dieses Gefühl, das seine
Berührungen   in mir auslösten, war mit nichts zu vergleichen, was       ich bisher
erlebt hatte. Ich fühlte, wie mein Atem hektisch und stoßweise ging, mein
Körper zitterte. Seine Hand schmiegte sich wie Samt an mein Gesicht, pures
Verlangen raste durch meine Adern und versengte mich. Ich zerging unter seinem
Kuss, der immer inniger wurde und mich allmählich schwindeln ließ. Ich wusste kaum
mehr, wo ich war, als es plötzlich klopfte.
      „Devil?“, hörte ich
eine Stimme. Ich erkannte sie sofort. Es war Lenn.
      „Mist“, fluchte er
leise. „Ich hab nicht abgeschlossen.“
      Er eilte zur Tür und
öffnete der Dämonin, stellte sich allerdings so, dass sie mich nicht sehen
konnte. Mir war noch immer schwindelig. Alles drehte sich in meinem Kopf. Ich
konnte nicht fassen, was gerade passiert war. Mit weichen Knien setzte ich mich
auf das Bett und hörte Lenn sagen: „Das Gewitter ist ganz schön heftig.“
      Er nickte, fragte
aber sogleich etwas ungehaltener: „Was ist los? Warum bist du hier?“
      „Ich …“, begann sie
zögernd, atmete einmal tief durch und fuhr mit fester Stimme fort. „Wir haben
uns so lange nicht mehr gesehen. Endlich ergibt sich mal die Chance, dass wir
allein sein können. Außerdem werden wir uns bald trennen müssen. Es ist also
vielleicht die letzte Gelegenheit. Kann ich heute vielleicht bei dir schlafen?“
      Ich glaubte, mich
verhört zu haben … das war ein ziemlich eindeutiges Angebot. Trotz all dem, was
gerade zwischen Devil und mir passiert war, wurde ich unsicher. Wenn er
ablehnte, tat er es vielleicht nur, weil ich bereits hier war. Vielleicht wäre
er ja tatsächlich gern mit ihr allein gewesen.
      „Lenn, lass den
Unsinn, okay?! Geh am besten wieder auf dein Zimmer und versuch zu schlafen.“
      Sie zögerte. „Und
ich kann dich nicht umstimmen?“
      Sie trat einen
Schritt auf ihn zu, doch er hielt ihren Arm fest, als sie diesen nach ihm
ausstreckte.
      „Du solltest jetzt
wirklich gehen.“
      Sie zögerte erneut,
schien sich dann aber zu sammeln.   
      „Ja, du hast recht.
Tut mir leid, aber ich wollte es wenigstens versucht haben.“
      Damit wandte sie
sich um und ging. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, stand ich
auf. Durch Lenns Auftauchen fühlte ich mich plötzlich nicht mehr sonderlich
wohl in meiner Haut. Das sichere, geborgene Gefühl von eben war fast verflogen.
Es war schon seltsam, dass sie einfach so aufgetaucht und ihm so ein
eindeutiges Angebot gemacht hatte.
      „War zwischen dir
und Lenn mal was?“, hörte ich mich fragen, biss mir aber sogleich auf die Lippen.
Devil trat auf mich zu und legte seine Hand auf meine Wange. Sachte, aber
bestimmt zwang er mich, ihn anzublicken.
      „Nein, zwischen ihr
und mir war nie etwas. Wir kennen uns nur von früher.“
      Ich sah ihn
vorsichtig an und spürte, wie sich erneut ein aufregendes Kribbeln in meinem
Körper ausbreitete.
      „Es gibt keine andere
für mich. Du bist die Einzige, die ich je wollte. Ich hatte bei dir von Anfang
an das Gefühl, dass ich dir vertrauen kann. Das habe ich nie zuvor gespürt. In
meinen früheren Beziehungen musste ich immer einen Teil von mir verbergen und
konnte nie ganz der sein, der ich wirklich bin. Aber bei dir ist es anders.“   
      Ich versank in
seinem Blick und erstarrte, als er fortfuhr:   
      „Ich liebe dich.“
      Meine Augen
weiteten sich vor Überraschung. Mein Herz setzte einen Schlag aus und ich
vergaß zu atmen.   Ich hatte so lange auf diese Worte gewartet und nun, da er
sie endlich ausgesprochen hatte, konnte ich sie einfach nicht begreifen.
      „Ich hab mich gleich
in dich verliebt, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Weißt du noch, wie
du mir damals auf der Treppe förmlich in die Arme gefallen bist?“ Er
schmunzelte leicht, doch gleich darauf nahm sein Blick leicht traurige Züge an.
„Aber es war eine vollkommen unpassende Zeit. Ich wusste, dass der Mytha hinter
mir her war und

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