Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
Vom Netzwerk:
schweigen. Ihre Augen blitzten
tückisch, als sie direkt auf uns zuschoss. Devil wich erneut aus, weshalb ihr
Angriff danebenging und sie ins Wasser tauchte.
      „Lex, komm her!“,
rief er. Keine Sekunde später stand die Dämonin schon bei uns und sah ihn
erwartungsvoll an.
      „Pass auf Force
auf“, erklärte er und ließ mich von seinem Rücken herunter.
      Banshee schien
alles andere als begeistert zu sein, hielt mich dann aber doch fest, damit ich
nicht ins Wasser stürzte.
      Blitzschnell sprang
er auf einen anderen Baum, zog sein Schwert und machte sich für den nächsten
Angriff bereit, der auch nicht lange auf sich warten ließ. Das Maul des Tieres
war weit aufgerissen, sodass man die vielen messerscharfen Zähne sehen konnte.
Devil hechtete zur Seite und tat einen kräftigen Schwerthieb auf die Schlange,
die wutentbrannt aufschrie und ihren Gegner hasserfüllt ansah. Plötzlich sprang
Devil auf sie zu, riss das Schwert in die Höhe und stieß es ihr geradewegs in
den Nacken. Die Klinge drang tief ein und blieb darin stecken.
      Zähneknirschend sah
er das Tier an, das sich voller Schmerz und rasend vor Wut umherwand, wodurch es
zugleich enorme Wassermassen aufwühlte und zum Spritzen brachte. Das übel
riechende Sumpfwasser vermischte sich mit dem blauen Blut der Schlange.
      Banshee verfolgte
das Geschehen besorgt und zugleich wütend. Man sah ihr an, dass sie Devil am
liebsten beigestanden hätte, was meinetwegen aber nun mal nicht möglich war.
      Ich klammerte mich
ängstlich an den Stamm des Baumes. „Ich komm schon klar, du musst nicht hier
bleiben. Geh lieber und hilf ihm.“
      Sie würdigte mich
keines Blickes. „Ich hab ihm versprochen, bei dir zu bleiben, und daran werde
ich mich halten.“
      Es schien ihr zwar
schwerzufallen, doch mir war klar, dass ich sie nicht umstimmen konnte.
      In diesem Moment
sog Banshee erschrocken die Luft ein. Die Schlange schien ihre Kräfte für einen
letzten Angriff zu sammeln. Ihr Kopf sank auf Devil hernieder, doch dieser
stieß seine Hand nach vorne und zielte mit einem blauen Licht auf die Kreatur.
Er traf und riss eine klaffende Wunde in ihren Rumpf. Wieder brüllte sie, doch
dabei entging ihr, dass Devil hochgesprungen war. Er landete auf ihrem Körper,
packte mit einer Hand das Schwert und riss es heraus, während er mit der
anderen einen Zauber wirkte. Es war der Imperas-Zauber, den er schon bei den
Bergkobolden benutzt hatte. Er warf den Feuerball mit den schwarzen Ringen in
das Loch, das die Klinge verursacht hatte, und sprang gleichzeitig auf einen
der Äste zurück. Das Tier verharrte vollkommen reglos und starr. In diesem
Augenblick durchriss ein ohrenbetäubender Knall den Sumpf und die Kreatur wurde
auseinandergerissen. Devil wurde in Wasser und blutige Überreste getaucht, während
Banshee und ich auf dem Baum davon verschont blieben.
     Ich starrte ihn noch
immer ungläubig an. Spätestens jetzt wurde mir klar, welche Kraft Dämonen
wirklich besaßen und wie viel stärker sie waren als Hexen.
      „Verdammtes Mistvieh“,
fluchte er, während er auf uns zukam und einige Überreste der Schlange aus Haar
und Gesicht entfernte.
      „Lasst uns schnell
von hier verschwinden, bevor womöglich noch eine zweite Sumpfschlange auftaucht“,
schlug Banshee vor.
      Er nickte. „Sorry,
du wirst jetzt sicher etwas nass“, erklärte er an mich gewandt.
      „Das macht nichts“,
antwortete ich, während ich mich an ihm festhielt. Er war wirklich ziemlich
durchnässt, aber das störte mich nicht. Ich war einfach nur erleichtert, dass
ihm nichts geschehen war, und hoffte, dass wir bald wieder festen Boden unter
den Füßen haben würden.
     
    Es dauerte noch eine
ganze Weile, bis wir das Ufer erreicht hatten.
      „Es gibt noch ein
paar kleinere Moore, das Schlimmste haben wir jedoch überstanden“, erklärte Devil
mir.
      Da sich der Tag
bereits erneut dem Ende zuneigte, suchten wir nach einem geeigneten Lagerplatz
und wurden bald fündig. Nachdem wir alles aufgebaut hatten, zog er seine
dreckige Kleidung aus, schüttete eine Wasserflasche über sich aus und begann,
sich mit Seife einzuschäumen.
      „Ich hasse dieses
Zeug“, ächzte er. „Man bekommt diesen Gestank einfach nicht weg.“
      „Sumpfschlangen
riechen immer entsetzlich“, stimmte Banshee zu, während sie an einer Scheibe
Brot kaute und ihm zusah. Ich bemühte mich, ihn nicht allzu sehr anzustarren,
auch wenn es mir schwerfiel. Die Tropfen glänzten in der Sonne und

Weitere Kostenlose Bücher