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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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wurden von den
Blitzen gefangen gehalten, bis sie tot auf den Boden fielen.
      „Das hat keinen
Sinn“, erklärte Marid nach einer Weile. „Es kommen immer neue nach.“
      „Das Wichtigste ist
erst mal, dass sie nicht an Devil herankommen“, erwiderte ich.
      Ich hatte keine
Ahnung, wie lange wir das noch durchhalten konnten. Es war kräftezehrend und ich
spürte, wie ich immer mehr an Energie verlor. Dennoch durften wir nicht
aufgeben. Ich sah zu dem Loch, aus dem die Leprer weiterhin unaufhörlich
hervorkrochen.
      „Versuch, Devil zu
schützen“, rief ich Marid zu und zielte mit dem nächsten Spruch auf das Loch.
Der Zauber schlug ein und die Erde begann zu beben. Sie verflüssigte sich,
dampfte und schließlich kochte lodernde Lava daraus hervor. Die ersten Wesen
versanken darin, ihre Haut verkohlte und sie gingen zischend unter. Ich war erleichtert,
es hatte funktioniert! Ich wollte mich gerade wieder den noch übrig gebliebenen
Leprern zuwenden, als ich erneut diese Hände sah. Sie streckten sich aus der glühenden
Masse empor. Schwarz, verkohlt und dennoch lebendig. Langsam zogen sie sich aus
dem Feuer und kamen am Rand zu stehen. Ihre nun schwarzen Aschekörper, brannten
an einigen Stellen, doch das schien ihnen nichts auszumachen. Blitzschnell
rannten sie nun nicht nur auf Devil, sondern auch auf uns zu.
      „Mist!“, fluchte
Marid und wich einem der Angreifer aus, der jedoch nicht von ihm abließ,
sondern ihn weiter verfolgte. Ich versuchte, ihn mit einem Zauber anzuvisieren,
doch das Vieh war viel zu schnell. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich eine
weitere Kreatur, die in meine Richtung gerannt kam. Ich warf mich zur Seite und
versuchte, auf die Füße zu kommen. Gleichzeitig nahm ich wahr, wie Marid von
einem weiteren angegriffen und getroffen wurde. Mit einer ohrenbetäubenden
Explosion jagte sich der Leprer in die Luft. Marid wurde dabei einige Meter
weit weggeschleudert und kam bewusstlos auf dem Boden zu liegen. Ich bemühte
mich erneut, meinen Gegner zu treffen. Verzweifelt suchte ich nach einem
Spruch, der mir helfen konnte. Ich wandte mich nach meinem Verfolger um und
erkannte zu meinem Entsetzen, dass es immer mehr wurden. Unzählige weitere
waren aus dem Erdloch gekrochen und griffen nun mich und Devil an.
      „Duck dich!“, hörte
ich Banshees Stimme. Ich zog den Kopf ein, als auch schon ihr Zauber hinter mir
niederging und die Kreaturen durch die Luft riss. Der Zauber hatte sie zwar nicht
getötet, doch wenigstens aufgehalten. Ich sah mich nach ihr und Devil um und
erstarrte. Wie aus dem Nichts tauchte der Tzasstas hinter der Dämonin auf und
hielt sie nun fest.
      Grinsend erklärte
er: „Endlich habe ich dich!“
      Ihr stand die Angst
ins Gesicht geschrieben und sie schien wie gelähmt zu sein. Ich hatte jedoch
keine Möglichkeit, ihr zu helfen, denn die Leprer waren längst wieder auf den
Beinen und setzten mir nach. Ich spürte mein Herz hämmern. Mit einem Mal wurde
mir klar, dass wir das nicht schaffen konnten.
      Marid war umzingelt
und Banshee wurde soeben von dem Tzasstas zu Boden geworfen. Auch Devil
erkannte die Ausweglosigkeit. Er sah sich schwer atmend nach uns anderen um.
Ich erkannte noch immer die Entschlossenheit in seinen Augen, doch da waren
auch Sorge und Angst um uns. In diesem Moment geschah etwas Seltsames mit ihm.
Sein Kopf sank nach unten, sein gesamter Körper schien sich anzuspannen und er
wurde vollkommen starr.
      Banshee bemerkte es
ebenfalls und rief: „Devil, nein!“
      Doch es war zu
spät. Sein Kopf ruckte nach oben und ich blickte in seine tiefschwarzen Augen,
in denen nichts Weißes mehr zu erkennen war. Sie waren mir vollkommen fremd, wirkten
tot und leer. Ein seltsam kaltes Lächeln lag auf seinen Lippen, als er losstürmte
und wie ein Wahnsinniger auf die Gegner einschlug. Er riss sie förmlich
auseinander, trat und hieb wie ein Verrückter nach  ihnen. Ich sah, wie er
einem von ihnen seine blanke    Faust in den Bauch trieb und ihn so zerfetzte.
Selbst der Tzasstas war für einen kurzen Augenblick irritiert, sammelte sich
jedoch und versuchte, ihn aufzuhalten. Er hieb mit dem Schwert nach ihm, doch
Devil wich problemlos aus. Noch immer lag dieses seltsam fremde, beinahe irre
Lächeln auf seinen Lippen. Mit einer blitzschnellen Bewegung stieß er seine
Faust nach vorne und trieb sie dem Gewitterdämon in die Brust.
      Ich war vollkommen
fassungslos und konnte dennoch meine Augen nicht von ihm wenden. Das war nicht
mehr der

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