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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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mich
Zwischendurch. So war es auch dieses Mal bis vor wenigen Minuten gewesen, doch
schließlich war ich zu erschöpft, um mich weiter festzuhalten, weshalb wir uns
nun wieder in langsamem Schritttempo bewegten.
      Ich blickte erneut zum
Himmel hinauf und seufzte erleichtert auf. Allmählich verdunkelte er sich, graue
Wolken zogen auf und schoben sich vor die Sonne.
      „Sieht aus, als
würde es bald anfangen zu regnen“, erklärte Marid.
      Die Dämonin schaute
ebenfalls nach oben, doch in ihren Augen lag ganz eindeutig Angst.
      „Wir sollten nicht
auf dieser freien Fläche sein“, flüsterte sie.
      In Devils Blick
erkannte ich ebenfalls Sorge. Was war nur los? Je dunkler der Himmel wurde,
desto mehr trübte sich auch Banshees Stimmung. Ein kühler Wind kam auf, der uns
die ersten Regentropfen entgegenwehte. Nun war es nicht mehr zu verkennen, dass
ein Gewitter aufzog. Plötzlich durchzuckte ein lauter Donnerschlag die Ebene und
ließ die Dämonin zusammenschrecken.
      „Ich will hier
weg“, murmelte sie ängstlich. Ihr gesamter Körper zitterte und ihre Augen sahen
panisch umher. Sie wirkte erstmals alles andere als stark und selbstsicher.  Devil
legte den Arm um sie.
      „Keine Angst, dort
hinten ist schon der Wald. Wir beeilen uns. Ich verspreche, es wird dir nichts
passieren.“
      Sie nickte langsam
und versuchte zu lächeln.
      „Sie hat Angst vor
den Tzasstas“, erklärte Marid, der meinen fragenden Blick sah. „Das sind
Dämonen, die sich meistens in der Nähe von Gewittern aufhalten. Sie leben von
der Energie, die in den Blitzen steckt, und sind wegen der Nexous-Klingen vor
allem hinter Assaijas her. Sie benutzen das Metall, um die Gewitter zu
verstärken.Auf diese Weise erlangen sie mehr
Kraft und werden noch mächtiger. Assaijas fürchten sich darum von Natur aus vor
ihnen.“
      Banshee fuhr erneut
zusammen, als ein weiterer Donnerschlag über die Wiese zuckte. Nun zeigten sich
auch die ersten Blitze am Himmel. Die Dämonin schien zu erstarren. Ihr Blick
war weiterhin nach oben gerichtet, während sie unaufhörlich „Nein, bitte nicht“
vor sich hinmurmelte.
      Kurz darauf schob
sich Devil schützend vor sie.
      „Mach, dass du in
Sicherheit kommst. Ich kümmere mich darum.“
    Da sah auch ich den
Mann, der über uns in der Luft schwebte. Er hatte langes Haar und rot glühende
Augen. Er trug eine leichte Rüstung, die seinen Oberkörper schützte, und weite
Hosen, die im Wind flatterten.
      „Endlich“,
verkündete er mit gierigem Blick. „Eine Assaija!“
      Mit diesen Worten
wollte er sich auf sie stürzen, doch Devil sprang dazwischen und fing den
Schlag ab. Ban-shee rannte los.
      „Du kannst nicht
entkommen!“, rief der Tzasstas.
      „Das werden wir ja
sehen“, erwiderte Devil, der den Kerl von sich stieß.
      „Geh mir aus dem
Weg“, schrie der Dämon und warf eine blitzende Kugel nach ihm. Devil wich aus
und der Ball schlug auf die Erde, wo er ein riesiges Loch hinterließ. Devil
schlug nun mit dem Schwert nach dem Kerl, doch der wehrte den Hieb mit seinem ab,
das aus einem hellen, blauen Blitz bestand.
      Aus den
Augenwinkeln nahm ich eine Bewegung wahr, die meine Aufmerksamkeit auf sich
zog. Am Rand des Loches erkannte ich Hände. Dünne, lange Arme erhoben sich und
zogen die zugehörigen Körper aus der Erde, woraufhin kleine Wesen mit weit aufgerissenen
Mäulern, schiefen Beinen und großen, runden Köpfen zum Vorschein kamen. Ich
hatte im Unterricht von ihnen gehört, es mussten kleine Leprer sein. Doch ich erinnerte
mich einfach nicht mehr daran, wie man sie vernichten konnte.
      Mit wackeligen,
aber sehr schnellen Bewegungen sprang einer davon auf Devil zu. Dieser
versuchte auszuweichen, doch es war zu spät. Das Ding schnappte sich sein Bein
und explodierte mit einem ohrenbetäubenden Knall. Rauch und Erde flogen uns
entgegen. Ich wandte mich nach Devil um und sah ihn am Boden liegen. Sein Bein
blutete, aber er rappelte sich sofort auf und wich einem erneuten Schwerthieb des
Tzasstas aus.
      Inzwischen eilte
ein weiterer Leprer auf ihn zu. Ich wirkte so schnell ich konnte einen Zauber
und warf ihn nach dem Ding. Er traf und das Wesen explodierte. Allerdings kamen
weitere aus dem Loch nach.
      „Los, hilf mir“,
wandte ich mich an Marid, der daraufhin ebenfalls mit verschiedenen Zaubern versuchte,
die Kreaturen zu töten. Ich legte mehrere Dämonenfallen aus, die ihre Wirkung
nicht verfehlten. Einige dieser Viecher verfingen sich darin und

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