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Versuchung

Versuchung

Titel: Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliane Maibach
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Devil, den ich kannte. Er war ein vollkommen Fremder, ein Monster,
ganz genau wie damals, als er sich in der Schule verwandelt hatte.
      Langsam riss er
seine Hand aus dem Tzasstas, der gurgelnde Geräusche von sich gab und voller
Entsetzen auf das klaffende Loch starrte. Devil nutzte die Gelegenheit,
schnappte sich den Kopf des Gegners und brach ihm mit einer schnellen Bewegung
das Genick.Das Geräusch jagte mir eine
Gänsehaut über den Rücken und ich wandte den Blick ab.
      Der Tzasstas war nun
zwar tot, doch noch immer waren genügend von den kleinen Kreaturen übrig. Devil
zerriss gnadenlos eine nach der anderen, bis nichts mehr außer Fetzen von ihnen
übrig war. Erst dann blieb er endlich stehen. Seine schwarzen Augen glitten
über uns und er hatte noch immer dieses verrückte Grinsen im Gesicht. Er erkannte
uns nicht und schien in eine Art Blutrausch verfallen zu sein. Er spannte seine
blutverschmierten Fäuste an, bereit, sich auf uns zu stürzen und zu vernichten.
      Marid war mittlerweile
zu mir gekommen und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen, während er sich schützend
vor mich schob.
      „Devil“, wisperte
Banshee, doch er sah sie nicht an. Sie erhob sich und ging vorsichtig auf ihn
zu, als sei er ein gefährliches, wildes Tier.
      „Es ist alles okay.
Wir sind nicht mehr länger in Gefahr“, erklärte sie.
      Sie blickte ihm dabei
unentwegt in die Augen und endlich schien auch er sie zu fixieren.
      „Du würdest mir nie
etwas tun. Wir sind von klein auf die besten Freunde und kennen einander in-
und auswendig. Es ist alles gut, hörst du?“
      Er war noch immer
nicht er selbst, beobachtete sie mit kaltem Blick, als wolle er sie jeden Moment
töten.
      Sie stand nun genau
vor ihm.
      „Devil“, flüsterte
sie leise.
      Meine Augen
weiteten sich, als ich sah, wie sie ihn in ihre Arme schloss. Plötzlich sackte
er zusammen und sie ließ sich neben ihm nieder. Banshee hielt ihn fest, als habe
sie Angst, ihn zu verlieren, und legte ihren Kopf an seine Brust. Seine Arme
legten sich nun ebenfalls um sie und drückten sie an sich. Es verstrichen
etliche Sekunden, in denen sie eng umschlungen dasaßen. Schließlich berührte
Devil seinen Kopf, als habe er Schmerzen, dann sah er sich um und das Entsetzen
legte sich in seinen Blick. Ich konnte nun das mir vertraute Grün in seinen
Augen erkennen. Er war wieder er selbst und schien nicht fassen zu können, was
gerade geschehen war.
      „Was … was ist“,
doch er hielt inne, als ihm wohl klar wurde, dass es nur eine Erklärung für all
das gab. „Ist es wieder passiert?“
      Die Dämonin nickte
langsam. „Aber es hat dieses Mal nicht lange angedauert, du warst sehr viel
schneller wieder du selbst.“
      So etwas geschah
öfter?
      „Was soll das
heißen?“, mischte sich Marid aufgebracht ein. „Kann mir mal jemand sagen, was
hier überhaupt los ist?! Er ist vollkommen durchgedreht, hat alles auseinandergerissen,
als sei er ein krankes Tier, und wollte sogar uns angreifen.“
      „Sei still“, schrie
Banshee ihn an. In ihrem Blick tanzte die blanke Wut. „Das kommt davon, dass er
in Necare in dieser fremden Gestalt gelebt und sein wahres Ich so lange von
sich abgespalten hat. Diese Seite lässt sich nicht mehr kontrollieren und
drückt sein Bewusstsein fort.“
  Ich wusste, wovon sie sprach. Damals hatte ich für eine Prüfung in
Dämonologie und Accores lernen müssen und dabei in dem Buch „Wissen, um zu
überleben“ davon gelesen.
      „Das passiert
mittlerweile aber kaum noch. Er hat es im Griff“, versuchte Banshee, Marid zu
beschwichtigen. Sie blickte Devil an, der sich langsam erhob und wortlos davonging.
      „Er ist eine
verdammte Gefahr!“, brüllte Marid sie an.    
      „Das ist er nicht! So
etwas wie eben wird bestimmt bald gar nicht mehr geschehen.“
      „Ach ja? Und bis
dahin?! Sollen wir mit diesem Irren weitergehen, als sei nichts?!“
      Ich hörte den
beiden nicht länger zu. Meine Gedanken schweiften ab. Es hatte mich erschrocken,
ihn so zu sehen. Es war schrecklich sich vorzustellen, wie es ihm dabei gehen
musste. Und das alles nur, weil er so lange in unserer Welt gelebt hatte. Ich
beschloss, ihm zu folgen, doch da packte mich die Dämonin auch schon.
      „Lass ihn in Ruhe.“
      Ich sah sie mit
festem Blick an, machte mich von ihr los und ging weiter.
      Ich fand Devil
schließlich an einem nahegelegenen Fluss, wo er versuchte, all das Blut von
sich zu waschen. Ich setzte mich ans

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