Versunkene Staedte

begehrte der Junge auf. » Du bist doch nur eine Töle. «
    Â» Und außerdem Tiger, Hyäne und Mensch. « Tool starrte ihn an. » Was meinst du, wer davon der Verräter ist, Junge? «
    Â» Mein Name ist Mouse. Das habe ich dir doch schon gesagt. «
    Â» Es kümmert mich nicht, ob du einen Namen hast. Für mich seid ihr alle gleich. «
    Â» Du wirst mich umbringen, nicht wahr? « , fragte der Junge.
    Tool verzog verächtlich das Gesicht wegen seines anklagenden Tonfalls. » Gib mir nicht die Schuld für den Verrat deiner Schwester. «
    Â» Sie ist nicht diejenige, die mich umbringen wird. «
    Die Unterhaltung war lediglich ein Ablenkungsmanöver. Der Junge hatte erneut die Hand ausgestreckt und suchte im Dunkeln nach einer Waffe. Vielleicht hoffte er immer noch, die verlorene Machete wiederzufinden. Seine Hartnäckigkeit nötigte Tool Respekt ab. Auch der Junge kämpfte ums Überleben.
    Â» Ich töte, weil es in meiner Natur liegt « , sagte Tool. » Genau wie in deiner. «
    Â» Ich töte, wenn ich was zu essen brauche. «
    Tool fletschte die Zähne. » Ich esse ebenfalls was ich töte. «
    Der Junge riss erschrocken die Augen auf, und wenn Tool nicht so erschöpft und von Schmerzen geplagt gewesen wäre, hätte er gelacht.

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    In den klebrigen Blutlachen ertranken flatternde Motten. Mahlia wischte das Blut mit einem schmutzigen Lappen auf, den sie in einem rostigen Eimer auswusch. Während der Arbeit warf sie immer wieder verstohlene Blicke zu den Soldaten hinüber.
    Dieses Mal war es Soa, der sie beobachtete. Er saß neben dem Lagerfeuer und sah mit nachdenklichem Raubtierblick zu ihr herüber. Sie hatte das Gefühl, von einem Kojwolf gemustert zu werden. Es passte ihr gar nicht, dass er sie so ansah. Aber wenn nicht er, dann war es einer der anderen. Slim, Gutty, Ocho oder einer der anderen Jungen mit den harten Mienen. Als hätten sie sich untereinander abgesprochen und beschlossen, sie nicht aus den Augen zu lassen.
    Solange die Blicke der Soldaten auf ihr ruhten, gab es keine Möglichkeit zu entkommen. Sie wischte weiter das Blut auf und kämpfte gegen den Drang an, laut zu schreien. Mouse war draußen im Sumpf bei der Töle, und sie war hier gefangen wie ein Kaninchen in der Falle.
    Was würde Mouse in ihrer Lage tun? Wäre er so verrückt, einfach wegzulaufen? Aber sie musste erst noch die Medikamente holen. Und was würde mit dem Arzt geschehen, wenn sie wegrannte?
    Sie konnte nicht fliehen, selbst wenn sie einmal unbeobachtet sein sollte. Sie saß in der Falle, und es gab keinen Ausweg. Frustriert schrubbte Mahlia weiter den Boden.
    Sie hörte Stiefeltritte näher kommen. Mahlia spürte ein nervöses Prickeln, blickte jedoch nicht auf. Die Stiefel blieben direkt vor ihr in der Blutlache stehen und behinderten sie bei der Arbeit. Soa. Sie war sich sicher.
    Sie wappnete sich und blickte auf.
    Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht stand er vor ihr. » Hast du etwa ein Problem damit, unser Blut aufzuwischen? «
    Mahlia schüttelte den Kopf.
    Â» Bist du sicher? Ich habe gesehen, wie du das Gesicht verzogen hast. « Soa kniete sich nieder und tauchte die Finger in das Blut. Dann hielt er sie ihr vors Gesicht. » Bist du dir zu schade dafür, das Blut von Patrioten aufzuwischen? «
    Er streckte die Hand aus und beschmierte ihre Wange mit dem Blut. » Hältst uns wohl für Tiere, was? « , fragte er. » Das habt ihr Friedenswächter doch immer gesagt, oder? Dass wir Tiere sind? Hunde. « Erneut tauchte er die Finger in das Blut und berührte ihre Stirn. Strich mit den feuchten Fingerspitzen darüber.
    Mahlia bemühte sich, bei seiner Berührung nicht zusammenzuzucken. Genau das wollte Soa. Er wollte, dass sie ihre Abscheu offen zeigte. Dann würde er sie aus Rache töten.
    Soa hatte keine Seele. Er war eine Schlange, die nach einem Grund suchte, um zuzubeißen.
    Â» Ich will mich nicht mit euch anlegen « , sagte Mahlia. » Ihr wollt, dass ich das hier aufwische, also werde ich es tun. Das ist alles. «
    Â» Sie will sich nicht mit uns anlegen. « Soa lachte. » Ich höre die Friedenswächter reden. « Er tauchte die Finger erneut in das Blut und strich es ihr auf die andere Wange. Dann versetzte er ihr einen heftigen Schubser. » Hast du einen Kapitulationsslogan für mich? Einen von diesen Sprüchen, die die