Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
während wir die Treppe
der Gangway erklommen.
Im luxuriösen
Innenraum des Flugzeugs saßen schon fünf Passagiere und blickten uns entgegen.
Die Kabine hatte nichts mit einem gewöhnlichen Flugzeug gemein, bis auf die
kleinen Fenster. Stattdessen spiegelte die Einrichtung Daniels persönlichen
Stil wieder, ähnelte dem Design seines Büros. Überall herrschten Blau- und Weißtöne
vor. Die wenigen Sessel waren großzügig im ganzen Raum verteilt und sahen sehr
komfortabel aus. Ich konnte wetten, dass sie sich individuell zu Luxusbetten
ausfahren ließen. Eine Bar und eine Sitzecke waren ebenso vorhanden wie eine
komplizierte Kommunikationsbasis mit der Daniel vielleicht auch während des
Fluges Kontakt zur Außenwelt halten konnte. Ein Steward verteilte gerade warme
Erfrischungstücher und nahm Getränkebestellungen entgegen.
Daniel begrüßte
die drei Männer und die beiden Frauen mit einem Händedruck, ging zwischen
seinen Mitarbeitern hin und her. Eine der Frauen errötete sofort, als Daniels
Blick sie traf, sein gutes Aussehen zog also nicht nur mich in den Bann.
Trotz der
frühen Stunde sahen alle arbeitsbereit und perfekt zurechtgemacht aus. Die
Frauen trugen ein komplettes Make-up und hatten bereits ihre Laptops ausgepackt,
um mit der Arbeit zu beginnen. Ich dagegen erschien in meinen bequemsten Jeans,
einem T-Shirt und mit noch immer feuchten Haaren, die bestimmt schon in alle
Richtungen abstanden. Nun verstand ich, worauf Daniel hinauswollte, als er mir
im Fahrstuhl bessere Kleidung angeboten hatte. Warum konnte er das nicht gleich
sagen und mir die Chance geben, mich schnell umzuziehen?
Ich blieb
bewegungslos im Eingangsbereich stehen, wusste nicht so recht, was ich nun
machen sollte. Es war offensichtlich, dass ich nicht zu dieser Gruppe von
Kollegen gehörte und ich fühlte mich unwohl. Hinter mir schloss sich die Einstiegsluke.
Der Pilot erschien
im Gang und blieb direkt vor mir stehen. »Hallo, ich bin Simon Longman. Ich
werde Sie sicher nach Berlin bringen, Ma‘am«, stellte er sich vor.
Er war ein gutaussehender
blonder Mann mit jugendlichem Lächeln und als er mir freundlich die Hand
entgegenstreckte, ich fühlte mich sofort willkommen und gut aufgehoben. Die
angespannte Atmosphäre war für einen Moment vergessen.
Ich spürte
seinen interessierten Blick, offensichtlich konnte er mich auch nicht so recht
einordnen. »Ich bin Juliet Walles. Das ist mein erster Flug mit dem Firmenjet
und ich freue mich schon darauf mit Ihnen zu fliegen.«
Er grinste
selbstbewusst. »Es ist mir eine Ehre, Juliet. Wenn Sie möchten, können Sie uns
später im Cockpit besuchen kommen.« Sein Kopilot grinste uns aus der offenen
Kabinentür entgegen, er war jünger als Simon und sein kurz geschnittenes Haar
gab ihm ein beinahe militärisches Aussehen.
»Ja, das wäre
wunderbar. Ich fliege selbst leidenschaftlich gern, aber mit einen Airbus kenne
ich mich nicht aus.« Ich war plötzlich ganz versessen darauf, der Situation
hinter mir in der Kabine zu entkommen. Die Pilotenkanzel eines so großen
Flugzeugs hatte ich noch nie während des Fluges betreten und die beiden Piloten
schienen nur allzu gern bereit, mir dort Einlass zu gewähren.
»Wir zeigen
Ihnen gern alles, nur während des Starts müssen Sie in der Kabine Platz nehmen.
Danach können Sie uns vorn Gesellschaft leisten, wir haben sogar extra einen
Notsitz für Damenbesuch.«
Ich spürte
Daniels Nähe hinter mir.
»Natürlich nur,
falls Ihre Arbeit es erlaubt«, fügte Simon rasch hinzu, als er sich plötzlich
seinem Chef gegenübersah.
Ich drehte mich
unsicher um und blickte direkt in Daniels unbewegtes Gesicht. Doch seine Maske
konnte mich nicht täuschen, denn seine Augen blitzten vor Zorn.
Er ergriff mich
am Oberarm und zog mich zurück in die Kabine, wo er mich den Anwesenden mit
kurzen Worten vorstellte, gab dabei nicht mehr als meinen Vornamen preis. Dann wies
er mir den Weg zu einer Tür am hinteren Ende des Flugzeugs: »Juliet, geh schon
mal in mein Schlafzimmer. Du kannst es dir da bequem machen, doch während des
Starts bleibst du angeschnallt in einem der Sessel sitzen. Ich komme gleich
nach, ich habe aber zuvor noch etwas mit meinem Mitarbeitern zu besprechen.«
Alle sahen mich
verstehend an und blickten dann hastig wieder auf ihre Computer. Ich fühlte
mich elendig, denn ich konnte mir genau vorstellen, was jetzt in ihren Köpfen vorging. Der Chef hatte ein Mädchen mitgebracht, um sich während der Reise zu
vergnügen. Ich verstand
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