Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
nicht, warum er mich unbedingt so demütigen musste,
schließlich sollte ich doch für ihn übersetzen? Daher öffnete ich meinen Mund
zu einer Erwiderung, doch Daniel schnitt mir das Wort ab. »Smith hat deine
Sachen gebracht, wir starten jetzt. Bitte geh.«
Dann drehte er
sich zu dem Piloten und fuhr mit kalter Stimme fort: »Sie sollten wieder ins
Cockpit, Simon. Haben Sie nicht genug mit den Startvorbereitungen zu tun? Sie
wissen doch, ich habe es eilig!«
Oje, nun hatte
er wieder schlechte Laune.
Schnell ging
ich ins Schlafzimmer und schloss die Tür hinter mir. Ich versuchte, meinen
Herzschlag zu beruhigen und lehnte mich für einen kurzen Augenblick mit dem
Rücken an die Kabinenwand. Von draußen hörte ich leises Lachen und Stimmen.
Mein Gesicht glühte. Wie konnte Daniel nur so unbedacht sein? Oder hatte er
mich mit Absicht vor seinem Team diskreditiert?
Schließlich sah
ich mich im Zimmer um. Die Wände waren mit Holz getäfelt, zwei Türen gingen
davon ab. Ich nahm an, dass eine davon in ein Badezimmer führte, die andere
vielleicht einen Kleiderschrank verbarg. Aber mir fehlte die Energie, um das
jetzt herauszufinden.
Auf dem Boden
war hochwertige cremefarbene Auslegware installiert, die in tadellosem Zustand
war. Die Fenster ließen sich durch dunkelblaue Vorhänge verdunkeln, ein großes
Bett stand in der Mitte, frisch bezogen mit weißer Bettwäsche und mit weichen
flauschigen Kissen. Ja, ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass man darin gut
schlafen konnte. Vielleicht sollte ich mich einen kurzen Augenblick lang hineinlegen
und die Augen schließen? In den letzten Tagen war ich kaum zum Schlafen
gekommen und ich fühlte mich plötzlich unendlich erschöpft.
»Juliet, wieso
bist du nicht angeschnallt?« Daniels scharfe Stimme holte mich in die Realität
zurück. Ich blinzelte verschlafen. »Du sitzt ja auch nicht in deinem Sessel?«,
erwiderte ich, immer noch ein wenig benommen.
»Das geht dich
gar nichts an. Was hast du dir dabei gedacht, mit dem Piloten zu flirten?
Wolltest du mich mit Absicht so bloßstellen?« Seine Stimme war noch immer
voller Zorn.
»Ich habe dich bloßgestellt?
Du hast mich vor deinen Leuten wie eine Prostituierte behandelt! Bin ich hier,
um für dich zu Übersetzen oder brauchst du einfach ein bisschen Abwechslung, um
dich nach der Arbeit zu entspannen? Sag es mir, Daniel, hast du mich nur
deshalb mitgenommen?«
Abrupt
versuchte ich, mich aufzurichten, doch Daniel trat rasch auf mich zu und hielt
mich an beiden Schultern gepackt, drückte mich zurück aufs Bett.
»Daniel, bitte
mach das nicht. Ich will das nicht!«
Er ließ mich sofort
los und stand wieder auf. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an die
Kabinentür und sah mir direkt in die Augen. Sein Blick war durchdringend wie
immer, seine klaren grünen Augen zusammengekniffen, sein Ärger deutlich
sichtbar.
Nach einer
langen Pause meinte er mit gesenkter Stimme: »Ich habe dich gebeten, mich auf
dieser Reise zu begleiten. Doch du flirtest bei erster Gelegenheit mit dem
Piloten. Anstatt an meiner Seite finde ich dich praktisch um Simons Hals geworfen,
sobald ich dich eine Sekunde aus den Augen lasse. Hast du daran schon mal
gedacht?«
Doch ich war
nicht in der Stimmung, seinen Launen nachzugeben. »So war es doch gar nicht,
das weißt du ganz genau!«, fauchte ich zurück und stützte mich mit den Ellbogen
so auf, dass ich ihn vom Bett aus ansehen konnte.
»Ach nein? Was
war es dann? Wo warst du, als ich mein Team begrüßt habe? Neben mir? Wenn du wie
meine Begleiterin behandelt werden möchtest, dann benimm dich gefälligst auch
so! Ich bin der CEO dieser Firma, aber mit deinem Verhalten machst du mich zum
Gespött meiner eigenen Mitarbeiter. Das kann ich nicht zulassen, Juliet.« Sichtlich
erregt starrte er mich an.
Ich war für
einen Moment sprachlos. Was wollte er eigentlich von mir? »Ich bin auch einer deiner
Mitarbeiter. Zumindest hast du gestern noch behauptet, du wolltest mich deshalb
dabeihaben? Du musst dich schon entscheiden, was du eigentlich von mir willst.
Entweder begleite ich dich als deine Assistentin oder als deine Privatnutte?
Und falls letzteres zutreffen sollte, dann will ich bitte zurück nach Hause. So
etwas hatten wir nicht vereinbart.«
Daniel stöhnte
auf: »Wieso machst du alles so kompliziert, Juliet? Eigentlich dachte ich, wir
könnten das Angenehme mit dem Geschäftlichen verbinden. Und ich habe meine
Gründe dafür, dich nicht allen dort draußen gleich im Detail
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