Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
geöffnet.«
Doch als ich aufstehen und zur Garderobe gehen wollte, hielt mich Katie zurück. »Du, sag mal, wo hast du eigentlich ständig die ganzen blauen Flecken her? Erst hattest du welche am Hals, die sahen fast aus wie Knutschflecken, und jetzt kommst du hier mit einem blauen Auge an. Ist bei dir alles in Ordnung?«
Ich nickte und wischte ihre Sorge mit einer schnellen Handbewegung fort. »Mach dir keine Gedanken, ich bin von Natur aus tollpatschig und eine Woche ohne Unfälle ist bei mir praktisch undenkbar.« Ich versuchte, über meinen eigenen Witz zu lachen, was aber kläglich misslang.
»Hattest du eigentlich Spaß auf der Party am Freitag?«, versuchte ich sie abzulenken.
Katies Gesicht bekam einen ganz verträumten Ausdruck. »Ja«, flüsterte sie, »Ich hatte dabei schon meinen Spaß. Und Johann ist echt total süß. Leider hat er eine feste Freundin und ich will auf keinen Fall das fünfte Rad am Wagen sein, wenn du verstehst, was ich meine. Darum haben wir uns nach dem Abend nicht mehr getroffen, aber wir telefonieren noch regelmäßig.«
Das war eine seltsame Herangehensweise. Ich wäre ausgerastet bei dem Gedanken daran, dass Daniel mit einer anderen Frau schlief. Und dabei war unsere Beziehung nur eine vertragliche Vereinbarung gewesen.
»Aber du hast dich auch gut amüsiert, oder etwa nicht? Wer war denn der Typ, mit dem du abgehauen bist? Kanntest du den vorher schon oder habt ihr euch erst im Club kennengelernt?«
»Nein, wir kannten uns schon vorher, haben uns im Club nur zufällig getroffen«, erklärte ich, ohne auf Einzelheiten einzugehen.
»Und, habt ihr...?«, wollte Katie dann gleich wissen. Sie nahm wirklich kein Blatt vor den Mund und fragte einfach drauf los.
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, erstens waren wir viel zu betrunken und zweitens musste ich eine Stunde nachdem wir den Club verlassen haben, schon wieder bei der Arbeit erscheinen.«
»Oh Mann. Du hast echt Pech. Da schnappst du dir den heißesten Typen des Abends und hast dann nicht mal genug Zeit, das Ganze auszukosten. Hast du wenigstens seine Telefonnummer? Trefft ihr euch noch mal?«
Katie ließ einfach nicht locker und so langsam wunderte ich mich über ihr Interesse an meiner vermeintlichen Discobekanntschaft. Vielleicht hatte sie es ja auch auf Daniel abgesehen?
»Im Moment habe ich ziemlich viel zu tun, da habe ich keine Zeit, mich auch noch mit diesem Mann abzugeben. Und ehrlich gesagt ist mir das Tanzen wichtiger.«
Meine Worte schienen Katie zu erstaunen, aber gleichzeitig begriff sie wohl, dass hier nichts Interessantes zu erfahren war. Wir verabschiedeten uns, dann ließ ich mich von Mr. Burton nach Hause fahren.
»Hatten Sie mit der Telefonliste Erfolg?«, fragte ich ihn, sobald ich mich angeschnallt hatte.
Doch zu meiner grenzenlosen Enttäuschung schüttelte er den Kopf. »Leider nicht, Miss Walles. Aber bei einigen Nummern ist niemand ans Telefon gegangen, ich werde dort später noch einmal anrufen, vielleicht haben wir dann ja mehr Glück.«
»Ja, versuchen Sie es weiter. Ich werde auch Konstantin danach fragen, der ist doch Privatdetektiv und hat bestimmt andere Wege, um mit solchen Leuten in Kontakt zu treten.«
Als ich in meine Wohnung kam, roch alles angenehm sauber, Mrs. Herzog hatte sogar meine schmutzige Wäsche gewaschen und aufgehängt. Ich errötete leicht, als ich daran dachte, dass sie dabei auch meine Unterwäsche inklusive meiner neuen Dessous durchgegangen sein musste.
Mein Premierenkleid fand ich fein säuberlich auf einem Bügel aufgehängt, dazu ein Zettel: Reinigung
Ich nahm das Kleid und beschloss, es auf dem Rückweg ins Theater gleich noch bei einer Wäscherei abzugeben. Es war mein einziges klassisch-elegantes Kleid, und wer wusste schon, wie kurzfristig ich es vielleicht in Zukunft brauchte.
Zwei Stunden später war ich wieder im Theater, die anderen Tänzer standen in lockeren Grüppchen zusammen und begannen gerade erst mit ihren Aufwärmübungen. Sofort sah ich mich nach Konstantin um, konnte ihn aber nirgends entdecken.
»Sag mal, hast du Konstantin gesehen?«, fragte ich Erik, der sich mit zwei anderen Tänzern unterhielt. Alle sahen mich an, sahen sich dann suchend im Raum um.
»Nein, der scheint sich heute zu verspäten. Frag doch mal Katie, die müsste das eigentlich wissen.«
Doch Katie hatte ebenfalls keine Informationen und war inzwischen ganz unruhig. Wenn ihr Tanzpartner nicht bald auftauchte, würde sie mit Erik tanzen müssen.
»Der ist noch
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