Vertraglich Verpflichtet (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte, Teil 1) (German Edition)
haben.
Er lächelte ein wenig stolz, als ich ihn darauf ansprach. »Im letzten Sommer hatten wir hier in Boston einen richtigen Skandal. Davon hast du vielleicht nichts mitbekommen, aber es ging um Korruption, Bestechlichkeit im Amt und einige Millionen Dollar erschwindelter Subventionen. Da hat unsere Detektei ermittelt und wie du siehst, hat es sich gelohnt.«
»Wer war denn der Täter?«, fragte ich neugierig, denn dies war tatsächlich neu für mich.
»Unter anderem waren ein paar hochrangige Politiker darin verwickelt, und dann natürlich die Leute aus den Führungsetagen einiger Wirtschaftsunternehmen. Die Stone Corporation und zwei Konkurrenzunternehmen standen auch unter Verdacht. Wir haben jede Menge Schmutz zutage gefördert, aber am Ende hat es trotzdem nicht zu einer Verurteilung gereicht. Die haben viel zu enge Kontakte mit der Regierung. Dagegen war der Staatsanwalt machtlos.«
Ich hörte fasziniert zu, noch nie hatte ich Konstantin so lange am Stück über seine Arbeit reden gehört. Sonst tat er immer so geheimnisvoll.
»Im Moment arbeite ich mit meinem Onkel an einem neuen Fall, wieder ist Daniel Stone der Hauptverdächtige. Wenn wir den auch knacken, gibt’s einen neuen Wagen. Vielleicht ist dann sogar ein Ferrari drin.« Konstantins hochmütige Art lies mich beinahe Mitleid mit Daniel Stone empfinden.
»Was hat er denn diesmal verbrochen?«, wollte ich wissen, doch Konstantin gab keine Antwort. Während der laufenden Ermittlungen wollte er unter keinen Umständen etwas von seinem Erkenntnissen preisgeben.
Wieder kam ich erst kurz vor Mitternacht nach Hause. Bevor ich in meine Wohnung ging, schlich ich mich in die vierzigste Etage und schob leise den Umschlag unter der Wohnungstür meines Nachbarn hindurch.
Vor meiner eigenen Wohnung fand ich eine weitere Schachtel mit langstieligen Rosen, die ich mit in mein Appartment nahm, aus Angst er könnte mich auf dem Flur überraschen, während ich die Blumen dort aufstellte.
Als ich endlich im Bett lag und den vergangenen Tag Revue passieren ließ, kam mir wieder die junge Frau an Daniel Stones Seite in den Kopf. Die beiden waren ein perfektes Paar. Ich stellte mir vor, wie diese Frau ihn berührte, ihn küsste und sich ihm dann hingab. Wieder spürte ich so etwas wie Eifersucht in mir aufsteigen. Eigentlich hätte ich froh sein sollen, dass er Ablenkung gefunden hatte. So würde er mich wenigstens in Ruhe lassen. Aber wollte ich das überhaupt? War ich nicht insgeheim neugierig darauf, was ein Mann wie Daniel Stone mit mir vorhatte? Obwohl ich todmüde war, konnte ich schon wieder nicht einschlafen.
Dann läutete mein Telefon. Ich sah die bekannte Kurzwahl auf dem Display und nahm den Hörer ab, im selben Augenblick erinnerte ich mich an den Grund, warum ich so sauer auf ihn war – der Vertrag. Vor Schreck legte ich den Hörer wieder auf.
Oh, oh. Das war dumm gewesen, denn nun konnte ich nicht mehr so tun, als hätte ich ihn nicht gehört.
Das Telefon begann wieder zu klingeln. Was sollte ich denn jetzt machen? Wenn ich seinen Anruf noch länger ignorierte, kam er am Ende noch persönlich in meine Wohnung.
»Hallo?«, fragte ich kleinlaut.
»Hallo, Juliet, wie geht es dir?« Daniel Stone klang erstaunlich leise. Aber vielleicht stimmte ja mit der Leitung etwas nicht.
»Mir geht es gut, wenn man davon absieht, dass Sie mich beim Einschlafen stören«, sagte ich vorsichtig. Ich nahm mir sofort vor, die Worte Bett und Schlafen lieber nicht zu benutzen, um ihn auf keine falschen Gedanken zu bringen.
»Du hast den Vertrag abgelehnt. Darf ich fragen, warum?«
Sollte das ein Witz sein? Hatte er im Ernst gehofft, ich würde diesem Unsinn zustimmen? Ich antwortete kühl: »Ja, das stimmt. Ich bin nicht interessiert an so was. Und ehrlich gesagt erstaunt es mich, dass ich einen solchen Eindruck bei Ihnen hinterlassen habe.«
»Juliet, bitte sage mir, an was genau bist du nicht interessiert? Vielleicht können wir ja Abänderungen vornehmen, ich bin gern bereit, mir deine Vorschläge anzuhören.«
Ich stand auf und ging mit dem Telefon in der Hand ins Badezimmer. Dort legte ich meine heiße Stirn an die Keramikfliesen, um sie abzukühlen. Und um mit einer einzigen Bewegung dagegen zu schlagen, falls jetzt die falschen Worte aus meinem Mund kamen.
»Mr. Stone, bitte rufen Sie mich nicht mehr an. Ich möchte nichts mit Ihnen zu tun haben, Sie machen mir Angst. Und es gibt nichts, was ich mit Ihnen besprechen will. Sie ticken doch nicht ganz
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