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Vertrau deinem Herzen

Vertrau deinem Herzen

Titel: Vertrau deinem Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Wiggs
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Problem bin? überlegte sie. Was, wenn ich diejenige bin, die sie nicht mögen.
    Sie setzte sich aufs Bett und starrte auf den Boden. Sie hatte sich immer gesagt, dass die Männer nichts mit ihr zu tun haben wollten, weil sie ein Kind hatte. Doch tief im Inneren wusste sie, dass das eine Lüge war. Es war sie, Kate, die die Männer vertrieb. Und vielleicht war es an der Zeit, dieser Tatsache ins Auge zu schauen.
    Sie zitterte. Nicht weil ihr kalt war, sondern weil sie sich mit diesem Gedanken noch nie wirklich auseinandergesetzt hatte. Sehnsüchtig schaute sie auf ihr Handy, das hier im Haus so nutzlos war. Was würde sie darum geben, wenn sie jetzt ihre Mutter anrufen und ...
    Und was? Sie fragen könnte, ob die Männer sie ihretwegen oder wegen Aaron fallen ließen? Das wäre keine faire Frage für ihre Mutter. Sie sollte sie lieber den Männern stellen, die sie sitzen gelassen hatten.
    „Brillant, Kate“, murmelte sie vor sich hin. „Einfach brillant. Ich wette, jeder Mann träumt davon, von seiner Exfreundin angerufen und gefragt zu werden, wieso er die Beziehung zu ihr abgebrochen hat.“
    Sie beugte sich näher an den Spiegel und griff nach dem pflrsichfarbenen Lippenstift. Okay, räumte sie ein, während sie ihre Lippen betupfte, das war keine gute Idee. Wahrscheinlich gab es sogar eine Verjährungsfrist dafür, wie lange man sich bei seinen Exfreunden melden durfte, um in den Trümmern der fehlgeschlagenen Beziehung zu wühlen.
    Ab heute, nahm sie sich vor, während sie ein paar Sachen in ihre schmale Handtasche packte, frage ich geradeheraus. Wenn JD mich fallen lässt, muss er mir erklären, wieso.
    „Oh, gute Einstellung, Kate!“, sagte sie laut. Sie schlüpfte in ihre schwarzen Satinsandalen. „Immer schön positiv denken.“
    Sie besprühte sich mit ein wenig Parfüm, nahm ihre Tasche und eilte die Treppe hinunter, um sich zu den Kindern zu setzen, bis JD sie abholen würde. Es war lustig, wie schnell Callie in ihren Gedanken zu einem der Kinder geworden war. Als wenn sie schon immer zu Kate gehört hatte.
    Als sie auf die Veranda trat, sah sie, dass die beiden das alte Krocket-Spiel herausgeholt hatten und gerade in eine heiße Partie verstrickt waren. Bandit lag auf der im Sonnenlicht gebadeten Fußmatte.
    „Mom“, rief Aaron. „Hey, Mom!“
    „Ich hör dich, mein Großer!“, rief Kate.
    „Du musst nicht so brüllen“, sagte Callie. „Sie steht doch gleich da.“
    „Ich weiß! Hey, Mom! Guck mal, wo ich schon bin“, krähte Aaron. Er zeigte auf eine blau gestreifte Kugel. „Ich hab zwei Tore Vorsprung.“
    „Noch, mein Lieber, noch.“ Callie zielte und gab ihrer gelben Kugel einen kräftigen Stoß. Sie trudelte durch das anvisierte Tor, womit Callie noch einmal dran war. Auch dieser Schlag gelang, und sie war wieder gleichauf mit Aaron.
    Aufgeregt hüpfte er von einem Fuß auf den anderen.
    Callie schaute ihn grimmig an. „Musst du mal aufs Klo oder was?“
    Er schaute genauso grimmig zurück.
    „Steh still. Du lenkst mich ab.“
    Er zappelte noch mehr herum, den Kiefer trotzig nach vorne geschoben.
    Kate unterdrückte den Drang einzugreifen. Sie musste lernen, nicht alles in seinem Leben für ihn regeln zu wollen. Schon gar nicht einen kleinen Streit beim Krocket.
    Callie drehte ihm den Rücken zu und schlug den Ball. Und der rollte direkt neben Aarons Kugel.
    „Ich hasse es, dir das anzutun, Kleiner“, grinste sie und stellte ihren Fuß auf ihre Kugel, während sie sich darauf vorbereitete, seine wegzuschlagen.
    „Dann mach’s doch nicht“, schrie Aaron mit panischem Unterton in der Stimme.
    Kate kannte diesen Ton. Er stand kurz davor, die Kontrolle zu verlieren. Sie musste alle Willenskraft aufbringen, um nicht schlichtend einzugreifen. Sie hatte schon vor langer Zeit gelernt, dass das sowieso nichts half.
    „Ich hasse es aber noch mehr, zu verlieren“, erklärte Callie und schoss seine Kugel gut zehn Meter weit.
    „Mom“, heulte Aaron auf.
    Callie ignorierte ihn und setzte zum nächsten Schlag an. Danach sagte sie: „Du bist dran.“
    „Ich war schon fast am Ziel“, brüllte Aaron. „Du hast alles kaputtgemacht.“
    „Dumm gelaufen, Kleiner.“
    „Ich lege meine Kugel wieder dahin, wo sie war.“ Er marschierte zu der Stelle im hohen Gras, wo sein Ball lag.
    Callie war schneller. „Wenn du die Kugel berührst, bist du disqualifiziert und hast automatisch verloren.“
    „Mom!“, rief Aaron wieder. Sein Gesicht war inzwischen feuerrot.
    Kate blieb, wo sie war.

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