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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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fragte sie sich. Weil keiner dieser Kandidaten jemals einen Steinwurf entfernt von mir im Mondschein auf dem Fluss übernachtet hat, verspottete sie sich selbst. Adam war ihr so nah. Dennoch schienen Welten sie zu trennen, und schon bald würde er in seine eigene Welt zurückkehren.
    Natürlich hatte sie auch ihr eigenes Lebens, eine liebevolle Familie, eine Karriere, um die viele sie beneideten. Sie war jung und gesund, und eines Tages würde sie einen Mann kennenlernen, den sie mochte und der auch frei war, mit ihr eine dauerhafte Beziehung einzugehen.
    Es war ein wunderbarer Plan. Aber warum hatte sie dabei das Gefühl, es sei nicht das, was sie sich wünschte? Darüber wollte sie jetzt lieber nicht nachdenken, sonst würde sie die ganze Nacht nicht schlafen können. Entschlossen drehte sie sich um und schloss die Augen.
    Als sie am nächsten Morgen die Vorhänge zurückzog und den Nebel sah, der über der Landschaft lag, war sie richtig deprimiert. An so einem Tag bleibt man am besten im Haus, sagte sie sich nach dem Duschen und zog sich an.
    Melusine, die feuchtes Wetter verabscheute, weigerte sich hinauszulaufen, als Tara ihr die Tür öffnete. Sie musste die Katze sanft nach draußen schieben. Doch sie kam rasch zurück und setzte sich beleidigt auf die Anrichte, ohne die Milch anzurühren, die Tara hingestellt hatte.
    “Mach doch, was du willst”, forderte sie ihre Katze auf und kümmerte sich um ihr eigenes Frühstück.
    Später begutachtete sie die fertigen Wände im Esszimmer kritisch. An diesem trüben Tag wirkte die helle Farbe besonders freundlich und aufmunternd. Sie war gerade dabei, auf die Leiter zu steigen und mit der Arbeit anzufangen, als jemand an die Tür klopfte.
    Sekundenlang überlegte sie, nicht zu reagieren. Doch dann fand sie, es sei besser, sich normal zu verhalten. Sie öffnete einen Spaltbreit, ohne die Sicherheitskette zu lösen.
    Buster saß da, und an seinem Halsband hing ein Zettel. Als er Tara erblickte, wedelte er freundlich mit dem Schwanz.
    “Was ist denn jetzt los?” Sie machte die Haustür weit auf, streichelte den Hund, der ihr liebevoll die Hand leckte, und nahm den Zettel in die Hand. Darauf war zu lesen:
Heute kann ich nicht malen. Dürfen wir beide Ihnen helfen?
    Oh nein, dachte sie und sah den Hund an. “Du wartest sicher auf eine Antwort, stimmt’s?”
    “Na ja, das wäre etwas zu viel verlangt”, ertönte plötzlich Adams Stimme. Er tauchte aus dem Nebel auf, in eine Regenjacke gehüllt. “Sie können mir die Antwort geben. Wenn es ein Nein ist, ist es auch okay. Aber bei diesem Wetter wird es einem selbst auf der größten Jacht zu eng. Buster bekommt leicht Platzangst.”
    Tara seufzte. “Kommen Sie rein – aber nur Buster zuliebe.” Sie zögerte kurz. “Haben Sie ihm den seelenvollen Blick beigebracht?”
    Er lächelte. “Ich wusste, dass er Ihr Herz erweichen würde. Mit ein bisschen mehr Übung wird er noch ganz unwiderstehlich.”
    Nicht nur der Hund, schoss es ihr durch den Kopf. Adams Haar war feucht vom Regen, und auf seinem Gesicht und in den Wimpern schimmerten Regentropfen. Seine Haut würde sich sicher herrlich kühl anfühlen, wenn ich sie mit den Lippen berührte, überlegte Tara, während er die Regenjacke auszog und aufhängte.
    Darunter trug er Jeans und ein verwaschenes Sweatshirt, das seine muskulösen Schultern besonders breit aussehen ließ.
    Er drehte sich zu ihr um und hob fragend die Augenbrauen. “Fangen wir an?”
    “Ja … natürlich.” Tara errötete und ging ihm voraus ins Esszimmer.
    “Gute Arbeit.” Adam blickte sich um und nickte anerkennend. “Mein Angebot, die Decke zu streichen, gilt noch. Oder soll ich etwas anderes machen?”
    “Nein … nein. Möchten Sie zuvor noch einen Kaffee?”
    “Danke, aber ich nehme die Belohnung nicht gern vorweg.”
    Sie zauberte ein Lächeln auf die Lippen. “Eine Tasse Kaffee ist wirklich eine großartige Belohnung.”
    “Na ja, wenn ich sehr fleißig bin, bekomme ich vielleicht mehr als einen Kaffee”, antwortete er sanft.
    “Ich hole die Farbe für die Decke”, erklärte Tara hastig und eilte davon.
    Trotz ihrer anfänglichen Bedenken wurde es ein angenehmer Vormittag, der schnell verging. Adam erwies sich als geschickter Anstreicher und später auch noch als geschickter Koch, denn er bereitete für sie beide ein köstliches Omelett mit einer herrlichen Füllung zu.
    “Sie kochen offenbar oft”, sagte Tara und aß den letzten Bissen auf. “Ich bin

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