Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
Vom Netzwerk:
überwältigt.”
    “Ich komme nur selten dazu.”
    Wahrscheinlich macht seine Verlobte es lieber selbst, dachte Tara seltsam deprimiert und wechselte rasch das Thema. “Es hört auf zu regnen, glaube ich”, stellte sie fest.
    “Egal, Buster muss sowieso jetzt raus.” Adam bückte sich und streichelte den Hund. “Stimmt’s, alter Junge?”
    “Er war sehr brav und hat sich sicher die ganze Zeit gelangweilt.”
    “Nein, solange Menschen in seiner Nähe sind, die er mag, ist er zufrieden.” Adam lächelte. “Als er Sie gestern Abend am Ufer sah, war er ganz aufgeregt. Er hat gedacht, Sie würden uns besuchen. Und ich befürchtete, Sie wollten sich über die laute Musik beschweren. Hoffentlich habe ich Sie nicht gestört.”
    Ja, aber auf ganz andere Art, dachte Tara. Laut sagte sie jedoch nur: “Nein, sie hat mir gefallen, besonders das Stück von Delius. Es hat mich an das Konzert vom Sommer erinnert.”
    “In der Festhalle? Da war ich auch. Sehen Sie, wir kennen uns doch schon viel länger”, neckte er sie.
    “Das ist eine kühne Behauptung.” Sie stand auf. “Ich wasche ab, und dann streiche ich die Holzverkleidung. Danke für Ihre Hilfe.”
    Adam stand auch auf. “Heißt das, Sie schicken mich weg?” Er lächelte immer noch, blickte sie jedoch ernst an.
    “Sie haben sicher andere Dinge zu tun”, erwiderte sie betont gleichgültig. “Es ist schließlich Ihr Urlaub.”
    “Ja, aber ein Arbeitsurlaub, so wie Ihrer.” Er ging um den Tisch herum und blieb vor ihr stehen. “Tara, warum sind Sie so abweisend?”
    “Das bin ich doch gar nicht”, wehrte sie sich unsicher und irgendwie atemlos. “Ich will nur nicht lästig sein und Ihre Zeit beanspruchen.”
    “Sie sind mir nicht lästig.” Liebevoll strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    Die zärtliche Geste gefiel ihr, sie fühlte sich plötzlich sehr wohl.
    “Darf ich mir jetzt meine Belohnung nehmen?” Mit den blauen Augen sah er sie aufmerksam und leicht belustigt an, als wüsste er, wie sie reagieren würde.
    “Das kommt darauf an, was Sie sich vorstellen.”
    “Nichts Dramatisches.” Langsam verschränkte er die Hände auf dem Rücken.
    Damit er nichts tut, was er vielleicht später bereut, dachte sie und betrachtete den Farbfleck auf seinem Sweatshirt. Für ihren Geschmack stand er viel zu dicht vor ihr. Durch die Kleidung hindurch glaubte sie, die Wärme seines Körpers zu spüren. Und sie nahm seinen frischen, männlichen Duft wahr. Am besten trete ich einige Schritte zurück, weg aus der Gefahrenzone, überlegte sie. Doch sie bewegte sich nicht von der Stelle. Es war sowieso schon zu spät, denn sie fühlte sich schon längst nicht mehr sicher.
    “Ich möchte Sie nur bitten, heute Abend mit mir ins Pub zu gehen”, erklärte er. “Im
Black Horse
im Dorf spielt eine Band. Könnte ganz nett sein.”
    Tara suchte nach einer Ausrede, ihr fiel jedoch so rasch keine ein. Sie müsste überzeugend klingen, sonst würde Adam merken, wie sehr seine Nähe sie irritierte.
    Mit ihm allein zu sein, war bestimmt keine gute Idee. Andererseits konnte sie sich im Pub unter all den Leuten sicher fühlen. Sie räumte das Geschirr vom Tisch und trug es zur Spüle. Dabei blickte sie ihn über die Schulter hinweg an.
    “Ich gehe gern mit”, erwiderte sie und lächelte freundlich.
    “Gut, ich hole Sie um acht ab.” Dann verließ er mit Buster den Raum. Tara hörte, wie er über den Flur ging und die Haustür hinter sich schloss.
    Du liebe Zeit, auf was lasse ich mich da ein, fragte sich Tara und lehnte sich an die Spüle.

6. KAPITEL
    “Es ist ja keine richtige Verabredung”, sagte Tara laut vor sich hin. “Deshalb ist es auch egal, was ich anziehe.”
    Melusine lag auf dem Bett und öffnete die Augen. Sie warf Tara einen gelangweilten Blick zu, als hätte sie das alles schon oft gehört. Und das hatte sie auch.
    “Du bist auch keine große Hilfe”, fügte Tara hinzu und zog die nächsten Jeans mit dem nächsten Top aus dem Schrank.
    Unter keinen Umständen wollte sie den Anschein erwecken, als wäre es für sie etwas Besonderes, mit Adam auszugehen. Andererseits wollte sie hübsch und attraktiv aussehen.
    Elegante Sachen zum Ausgehen hatte sie nicht mitgebracht, weil sie vorgehabt hatte, abends zu Hause zu bleiben.
    So rasch ändern sich die Pläne, dachte sie und seufzte. Wenn Adam sie abholte, konnte sie immer noch behaupten, Kopfschmerzen zu haben. Doch er würde ihr sowieso nicht glauben und nur spöttisch lächeln.
    Wieder

Weitere Kostenlose Bücher