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Vertrau mir, Tara

Vertrau mir, Tara

Titel: Vertrau mir, Tara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Craven
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und das kann ich gut verstehen. Aber was Sie da andeuten wollen, ist unlogisch. Weshalb hätte ich dann Buster im Haus gelassen?”
    “Das war ein Täuschungsmanöver”, fuhr sie ihn gereizt an.
    “Du liebe Zeit, das ist völlig absurd, wie Sie selbst wissen”, sagte er erschöpft.
    “Ich weiß überhaupt nichts”, erwiderte sie unsicher. “Noch nicht einmal, wer Sie sind und woher Sie kommen.” Sie atmete tief ein. “Ich weiß nur, dass Sie hier sind und alles plötzlich anders ist. Und das gefällt mir nicht. Es wäre mir lieber, Sie wären nicht hier – und nicht in meinem Leben.”
    “Okay, ich versuche, Sie nach Möglichkeit nicht mehr zu belästigen”, versprach er kurz angebunden. “Wollen Sie zur Polizei gehen?”
    “Vielleicht morgen. Letztlich ist ja nichts passiert.”
    Er nickte. “Kommen Sie zurecht? Ich bezweifle, dass der Einbrecher es heute noch einmal versucht, falls es Sie beruhigt.”
    “Ich komme zurecht, danke.” Sie hielt Melusine vor sich wie einen Schutzschild.
    “Gut, dann gehe ich jetzt.” Er zögerte kurz. “Bis morgen, Tara. Bei Tageslicht sieht alles schon wieder viel besser aus.”
    “Nein, das glaube ich nicht.” Sie streckte die Hand aus. “Kann ich bitte meine Taschenlampe haben?”
    Schweigend reichte er sie ihr. Dann ließ Tara ihn einfach in der Dunkelheit stehen. Sie eilte in die Küche und trat die Tür mit dem Fuß zu, ehe sie Melusine auf den Boden setzte. Taras Hände zitterten so sehr, dass sie Mühe hatte, den schweren Riegel zuzuschieben.
    Dieses Haus war immer ihre Zufluchtsstätte gewesen, hier hatte sie sich sicher gefühlt. Plötzlich war alles anders, sie hatte das Gefühl, von Gefahren umgeben zu sein. Auch Adam Barnard, der, wie ihr völlig klar war, noch draußen stand, stellte für sie eine Gefahr dar.
    Selbst wenn er nicht mehr zu ihr ins Haus kommen würde, wäre es schwierig für sie, die Gedanken an ihn loszuwerden. Unweigerlich würde sein Bild sie jede Nacht verfolgen und sich in ihre Träume einschleichen.
    Aber wie sollte sie jemandem vertrauen, den sie gar nicht richtig kannte? Sie setzte sich in den Schaukelstuhl und hob Melusine auf ihren Schoß.
    “Oh mein Kleines”, flüsterte sie und barg das Gesicht in dem seidigen Fell. “Was soll ich nur machen?”
    Am nächsten Morgen rechnete Tara damit, Adam würde bei ihr auftauchen. Er wird bestimmt nicht so leicht aufgeben, überlegte sie.
    Er ließ sich jedoch nicht sehen, und seine Jacht wirkte seltsam verlassen.
    Nach dem Frühstück fuhr Tara ins Dorf, um den versuchten Einbruch bei der Polizei zu melden. Man war freundlich zu ihr, machte ihr jedoch klar, dass man nichts tun könne. Der verhinderte Einbrecher habe wahrscheinlich keine Fingerabdrücke hinterlassen, vermutete man. Viel mehr interessiert war man aber an dem Besuch des angeblichen Antiquitätenhändlers.
    Auf der Rückfahrt überlegte sie, warum sie Adam nicht erwähnt hatte. Sie war natürlich überzeugt, dass er mit dem Einbruch nichts zu tun hatte. Am Abend zuvor war sie viel zu schockiert gewesen, um klar denken zu können. Dennoch gab es viele unbeantwortete Fragen.
    Er war ein angenehmer und aufmerksamer Begleiter gewesen. Sie hatte sich in seiner Gesellschaft sehr wohlgefühlt und war so glücklich gewesen wie schon lange nicht mehr.
    Vielleicht hat mir der verhinderte Einbrecher sogar einen Gefallen getan und mich vor einer Dummheit bewahrt, überlegte sie. Wer weiß, was passiert wäre, wenn sie noch auf einen Drink mit zu Adam auf die Jacht gegangen wäre.
    Zu Hause stellte sie fest, dass Adam nicht draußen saß und malte, dass keine Musik zu hören und auch Buster nirgends zu sehen war. Am besten mache ich heute das Esszimmer fertig, dachte sie. Doch dann gestand sie sich ein, dass sie dazu keine Lust hatte. Weshalb legte sie sich bei dem herrlichen Wetter nicht einfach in die Sonne und genoss die Einsamkeit?
    Rasch zog sie den Bikini hervor, den sie am Tag zuvor unter ihren alten Sachen entdeckt hatte, und schlüpfte hinein. Dann holte sie einen Liegestuhl aus dem Schuppen hinter dem Haus und suchte sich einen geschützten Platz.
    Das ist der reinste Luxus und die beste Idee, die ich heute hatte, sagte sie sich, als sie sich ausstreckte und die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut spürte. Doch seltsamerweise fand sie keine Ruhe und konnte sich nicht auf das Buch konzentrieren, das sie mitgenommen hatte. Schließlich gestand sie sich ein, dass sie nur auf Adams Rückkehr wartete.
    Gereizt stand sie auf,

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