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Vertrau mir! - Thriller

Vertrau mir! - Thriller

Titel: Vertrau mir! - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Mutter, aber du bist genau wie Warren.«
    Luke schwieg eine Weile. Er war nah dran, Henry hier und jetzt zu töten, auch wenn er damit einen Unfall riskierte, in dem er genauso ums Leben kommen konnte. »Hast du meine Mutter auch getötet?«
    Henrys Gesicht verdüsterte sich vor Kummer. »Du weißt, dass es nicht so war.«
    »Ich weiß gar nichts über dich.«
    »Es war ein Unfall. Sie ist gefahren. Und ich selbst wäre auch fast gestorben. Es war ein Unfall.«
    »Ich habe das Gefühl, du lässt ein paar Dinge aus.«

    »Wenn du das denkst, dann töte mich eben, Luke. Ich sage dir, dass ich deiner Mutter niemals etwas getan hätte, und das kannst du jetzt glauben oder nicht. Töte mich, wenn du unbedingt musst.«
    »Du denkst, ich tu’s nicht? Glaubst du wirklich, ich habe noch irgendwelche Skrupel?«
    »Ich weiß, dass du im Grunde ein anständiger Mensch bist und dass du nicht jemanden umbringen würdest, den du wie einen Vater geliebt hast«, sagte Henry. »Wir können uns gegenseitig helfen, unsere Probleme zu lösen.«
    »Ah. Nachdem du deine Freunde verraten hast, deine Familie und dein Land, willst du jetzt auch die Night Road verraten.«
    »Was ist dir lieber - dass ich weiter zu ihnen stehe oder dass ich dir helfe?«, erwiderte Henry. Der Verkehr wurde stärker, und er drückte auf die Hupe, um sich durch ein Gewirr von Autos und Bussen am Place de la Concorde zu kämpfen.
    »Gut, dann hilf mir«, sagte Luke. »Wie kann ich die Night Road aufhalten?«
    »Das kannst du nicht, es sind zu viele.«
    »Was ist Hellfire?«
    »Hellfire ist die zweite Phase. Die erste war eine Probe, bei der sich die Leute beweisen konnten.«
    »Bitte?«
    »Denk logisch, Luke.« So als wäre es nur eine intellektuelle Übung.
    »Eine Probe«, wiederholte Luke. »So wie in irgendeiner Bande, wo die Neuen erst einmal zeigen sollen, dass sie für größere Verbrechen befähigt sind? Waren das die Anschläge in letzter Zeit? Der Chloranschlag in Texas, die Bakterienverseuchung in Tennessee, der Anschlag auf die Pipeline, die Bombe in der Highschool?«

    Henry nickte.
    »Wer seine Aufgabe erfüllt, der darf auf der großen Bühne weiterspielen. Und das ist dann Hellfire.«
    »Ja.«
    »Das Geld«, sagte Luke. »Die fünfzig Millionen. Jeder, der sich für Hellfire qualifiziert, erhält seinen Anteil.«
    »Ja.«
    »Woher stammt es? Das Geld musste erst weißgewaschen werden, hat Eric gesagt. Von wem ist es gekommen?«
    Henry leckte sich mit der Zunge über die Lippe. Er atmete schwer. »Ich muss dir das erklären.«
    Luke dachte an all die Möchtegern-Terroristen auf der Website der Night Road, an ihre Anfragen um Unterstützung, an das Netzwerk, das sie hier gebildet hatten. »Da investiert jemand in amerikanischen Terrorismus. Vielleicht jemand im Ausland?«
    Henry nickte.
    »Deine Forschungsarbeit zum Terrorismus. Du hast auch Leute im Ausland befragt.« Er hob das Messer an Henrys weichen Hals. Es war ihm egal, ob ihn irgendjemand in einem vorbeifahrenden Auto sah. »Wer?«
    »Ein älterer saudi-arabischer Fürst. Er hat die fünfzig Millionen überwiesen. Und noch mehr versprochen, wenn das Vorhaben gelingt. Durch unsere Verbindung zu ihm hat Mouser einen Selbstmordattentäter hier in Paris gefunden. Der Fürst finanziert Netzwerke in ganz Europa, in Ostafrika, auf den Philippinen und in Australien.«
    Luke ließ das Messer sinken. Er hatte geglaubt zu wissen, womit er es zu tun hatte, aber das war einfach unglaublich. »Warum?«
    »Ich hab’s dir gesagt - ich habe jahrelang vor solchen Anschlägen gewarnt, auch mit dem neuen Thinktank, ich veröffentliche
Arbeiten darüber, und kaum jemand will etwas davon wissen. Aber jetzt … jetzt müssen sie auf mich hören. Ich habe alles vorhergesagt, was passieren wird. Meine Arbeiten in den letzten sechs Monaten. Auch diese Woche erscheint etwas von mir.«
    »Du sagst die Zukunft vorher, und dann lässt du die Dinge eintreffen. Und jetzt … jetzt werden sie dir zuhören. Und dich gut bezahlen für deine Ratschläge. Und dich für wahnsinnig klug halten.«
    Henry bewegte die Lippen, um Ja zu sagen, doch kein Ton kam aus seinem Mund.
    »Ist dir eigentlich klar, wie erbärmlich du bist?«
    Henry wischte sich über den Mund.
    »Warum?«, fragte Luke erneut.
    »Ich hab’s dir doch gesagt.«
    »Warum ich? Warum hast du mich hineingezogen?«
    »Ich wollte eigentlich nur die Arbeiten schreiben - mit dir zusammen. Es wäre ein Riesenerfolg für uns beide geworden, wenn alle unsere

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