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Vertrau mir

Vertrau mir

Titel: Vertrau mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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Dauer so sehr belasten, dass ein Zusammenleben nicht möglich war. Da war es doch klüger, gleich die Finger von der Sache zu lassen. Also erst recht ein Grund, nicht zu Maike zu gehen. Oder?
    Anna fand ja!
    »Die Sache mit Maike ist endgültig vorbei«, verkündete sie deshalb. »Im wirklichen Leben gibt es eben selten ein Happy End Greta. Das weißt du doch am besten. Ich lege jetzt auf«, sagte Anna und tat es.
    Die fertigen Brötchenhälften schmiss sie, wie sie waren, in den Mülleimer. Anna war weiß Gott nicht mehr nach essen. Auch wenn ihr Magen sich leer anfühlte.
    Sie setzte sich lustlos wieder an den Computer. Die Kalkulation für den Kreditantrag war fertig. Um die Sache abzurunden, fehlte am Schluss nur noch der Vergleich mit den Erfahrungen ähnlicher Einrichtungen. Dazu hatte Anna einige Termine gemacht. Sie schaute noch mal in den Plan für die nächsten Tage. Sie würde viel unterwegs sein.

24.
    E ine halbe Stunde Autofahrt trennte Maike noch von ihrer Wohnung. Es war früh am Morgen, sie war die halbe Nacht gefahren. Maike kam aus Dresden, wo sie bis gestern Abend an einem Fall von Kunstdiebstahl arbeitete. Ein freies Wochenende stand ihr bevor. Sie dachte nur an Schlaf. Dennoch bog Maike kurz vor Marburg ab. Ganz automatisch lenkte sie ihren Wagen zu Annas Hof, parkte etwas abseits davon. Sie sah auf den Hof und hing ihren Gedanken nach. Dachte an Anna, wie sie sie kennenlernte. Damals hätte sie sich nie träumen lassen, dass sie die Gedanken an diese Frau eines Tages nicht mehr loslassen würden. Nun lag die letzte Begegnung mit Anna bald sechs Wochen zurück. Doch weder Palmenstrand und Sonne noch die interessantesten Kriminalfälle schafften es, sie Anna vergessen zu lassen. Maike begann ihre Entscheidung, in Wallbachs Team zu wechseln, bereits zu bereuen. Nicht weil ihr die Arbeit keinen Spaß machte, das nicht. Doch im Endeffekt hatte sie damit ihre letzte Chance verspielt, Anna doch noch zu gewinnen. Leider dachte sie vor zwei Wochen noch ganz anders darüber. Sie war niedergeschlagen, weil sie keine Nachricht von Anna vorfand, als sie aus dem Urlaub zurückkehrte. Und ohne überhaupt auch nur noch ein Wort mit Anna zu reden, verschwand sie einfach erneut. Warum hatte sie nicht wenigstens noch einmal versucht, mit Anna zu reden? Dieser Gedanke setzte sich mehr und mehr in Maike fest. Und er war es auch, der sie ihren Wagen hierher lenken ließ. Allerdings fehlte Maike jetzt der Mut für die letzten Meter. Wie würde Anna sie empfangen? Was sollte sie ihr sagen, nach all den Wochen? Würde ihr Gespräch in einem erneuten Streit enden? Maike schloss die Augen, um ihre Gedanken zu ordnen, sich ein paar Worte zurechtzulegen. Darüber schlief sie ein.
    Anna kannte Maikes Wagen zu gut, um ihn zu übersehen. Sie fuhr gerade vom Hof, da sah sie ihn am Straßenrand stehen. Für einen Moment überlegte Anna, ob sie einfach vorbeifahren sollte, doch dann hielt sie an, stieg aus und ging zu Maike hinüber. Als Anna näherkam, sah sie, dass Maike schlief. Ihr Gesicht zeigte Erschöpfung.
    Anna klopfte vorsichtig an die Fensterscheibe. Maike zuckte leicht zusammen, öffnete die Augen, sah Anna an wie eine Fata Morgana.
    Dann kam offensichtlich die Erinnerung, wo sie war. Maike rappelte sich auf, öffnete die Tür und stieg aus ihrem Wagen.
    »Hallo«, murmelte sie, immer noch ein wenig benommen.
    »Hallo«, erwiderte Anna leise.
    Maike suchte nach Worten, um ihre Anwesenheit auf der Straße vor Annas Hof zu erklären. Sie sah dabei so unglücklich aus, dass Anna beinah lachen musste. Nun ja, was sagte man in so einer Situation? Anna wusste zwar nicht, wie lange Maike hier schon wartete, aber dass sie es tat, weil sie zu ihr wollte, sich dann aber doch wieder nicht traute, das war Anna schon klar. Nur was hatte Maike eigentlich gewollt?
    »Du siehst aus, als könntest du ein ordentliches Frühstück vertragen«, sagte Anna. »So lasse ich dich jedenfalls keinen Meter mit dem Auto fahren.«
    Maike schaute sie überrascht an. So viel Entgegenkommen hatte sie nicht erwartet. »Warst du nicht auf dem Weg wohin?«
    Anna winkte ab. »Das hat Zeit. Komm.«
    In der Küche machte Anna Kaffee, toastete ein paar Scheiben Brot, richtete einen Teller mit Belag an und deckte den Tisch für Maike. Sich selbst stellte sie nur eine Tasse hin.
    Maike sah Anna bei all dem schweigend zu, ließ die Fürsorge über sich ergehen, wusste nicht, wie sie diese deuten sollte. Nun ja. Wie auch. Das letzte Mal, als sie

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