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Vertraue mir (German Edition)

Vertraue mir (German Edition)

Titel: Vertraue mir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Nebl
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sowieso nicht hergeholt, Maura!“ grinste Gabe.
„Ich bin darüber nicht böse, aber wie du weißt, bin ich keine Prinzessin auf der Erbse, sondern kann auch arbeiten.“
„Und das vermutlich genauso rasant, wie dein sonstiges Tempo ist, hm?“, zog er sie auf. Maura lachte und boxte ihn in die Seite. Dann stiegen sie nebeneinander die Treppe hinauf.
Oben gab es nochmals ein großes Bad, drei nüchtern eingerichtete Zimmer, die wohl nicht genutzt wurden sowie ein Schlafzimmer mit Ankleidezimmer.
Maura blieb nachdenklich vor dem großen Bett stehen. Es war ein sehr modernes Bett, das nicht recht zum Haus passen wollte. Gabe folgte ihrem Blick.
„Das war das einzige Verbrechen Elisabeths, das noch nicht in Ordnung gebracht wurde. Nachdem ich Schluss gemacht hatte, kam mir zuerst der Tod meines Vaters dazwischen, dann die Sache mit Tim! Und die wenigen Stunden, die ich geschlafen habe, habe ich in einem der Gästezimmer verbracht. Das Bett war mir zuwider! Was hältst du davon, wenn wir nachher mal bei diversen Händlern vorbeischauen und das korrigieren?“
Maura stieß den angehaltenen Atem erleichtert aus. „Puh, eine klasse Idee! Das Monstrum passt ja hier überhaupt nicht rein. Ehrlich gesagt ist mir bei dem Gedanken, hier schlafen zu müssen, das Gruseln gekommen!“ Sie sah sich zögernd um, wie in Erwartung weiterer Grausamkeiten. An der Wand hing eine Fotografie von Susan Bennett. Maura ging neugierig darauf zu und betrachtete sie genau.
Es war ein liebenswertes Bild. Susan saß im Garten und man sah ihr Gesicht von schräg vorne. Sie hatte wirklich ein unauffälliges Gesicht, wie Gabe gesagt hatte, aber je länger man sie ansah, desto mehr gewann es an Schönheit.
Sie war dunkelblond, fast braunhaarig gewesen, mit grünen Augen, die aber viel dunkler waren als Mauras hellgrüne. Der volle Mund lächelte und sie wirkte sehr sanft und verletzlich.
Maura drehte sich zu Gabe um, der das Foto gedankenvoll ansah.
„Gabe, es stört mich nicht! Es ist eine Frau, die dich ehrlich geliebt hat. Ich kann mir vorstellen, dass ich mich mit ihr gut verstanden hätte. Und ich glaube auch nicht, dass sie mir gefährlich wird in deinen Gedanken.“
„Ich könnte es, ehrlich gesagt, nicht ertragen, sie auf den Speicher zu legen, so wie Elizabeth es tun wollte. Aber wir könnten sie woanders hinhängen?“, fragte er zögernd.
Maura schüttelte vehement den Kopf. „Fühlst du dich nicht wohl, wenn sie hier bleibt? Dann hängen wir sie woanders hin! Aber nicht wegen mir! Ich habe eher das Gefühl eine Freundin dort zu sehen. Sie sieht so liebenswert aus.“
Gabe lächelte Maura an. „Du hättest ihr gefallen, da bin ich mir sicher. Also gut, lassen wir sie dort. Aber wenn du dich um entscheiden solltest, dann sag es bitte ganz offen.“
Maura nickte und ging zum Fenster. Sie kämpfte mit den aufsteigenden Tränen. Gabe hatte Erinnerungen an eine wunderbare Ehe und sie? Sie wollte sich auch erinnern! Sie hatte keine Angst mehr, dass es Gabe schaden konnte. Dazu war ihre Liebe zu ihm zu stark. Aber sie wollte wissen, wen sie bisher geliebt hatte und wie sie diese Liebe empfunden hatte.
Gabe trat hinter sie und legte ihr sanft die Hände auf die Schultern. Seine Finger massierten sie und ihm wurde wieder einmal bewusst, wie zierlich sie war. Ein gutes Stück kleiner als Susan oder gar Elizabeth, aber mit einem eisernen Willen. Und dennoch schwer verwundet und verletzlich. Konnte er es ihr zumuten in diesem Haus zu leben? Es würde ihm schwer fallen von hier wegzugehen. So viel von seinem Herz hatte er beim Bau miteinfließen lassen. Aber für Maura würde er es tun!
„Maura, wenn du nicht hier leben willst, dann sehen wir uns nach etwas anderem um…“, begann er stockend.
„Nein, nein, auf keinen Fall, Gabe! Es ist ein wunderschönes Haus und ich fühle mich hier sehr wohl!“, antwortete sie mit belegter Stimme.
Gabe drehte sie trotz ihres Widerstandes zu sich herum und sah die Tränen in ihren wunderschönen hellen Augen. „Maura, Liebling, was ist es dann?“
„Ich weiß es nicht genau, Gabe! Ich würde wohl einfach auch gerne sagen, du hättest Tim auch gefallen oder so etwas. Aber ich weiß nichts von meinem Mann, nichts! Jeder sagt mir er war ein toller Typ und wir hatten eine gute Beziehung. Aber was habe ich gefühlt? Stimmt das, was mir alle erzählen? Ich möchte Erinnerungen sehen und alte Gefühle spüren! Ich glaube nicht, dass sie uns gefährlich würden. Aber es fehlt etwas Wichtiges

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