Vertraue mir (German Edition)
ist. Ich habe in der Vergangenheit viele schreckliche Fehler begangen, aber dass ich hier bin, ist keiner!“
Gabe schaltete sich ein, bevor Everett die Hasstirade von sich geben konnte, die ihm offensichtlich auf der Zunge lag.
„Everett, ich denke nicht, dass hier der richtige Ort ist, eine solche Auseinandersetzung zu führen, wie du sie wohl im Sinn hast. Bitte geh hinunter und warte dort auf uns. Wir kommen gleich nach!“
Everett schluckte mit großer Mühe jedes weitere Wort hinunter, obwohl es ihn zu ersticken drohte. Bevor er jedoch die Türe schließen konnte, stand eine Frau im Rahmen. Sie war schlank und auffallend sexy gekleidet in einem Minikleid im Leopardenmuster, welches zwar nicht mehr in Mode war, aber dennoch den Zweck erfüllte, seine Trägerin auffallen zu lassen. Die langen blonden Haare waren zur Mähne gestylt und das leidlich hübsche Gesicht stark geschminkt. Sie war etwa dreißig Jahre alt und in ihrem Gesicht stand unverhüllter Neid, als sie auf das Paar im Bett starrte. Ehe sie etwas sagen konnte, drehte sich Everett Bennett um, schob sie hinaus und schloss die Tür. Von draußen hörten Maura und Gabe, wie sich eine durchdringende helle Stimme erhob. Was sie genau sagte, verstanden sie nicht, das Gekreische war zu schrill.
Die beiden im Bett sahen sich an, wehmütig und amüsiert zugleich.
Maura ergriff das Wort. „Puh, die Reaktion deines Onkels kann ich mir ja irgendwie erklären, aber wer war denn das? Scheinbar hast du mehr Verehrerinnen als man zählen kann, Gabe.“
Gabe grinste schief. „Ja, und diese ist so eine klasse Frau.“, spottete er.
„Sie ist übrigens keine Nutte, sondern meine Tante. Soviel zu meinem schlechten Frauengeschmack! Und sie ist ziemlich schamlos hinter mir her. Ich versuche sie höflich auf Distanz zu halten, aber das ist nicht gerade leicht.“
„Was sagt dein Onkel dazu? Hat er sie nicht im Griff?“
„Ich habe immer den Eindruck, er merkt es nicht. Wenn er dabei ist, geht sie etwas subtiler vor.“
„Na, der Blick eben war ja wohl klar und deutlich!“
Sie zogen sich an. „Sollen wir ihnen die Wahrheit sagen, Gabe? Anscheinend müsste ich ihn ja kennen, so wie er gerade reagiert hat.“
Gabe sah sie nachdenklich an. „Ja, es schien fast so. Er hat mir aber nie etwas darüber gesagt.“
„Vielleicht wollte er dich schützen und dich nicht daran erinnern?“
„Vielleicht, aber wir wissen es nicht genau. Und wenn er es weiß, weiß es auch Regina und ob die gegenüber den Zeitungen dichthält, daran glaube ich nicht! Nein, lass uns bei der besprochenen Version bleiben.“
Sie gingen hinunter, Maura setzte unter den zusammengekniffenen Augen der beiden Besucher Kaffee auf. Man sah, dass sich Everett mühsam die Worte verkniff. Nicht so Regina! Sie sprühte vor Gift und Galle, als sie zischte:
„Na, die hat sich ja schon toll eingelebt. Kennt sich perfekt aus! Wie lange geht das denn schon so?“
Maura antworte ruhig: „Noch lange nicht perfekt, Mrs. Bennett! Ich bin erst seit gestern hier. Vorher waren wir in Killarney.“
Gabe fügte entschlossen hinzu: „Aber zusammen sind wir schon seit einiger Zeit, seit meinem Urlaub in den Rockies.“
Bei der Erwähnung der Skihütte wurden Everett und Regina beide etwas blass, was Gabe und Maura erstaunt zur Kenntnis nahmen. Was brodelte unter der Oberfläche der zu Stein erstarrten Gesichter?
Gabe schenkt den Kaffee ein und gab die besprochene Version der Aussprache zum Besten.
Sie setzten sich alle und tranken schweigend Kaffee. Reginas Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert. Sie war immer noch voller Hass und Neid auf die Jüngere, die ihr Gabe entrissen hatte, wie sie meinte.
Everett hatte sich beruhigt und nun sah er Maura fast freundlich an.
„Ich kann nicht so schnell alles vergessen was war, wie mein Neffe. Ich hoffe, es ist die Wahrheit, die Sie sagen, und dass Sie nichts Neues im Schilde führen! Aber ich will versuchen unvoreingenommen zu beobachten. Mehr kann ich momentan nicht anbieten!“
Maura nickte ihm zu und lächelte. „Das verstehe ich durchaus, Mr. Bennett. Mehr erwarte ich auch nicht nach der Vergangenheit. Ich hoffe, ich kann Sie in der Zukunft von der Änderung meines Verhaltens überzeugen!“
Regina schwieg verbissen und nach einer Weile verließen die Besucher, wenn auch zögerlich das Haus. Beim Frühstück waren sowohl Gabe als auch Maura in Gedanken vertieft, die sie aber nicht aussprachen.
Danach fuhr Gabe ins Büro und Maura telefonierte
Weitere Kostenlose Bücher