Vertraue mir (German Edition)
Haushälterin, Mrs. Collins. Sie ist gerade in Urlaub bei ihrem Sohn in Los Angeles. Das andere sind Gästehäuser. Wenn ich besonders liebe Geschäftsfreunde da habe, dann schicke ich sie nicht ins Hotel. Aber ich will auch nicht dauernd Fremde in meinem Haus. Ich möchte auch mal nachts, wenn ich nicht schlafen kann, im Schlafanzug vor dem Fernseher sitzen können, ohne dass ich befürchten muss, jemand sieht mich.“
„Du trägst Schlafanzüge? Von der Seite kenne ich dich noch gar nicht, Gabe!“, neckte Maura ihn, während sie aufs Haus zu gingen.
Er sah sie ernst an. „Du kennst mich überhaupt nur in Ausnahmesituationen, Maura! Hoffentlich gefalle ich dir als normaler 0815-Mensch zuhause auch noch! Und was den Schlafanzug angeht: Wenn niemand da ist, um mich zu wärmen, ist es nackt zu kalt!“
„Nun das ändern wir ja ab sofort, nicht wahr, Liebling?“
Er drehte sich um und nahm sie fest in die Arme. Der Kuss, den er ihr gab, war warm und fest und sie fühlte sich beraubt, als er endete.
Gabe schloss die Tür auf und ließ Maura vorangehen. Sie ging mit entschlossenem Schritt hindurch und trat in eine kleine Halle, von der eine Treppe nach oben führte. Es gingen drei Türen von der Halle ab. Der Boden war nicht mit dem üblichen Marmor versehen, sondern mit warmen rotbraunen Terrakotta-Fliesen bedeckt. An den Wänden zwischen den Türen hingen Aquarellbilder mit toskanischen Motiven und zwei große Tontöpfe mit riesigen Benjamini-Pflanzen vervollständigten das Bild und gaben ein warmes Gefühl der Behaglichkeit.
„Das ist die erste Vorhalle, in die ich komme und das Gefühl habe, sie ist so gemütlich, dass ich mich gleich in einen Schaukelstuhl setzen könnte.“ sagte Maura begeistert.
Gabe lächelte und dachte an den Versuch von Elisabeth Kostner, dieser Halle etwas „eleganten Flair“ zu verleihen. Ein Unternehmen, welches er sofort gestoppt hatte, aber ihm rechtzeitig die Augen über seine damalige Geliebte geöffnet hatte. Eleganz und Prestige waren ihre am häufigsten verwendeten Worte gewesen. Wie anders nun Mauras Reaktion! Sie fühlte die Behaglichkeit, die Susan hier geschaffen hatte und nahm sie dankbar und ohne jede Eifersucht an. Er öffnete die Türe rechts und sagte: „Lass uns einen kurzen Rundgang machen, dass du alles siehst! Verlaufen wirst du dich hier aber nicht können, das sage ich dir gleich. Es ist kein Schloss!“
„Gott sei Dank, denn in so eines passe ich nicht!“
Sie gingen durch ein Wohnzimmer mit viel Holzdekor und einem offenen Kamin. Hinter einem Raumteiler verborgen stand ein Schreibtisch. Dann folgte ein Esszimmer mit einem sehr großen Holztisch. Dieses Zimmer lag an der Südostecke des Hauses und die Vormittagssonne erhellte es durch ein Fenster und eine Tür, die auf eine große Terrasse hinausführte. Man hatte einen wunderschönen Blick auf einen blühenden Garten mit Rosenbeeten und großen Büschen.
Maura sah Gabe prüfend an. „Du bist hier der Gärtner, nicht wahr?“
Er blickte fragend zurück. „Ja, woher weißt du das?“
„Dieser Garten trägt deine Handschrift. Ruhe und Ordnung auf eine genau durchdachte Art.“
„Das hört sich irgendwie nicht sehr schmeichelhaft an, eher spießig!“
Maura lächelte ihn an. „Ich meine es aber schmeichelhaft! Es ist ein Garten, der wohl tut, wenn man ihn betrachtet. Nicht überladen und wenig Schnickschnack. Man kann sich an den Farben erfreuen, ohne dass sie in den Augen schmerzen, wie es in so vielen, vollgestopften Gärten der Fall ist. Mir gefallen einfache, klare Linien!“
Gabe sagte nichts, er nahm ihre Hand und führte sie weiter in die Küche.
Auch hier gab es keine riesige, typisch amerikanische Küche mit glatten Fronten und elektronischen Highlights.
Die Küche war aus schöngemasertem Kirschholz mit blauen und weißen Porzellanintarsien an einigen wenigen Stellen. Es gab ein paar Glasschränke und eine Reihe mit Stahlbesteck an der Wand neben dem Herd. Gegenüber dem Herd befand sich ein langer Tisch als Anrichte mit zwei Barhockern an der anderen Seite.
Nun kamen sie aus der zweiten Tür wieder in die Vorhalle. Hinter der dritten Tür verbarg sich ein modernes Bad mit abgetrennter Toilette. Und unter der Treppe fand Maura noch ein Putzkämmerchen vor.
„Ihr habt sehr platzsparend gebaut. Und das bei diesem Riesengrundstück! Sehr ungewöhnlich, aber praktisch. Man hat keine riesigen Flure und unnütze Räume zu putzen, nicht wahr?“
„Ja, aber zum Putzen habe ich dich
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