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Vertraute Schatten

Vertraute Schatten

Titel: Vertraute Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kendra Leigh Castle
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Sache mit etwas mehr grigorischer … nun … Gelassenheit betrachtet.
    »Das bezweifle ich«, entgegnete Elena im Brustton der Überzeugung, und Ariane hätte ihr nur zu gern geglaubt.
    »Meinst du?«
    »Der durchgeknallte Grigori, der versucht hat, Damien umzubringen, ist garantiert längst über alle Berge. Du bist ihm mit Sicherheit schneller auf die Spur gekommen, als er erwartet hatte. Wozu hättest du also in Charlotte bleiben sollen, wenn es so viele andere Verstecke gibt? In diesem Fall muss ich den Shade in Schutz nehmen: Chicago ist so gut wie jede andere Operationsbasis, und du kannst dort in Ruhe überlegen, wie du weiter vorgehen willst. Zumal wenn der Anführer einer Dynastie bereit ist, dich aufzunehmen.«
    »Stimmt auch wieder.« Ariane hielt den Dolch hoch, dessen Klinge im Kerzenlicht aufblitzte. Sie gab nur ungern zu, dass Damiens Lösung die bessere war. Es war leichter, weiter sauer auf ihn zu sein.
    »Er hat mich trotzdem ausgetrickst.«
    Elena kicherte. »Ari, Männer wie Damien halten sich an keine Spielregeln. Mich überrascht vielmehr, dass er dich mit nach Chicago genommen hat. Ich hätte eher damit gerechnet, dass er dich einfach hier abliefert und dann verschwindet.«
    Auch das war ein gutes Argument. Er hätte sich leicht aus der Affäre ziehen können. Aber schon letzte Nacht war ihr aufgefallen, dass es ihn weniger von ihr weg- als zu ihr hinzog. Nun gut – er hatte sie nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst. Aber er war immer in ihrer Nähe geblieben, hatte auf dem gesamten Weg hierher ein Auge auf sie gehabt. Und er hatte besorgt gewirkt. Ratlos, aber besorgt.
    Und dann diese Geschichte, wie er eigentlich statt ihrer gegen Oren hatte kämpfen wollen, obwohl es keinen Grund für ihn gab, das nicht ihr zu überlassen und lieber seine Haut zu retten.
    »Verdammt«, murmelte Ariane. »Ich kann einfach nicht sauer auf ihn sein.«
    Elena seufzte. »Das hatte ich mir schon gedacht. Hör mal, Ari, ich bin vermutlich nicht sonderlich gut geeignet, Ratschläge in Herzensangelegenheiten zu erteilen, aber eins sage ich dir jetzt trotzdem: Mit Shades kann man eine Menge Spaß haben, sie sind gefährlich und wild, und dieser spezielle Shade ist noch dazu verdammt sexy. Nur … erwarte dir nicht zu viel von ihm.«
    Ariane holte tief Luft. Etwas erwarten? Das hatte sie schon vor langer Zeit aufgegeben. Was das Schicksal für sie bereithielt, würde nichts mit dem zu tun haben, was sie sich erträumte.
    »Mach dir keine Sorgen, Elena. Im Moment bin ich einfach froh, überhaupt mal etwas entscheiden zu dürfen – nicht mehr nur, in welchem Teil des Geländes ich die Nacht verbringen will. Ich hatte auch gar nicht vor, Damien zu mögen, aber so ist es nun mal.«
    Wieder ertönte Elenas kehliges Lachen. »Ja. Da hast du wohl recht. Trotzdem solltest du eins nicht vergessen: Wir Cait Sith sind großartige Liebhaber, aber für langfristige Beziehungen eignen wir uns nicht. Wir ändern uns auch nicht so leicht. Liegt vermutlich an unserem Katzenerbe.«
    Ariane grinste. »Ich würde dich gar nicht anders wollen, als du bist. Selbst ihn würde ich nicht anders haben wollen.« Sie kniff die Augen zusammen, als sie sich vorstellte, wie er durch die Stadt streifte, auf der Suche nach Informationen. »Ich will ja nur, dass er sich ab und zu mal auf einen Kompromiss einlässt.«
    »
Das
könntest du vielleicht schaffen. Es wird lange dauern und viel Kraft kosten, aber unmöglich ist es nicht. Mist, Strickland versucht mich zu erreichen. Wusste ich es doch, dass ich in meiner freien Nacht angerufen werde. Ich suche deine Sachen zusammen und bringe sie auf den Weg. Ruf mich bald wieder an.«
    »Mache ich«, erwiderte Ariane und beendete das Gespräch. Zerstreut legte sie das Handy auf die antike Kommode. In Gedanken war sie meilenweit weg. Über Damien zu reden hatte ihr geholfen, ein paar Dinge für sich zu klären, aber vieles war noch immer nebulös. Für eine Frau, die noch nie eine Beziehung gehabt hatte, war als Einstieg ein unzugänglicher Mörder vermutlich nicht unbedingt die beste Wahl. Aber sie hatte schon immer mit den Karten zu spielen gewusst, die das Schicksal ihr zuteilte.
    Sie wollte Damien. Und sie war sich ziemlich sicher, dass er sie ebenfalls wollte, zumindest körperlich. Also musste sie sich etwas überlegen.
    Als es leise an der Tür klopfte, wusste sie sofort, wer davorstand. War er also doch nicht die ganze Nacht fortgeblieben. Ariane ging auf die Tür zu und beschloss, sich ihre

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