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Verwechslungsspiel in Griechenland

Verwechslungsspiel in Griechenland

Titel: Verwechslungsspiel in Griechenland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Brooks
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jedoch tief.
    “Sie bricht dir gleich in Tränen aus.”
    Sie drehten sich um. Dimitrios stand am offenen Tor und wirkte alles andere als belustigt. Nikos beobachtete ihn sichtlich nervös. Dimitrios schien es zu bemerken, denn seine Miene entspannte sich etwas.
    “Geh und erzählt deiner Liebsten, dass ich den Stein ins Rollen gebracht habe. In spätestens einem Monat wird alles erledigt sein. Die Frau, die hier nach dem Rechten sieht, meint, dass der Besitzer so schnell wie möglich verkaufen will.”
    “Danke, Dimitrios!”, antwortete Nikos gedämpft. Seine Augen strahlten vor Freude.
    Dimitrios ging zu ihm und umarmte ihn kurz. “Sieh zu, dass du glücklich wirst, Junge.” Er schubste ihn aufs Haus zu. “Und beeilt euch ein wenig. Du musst mich bald zur Fabrik fahren.”
    Nachdem Nikos hineingegangen war, setzte Dimitrios sich neben Ria auf die Bank und schloss seufzend die Augen. Stille herrschte plötzlich. Aus dem Haus drang kein Laut zu ihnen, nur das Summen der Insekten war zu hören.
    Unter den gesenkten Augenlidern hervor sah Ria ihn von der Seite an. Er hatte die Augen noch immer geschlossen, und seine Gesichtszüge wirkten entspannt und sehr müde. Selbst in dem makellosen Anzug und den handgemachten Schuhen hatte er etwas von einem Banditen an sich.
    “Bist du einverstanden?”, fragte er so unvermittelt, dass sie einen Moment lang befürchtete, er habe ihre Gedanken gelesen.
    “Einverstanden?”
    “Mit dem Haus”, erklärte er geduldig. “Gefällt es dir?”
    “Es muss einem einfach gefallen!”, antwortete sie warm. “Es ist wundervoll. Du bist sehr großzügig zu den beiden, Dimitrios.” Seit sie mit Nikos gesprochen hatte, spürte sie immer deutlicher die Aura von Einsamkeit, die Dimitrios ständig umgab.
    “Ich bin nicht völlig herzlos.” Er öffnete die Augen. “Das Glück meines Neffen bedeutet mir viel.”
    “Und dein eigenes?”, wagte Ria zu fragen. “Denkst du jemals daran?”
    “Vielleicht öfter als mir zusteht. Besonders in letzter Zeit.” Unruhig verlagerte er das Gewicht auf der Bank, wobei sein kräftiger Oberschenkel leicht Rias Hüfte streifte. Sofort begann die Stelle zu prickeln.
    Dimitrios drehte sich so, dass er Ria anschauen konnte. In seinen Augen lag der gleiche seltsam sehnsüchtige Ausdruck, den sie schon einmal bei ihm bemerkt hatte. “Du ahnst nicht, wie sehr Verbitterung einen Menschen verändert, Kleines. In dem, was du gestern zu mir gesagt hast, lag mehr Wahres, als dir bewusst war. Sie frisst einen innerlich auf, bis etwas für immer verloren geht. Unwiederbringlich. Jugend gehört zu Jugend.” Ria spürte, dass sie den Faden verlor und ihr etwas Wichtiges entging. Dimitrios hörte sich so traurig an, und sie wusste nicht, wie sie ihm helfen konnte.
    “Ich habe mich immer noch nicht für mein Verhalten bei Nikos’ und Poppys Ankunft entschuldigt. Ich hatte es vor, als ich gestern zu dir gekommen bin, und dann …”
    Bei der Erinnerung, was dann geschehen war, wurde Ria flammend rot. “Du brauchst dich nicht zu entschuldigen”, antwortete sie schnell. “Ich hatte die Vorwürfe verdient. Außerdem habe ich sowieso nur die Hälfte verstanden.”
    Einen Moment sah er ihr durchdringend in die Augen, dann lachte er erleichtert. “Soll das heißen, dass ich mich ganz umsonst so verausgabt habe?”
    Sie wusste, dass er sie wieder necken wollte, doch das störte sie nicht. Wichtig war nur, dass er fröhlicher aussah. Ich liebe dich so!, dachte sie und senkte den Kopf so, dass das Haar ihr Gesicht verbarg. Vielleicht gab es doch noch Hoffnung? Ihre Liebe war stark genug für zwei.
    “Bleib, wie du bist, Ria.” Er küsste sie aufs Haar und stand auf. “Ich beginne gerade, an dich zu glauben.”
    Während er zur Haustür ging, schaute er auf seine Armbanduhr. “Nikos!” Seine Stimme klang plötzlich überhaupt nicht mehr sanft.
    “Beweg dich, verdammt noch mal! Ich müsste längst da sein!” Nach einer zehnminütigen Fahrt erreichten sie einen riesigen Fabrikkomplex, der von einem hohen Drahtzaun umgeben war und von Wachen mit Hunden gesichert wurde. Das Tor glitt vor dem Landrover auf. Dimitrios bremste so hart, dass der Wagen in einer Staubwolke zum Stehen kam, zog einen schwarzen Aktenkoffer unter dem Sitz hervor und sprang hinaus.
    “Der Wagen gehört dir”, sagte er lächelnd zu Nikos. “Wenn alles gut geht, bin ich in einer Woche zurück.” Er kam um den Wagen herum, und Ria befürchtete schon, er werde gehen, ohne sich von ihr zu

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