Verwegene Herzen (German Edition)
ihn dabei, führte ihn. Er wollte in sie eindringen, doch sie hielt ihn zurück. Sie wollte es genießen, ihn zu berühren, seine zarte, feine Haut, die festen Muskeln. Sanft ließ sie die Handfläche über die empfindliche Spitze gleiten, führte ihn schließlich zu ihrer empfindlichsten Stelle, rieb sich mit ihm.
Er fluchte leise. „Mein Haar ist braun.“
„Das kannst du besser.“ Sie küsste seine Halsbeuge, sog an seiner Haut.
„Meg …“
Er stöhnte, bewegte rhythmisch die Hüften, dann küsste er sie voller Verlangen. An seinen gespannten Muskeln und dem wilden Kuss erkannte sie, wie schwer es ihm fiel, sich zu beherrschen. Aber er ging auf ihr Spiel ein. Er gönnte ihr dieses Vergnügen. Das gefiel ihr, steigerte ihre Erregung, bis sie seinen Kuss erwiderte, ebenso heftig und fordernd.
Er löste sich von ihren Lippen und flüsterte: „Hellbraun.“
„Noch besser.“
„Wie reifer Weizen.“
„Gut“, sagte sie und lächelte. Sie gestattete ihm, ein Stück weit einzudringen. „Und deine Augen?“
Sie ging die Möglichkeiten durch. Blau. Haselnussbraun. Schwarz. Sie konnte sich alle Farben vorstellen, so wie sie sich vorstellen konnte, dass er in ihr war. Aber sie wartete noch. Mit seinen Bewegungen flehte er beinahe um Einlass, und sie spürte, wie schnell sein Herz schlug. Mit zitternden Händen schob er ihre Brüste zusammen, küsste erst die eine, dann die andere Spitze.
„Sag es mir.“
„Grün.“ Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer feuchten Haut.
„Mehr.“
„Grün“, stieß er atemlos hervor. „Wie deine Smaragde.“
Seufzend zog sie ihre Hand zurück. Er glitt in ihren Körper, sodass sie beide aufstöhnten. Dann hob sie ihm die Hüften entgegen, nahm seine heftigen Bewegungen an, vergaß alles andere um sich herum außer seinem Körper, der sich in ihr bewegte.
Sie flüsterte seinen Namen, oder vielleicht glaubte sie das auch nur. Will. Ihr Ehemann. Will, mit dem Haar von der Farbe reifen Weizens und den smaragdgrünen Augen. Will.
Lust umfing sie. Sie stöhnte und wurde von einer Woge mitgerissen, drängte sich an ihn, so nah sie konnte, wollte so viel wie möglich von ihm in sich aufnehmen. Aufstöhnend erstarrte er, dann stieß er ein letztes Mal in sie hinein, ehe er erschauerte.
Minuten vergingen. Will lag ermattet auf ihr. Sie streichelte sein Gesicht, strich ihm das Haar zurück, stellte sich Weizenfelder unter der Sommersonne vor. Aber nie würde sie die Farben sehen, außer in ihrer Vorstellung.
Unter all dem Glück fühlte sie Traurigkeit.
„Ich wünschte, ich könnte dich sehen“, flüsterte sie. Sie wand sich unter ihrer Verletzlichkeit. „Ich möchte dir in die Augen sehen und diese Nähe auch über Entfernungen hinweg fühlen. Ich möchte dich lächeln sehen.“
„Und wenn es nicht so schön ist, wie du es dir vorstellst?“
„Das wäre es.“ Sie strich über seine Lippen. „Das ist es.“
„Trotzdem bin ich erleichtert.“
„Dass ich nicht sehen kann? Warum? Warum sagst du das?“
„Beruhige dich.“ Er nahm den Kopf von ihrer Brust und zog sie näher zu sich heran. „Ich meine gar nichts damit. Aber du ersparst mir viele Momente der Verlegenheit.“
„Verlegenheit? Wie das?“
„Ich beobachte dich immerzu“, entgegnete er, und seine Stimme klang tief und leise. „Mein Stolz würde es nicht überleben, wenn du wüsstest, wie oft.“
„Du und dein Stolz.“
„Bei dir habe ich keinen.“ Er strich mit den Fingerspitzen ein paar Tränen fort, die auf ihrer Wange perlten. „Meg, ich würde alles, wirklich alles tun, damit du wieder sehen kannst.“
„Sag das nicht. Das kannst du nicht. Seine verzweifelten Bemühungen, mich wieder sehen zu machen, haben meinen Vater fast in den Wahnsinn getrieben“, sagte sie. „Es hat ihn von der Welt abgeschnitten.“
„Wie das?“
Sie schmiegte sich an seinen festen Körper. „Als ich krank wurde, konsultierte er jüdische Gelehrte und Frauen, die in dem Ruf standen, Hexen zu sein. Die Menschen in Keyworth dachten, ich wäre besessen, und seine Erkundigungen trugen nicht dazu bei, ihren Verdacht zu zerstreuen. Aber er ließ nicht locker. Für ihn hatte es noch nie eine Frage gegeben, auf die es keine Antwort gab. Er zog sich hier nach Charnwood zurück. Der Earl of Whitstowe war sein einziger Kontakt zur guten Gesellschaft.“
Als sie erschauerte, drückte er sie fester.„Als Vater starb, gab es für uns keinen Weg mehr zurück zu der Zeit, wo die Menschen uns noch anerkannten.
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