Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
Vom Netzwerk:
Ada hasste diesen Zustand.“
    „Deine Krankheit hat dir nicht nur das Augenlicht geraubt“, sagte er. „Sie nahm dir auch deine Familie.“
    Traurig nickte sie.
    Meg fühlte, wie Will tief Luft holte. Die Kraft, die von ihm ausging, seine starken Muskeln entfachten eine neue Hitze in ihrem Körper. Diesen Mann zu lieben und mit ihm zu streiten forderte sie heraus, erschöpfte sie und machte sie furchtsamer, als sie jemals gewesen war.
    „Nie habe ich mich hilfloser gefühlt“, gestand er. „Nicht auf diese Weise.“
    „Und ich habe seit Jahren nicht mehr so ein heftiges Bedürfnis danach empfunden.“ Sie versuchte ein schiefes Lächeln. „Das ist deine Schuld.“
    „Dann schließen wir einen Vertrag.“ Er setzte sich auf, zog sie zu sich auf den Schoß und legte ihre Hände auf sein Gesicht.„Berühre mich, Meg. Wann immer du dich zu verlieren drohst, wann immer du Angst hast – ich bin hier. Du musst nicht um Erlaubnis fragen. Ich erteile sie dir jetzt. Berühre mich einfach.“
    Tränen traten ihr in die Augen. Am liebsten hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen, weil er sie so verletzlich machte, da er ihre Wünsche erriet. Aber ein närrischer Teil von ihr freute sich über die Gelegenheit, die er ihr bot.
    „Keine Ausreden? Keine Vorbemerkungen?“
    Sie spürte sein breites Lächeln unter ihren Handflächen. Ihre Haut prickelte.
    „Stell dir vor, es ist wie sehen“, sagte er. „Ich brauche keine Erlaubnis, um dich anzusehen. Das kann ich einfach so tun – mein Privileg. Als Gegenleistung gebe ich dir dies.“
    Lachend und weinend zugleich klammerte sie sich an ihn, als wäre er ihr Fels in der Brandung. Er hielt sie fest, ihre Arme, die Hände, murmelte leise Worte, um ihre Furcht zu vertreiben. So eng an Will geschmiegt, verschwand die Einsamkeit, die sie umfing, auch wenn die neue Welt, die er ihr bot, weiter war, offener, furchteinflößender als alles, was sie sich bisher vorstellen konnte.
    Er beugte sich vor, um sie zu küssen.
    Sie lächelte. „Nicht ganz getroffen.“
    „Die Fackel ist ausgegangen.“
    „Du kannst mich nicht sehen?“
    „Nein.“
    Meg seufzte und drängte sich gegen ihn. So war es einfacher. Es war leichter, ihn zu lieben, ihre Körper so nahe beieinander. Sie spürte seinen Mund und seine Hände auf ihrem Körper, fühlte seine festen Muskeln nackt und hart unter ihren Fingern. Voller Leidenschaft küsste sie ihn. „Dann bist jetzt du an der Reihe, im Dunkeln Erkundigungen anzustellen.“
    Tage und Nächte vergingen ohne Nachdenken.
    Als ein neuer Abend dahinschwand, starrte Will zur Decke hoch, wo die Silhouetten von Adas Blumen zu sehen waren. Die Wärme, die von dem kleinen Feuer ausging, konnte nicht verhindern, dass seine Nase kalt wurde, ein Vorgeschmack auf den Winter, der bald kommen würde. Unter der mit Pelz gefütterten Decke zog er Megs nackten Körper an sich und lächelte. Eng umschlungen lagen sie da, als sei es schon immer so gewesen – der Anfang eines Zuhauses.
    Er bewegte seine linke Hand und freute sich, dass sie allmählich wieder beweglich und kräftig wurde. Seine Finger bewegten sich gemeinsam. Selbst sein Daumen begann zu heilen, auch wenn er noch geschient war. Die Haut an seinen Handgelenken juckte unter den Verbänden. Auch sie begann zu heilen.
    Er begann zu heilen.
    Zärtlich küsste er Megs Haar und atmete ihren Duft ein. Seine Augen fielen zu, ihrer beider gleichmäßiger Herzschlag wirkte einschläfernd. Dann wurden die Schläge lauter. Der Lärm wurde größer.
    Er fuhr auf. „Meg!“
    Verschlafen und benommen rollte sie sich auf den Rücken. „Was ist denn?“
    „Hör mal.“
    „Pferde?“ Sie kniete sich hin. „Rüstungen?“
    Er sprang auf, zog sich an, Kleidung, Kettenhemd, Stiefel. Meg zog sich ebenfalls an und schlang sich ein Tuch um ihr Haar.
    Er nahm Köcher und Bogen vom Boden neben der Matratze hoch und befestigte das Schwert an der Taille. Ein Sortiment Dolche hing ebenfalls daran. Einen davon drückte er Meg in die Hand. Sie nahm ihren Platz ein und hockte sich neben die Feuerstelle, so weit wie möglich von der Tür entfernt.
    Besser als die meisten anderen würde sie erkennen können, mit wie vielen Gegnern sie es zu tun haben würden. Sie lauschte.
    „Wie viele sind es?“
    Ihr Gesicht war kreidebleich. „Schwer zu sagen. Mehr als ein Dutzend.“
    Er bewegte seine linke Hand. „Gegen so viele kann ich nicht kämpfen.“
    Meg ging zu einer Wand und zog eine Fackel aus der Halterung. „Nimm die bestellten

Weitere Kostenlose Bücher