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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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von Gefühl. „Ich will Dryden. Als er behauptete, der Sohn des Earl of Whitstowe zu sein, sagte er die Wahrheit.“
    „Wir können mit ihnen machen, was wir wollen, sie gehören uns. Aufhängen würde mir gefallen, und es würde mir auch gefallen, wenn wir eine Hexe weniger in unserer Mitte hätten.“
    „Seid Ihr bereit für eine Herausforderung?“
    Die Luft zwischen ihnen schien zu knistern. Mit einem Finger strich Hugo über ihre Wange, vom Ohr bis zum Kinn, dann bis hinüber zum anderen Ohr. Es war eine sehr intime Liebkosung, wie die eines Geliebten, doch Meg stand reglos da. Will suchte nach einem Zeichen dafür, dass sie die Berührung des Mannes überhaupt gespürt hatte, aber er sah nichts als Entschlossenheit in ihrem Gesicht, so unerschütterlich wie ein Felsblock.
    „Ich gehe das Risiko ein.“
    Sie trat zurück und zerbrach den Wanderstab über ihrem Knie. Splitternd zerbarst das Holz in zwei Teile. Dann schleuderte sie die Teile zu dem Galgenbaum. Der riesige Mastiff, der zu Füßen des jungen Mannes gelegen hatte, sprang auf, bellte und jagte in langen Sätzen hinterher.
    Ein lautes Krachen versetzte die Bauern in Verwirrung. Ihre wettergegerbten Gesichter wandten sich wieder Meg zu. In einer Wolke von Rauch warf sie eine Handvoll kleiner weißer Bündel in einen nahe gelegenen Holzstapel, was einen weiteren Knall verursachte. Schreie und laute Gebete hallten durch den Wald, als die Waldmänner und ihre Familien zurückwichen und ihren Anführer allein ließen.
    Will sprang von dem Baumstamm und ergriff das Kurzschwert eines der Männer. Dryden tat es ihm nach, indem er einen Ast als Keule nahm. Sie wandten sich dem Hund zu, doch das Tier hatte sich nur den Stock geholt, den er quer im geifernden Maul hielt. Der Hund wedelte mit dem Schwanz und schien sehr zufrieden.
    Doch sein Herr war weitaus gefährlicher. Der junge Mann, der Meg aus dem Hain geführt hatte, richtete seine Armbrust auf Hugo und stellte sich neben sie. Wie zufällig hielt er dabei eine Hand in die Nähe des Dolches an seinem Gürtel. Will mochte den Burschen jetzt schon.
    Der Rauch, der Meg wie eine höllische Wolke umgeben hatte, begann sich zu verziehen. „Lasst die Gefangenen frei“, verlangte sie.
    Beim kalten Klang ihrer Stimme richteten sich die Härchen auf seinen Armen auf. Dass sie so völlig anders sprach und auftrat als in der vergangenen Nacht, weckte in ihm die Frage, mit welcher Frau er das Lager geteilt hatte. Konnte das wirklich dieselbe Frau sein, die ihre Zähne in seine Brust gedrückt hatte?
    Aber ihr Biss war tatsächlich nicht besonders sanft gewesen.
    Doch für den Moment war er es zufrieden und wollte nicht weiter darüber nachdenken. Erfreulicherweise zeigte sich Angst auf Hugos schmalem Gesicht. Das taube Gefühl, das Will Sorgen bereitet hatte, ließ nach. Und zum ersten Mal seit Stunden gab es niemandem, der ihm Schaden zufügen wollte.
    Dryden fuhr sich mit den Fingern durch das kurz geschnittene Haar. „Wir sind frei.“
    „Gut.“ Meg lächelte und wirkte dabei so friedlich wie eine frisch geschliffene Dolchklinge. „Hugo, Ihr werdet uns gestatten, unbehelligt in diesen Wäldern zu bleiben.“
    „Wenn Ihr bezahlen könnt.“
    Sie runzelte die Stirn. „Womit bezahlen?“
    „Die Smaragde.“
    „Noch immer Sehnsucht nach ein paar wertlosen Steinen?“
    „Für mich sind sie nicht wertlos“, sagte der Waldmann. „Ich weiß, dass Ihr mehr herstellen könnt.“
    Sie hat die Smaragde gemacht?
    Megs Haltung wirkte jetzt angespannt. Ihr Gesicht wurde so bleich wie Mandelmilch und bestätigte seine Vermutung.
    Der Schmerz, der in Wills Schläfen gepocht hatte, breitete sich in seinem Kopf aus. Er hatte Ada festgenommen, weil sie versucht hatte, Fälschungen zu verkaufen. Er wusste, dass der Sheriff einen Alchemisten suchte, und da er glaubte, Ada würde ihre Quelle verraten, hatte er sie Finch übergeben.
    Die Lauge, der Rauch, die kleinen explodierenden Päckchen – das alles bewies Megs Kenntnisse auf dem Gebiet der Alchemie. Sie hatte die Smaragde geschaffen, und sie hatte den Angriff auf den Earl überlebt. Kein Wunder, dass die Männer des Sheriffs sie verfolgten.
    Und wenn Hugo wusste, wie viel Meg wert war, dann würde er sich nicht mit ein paar gefälschten Edelsteinen zufriedengeben.
    Dryden sah Will stirnrunzelnd an. Der Edelmann war, wie es schien, zu denselben Schlüssen gekommen. Er stellte sich zwischen Meg und ihren gewandten Gegner. „Ihr tätet gut daran, Euch zu erinnern, wer

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