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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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auf seiner Brust, das einen Pfad zu seinen harten Lenden bildete. In jener Nacht hatte sie mit gespreizten Beinen auf ihm gesessen, aber im Traum war er über ihr, bedeckte sie mit der erschreckenden Unnachgiebigkeit und Macht fester männlicher Muskeln.
    Sie wollte mehr, wollte mehr kennenlernen. Von seinen Farben wusste sie nichts. Hatte er braunes Haar oder blondes? Dunkle Augen? Helle Haut? Die Kombinationen faszinierten sie, als sie die endlosen Möglichkeiten durchging. Und dabei fühlte sie die ganze Zeit, wie die Erinnerung an seine Zunge in ihrem Mund und der Nachhall seiner sinnlichen Stimme eine köstliche Glut zwischen ihren Schenkeln erweckte.
    Meg drückte mit einem Finger gegen ihr Auge. Hätte sie nur eine Spur von Mut, nur etwas Würde, dann würde sie den Finger tiefer pressen und Scarlet aus ihren Gedanken verbannen. Aber sie besaß nichts davon, nur ein heftiges Verlangen, sich an jede verbotene Erinnerung zu klammern.
    Sie rieb sich die Hände, hielt sie über das Feuer und wartete darauf, dass das Gefühl in ihre erstarrten Finger zurückkehrte. Das vertraute Knistern der Flammen beruhigte sie, lullte sie ein. Es wärmte ihre Beine durch den Stoff hindurch, verlockte sie mit seinem vertrauten und gefährlichen Ruf.
    Feuer – willkommen, verlässlich und weitaus ungefährlicher als alle Gedanken an Will Scarlet.
    Gewöhnlich pflegte sie das Feuer mit Holz, Wachs und Stoff zu nähren. Als ihre Neugier zunahm, versuchte sie es auch mit anderen Dingen zu füttern. Übung und wiederholtes Ausprobieren lieferten die Ergebnisse, die sie im Buch ihres Vaters beschrieben fand. Wenn man Bitumen erhitzte, ergab es Teer. Zinnobersteine ergaben geröstet Quecksilber, das seltsame flüssige Metall. Seewasser mit Ton zusammen zu sieden ergab Salzsäure. Sie wiederholte ihre Versuche, freute sich über die vorhersehbaren Muster der Natur im Zusammenspiel mit Feuer, vor allem, weil die Natur ihr einen so unerwarteten Streich gespielt hatte.
    Hier auf der Lichtung hätte sie mit diesen Flammen gespielt, wenn sie allein gewesen wäre. Aber zahllose Augenpaare verfolgten jede ihrer Bewegungen – Jacob neben ihr, Hugo, der irgendwo im Lager herumlungerte. Und sie wusste, dass Scarlet sie beobachtete. Sie spürte seine Blicke auf ihrem Nacken, die sie daran erinnerten, dass die Hitze, die sie bei ihrem rätselhaften Beschützer erfahren hatte, weitaus gefährlicher war als irgendeine lockende Flamme.
    Und noch immer stand sein Angebot zwischen ihnen.
    „Wir gehen zu meiner Hütte“, sagte sie.
    Will, der auf der anderen Seite des Feuers lag, bewegte sich und gähnte. „Nein. Nach Nottingham.“
    Meg legte ihre Hände um einen Lederschlauch mit Ale und trank; sie hoffte, dass Scarlet die Nacht ebenso schlecht ertragen hatte wie sie. „Zuerst in meine Hütte.“
    Er fluchte, und als er sprach, klangen seine Worte undeutlich. „Eure Schwester hält sich in der Stadt auf. Dryden kann unser Treffen mit dem Sheriff erleichtern. Warum es aufschieben? Welchen Vorteil gewinnen wir von einem Umweg?“
    Als Jacob den Schlauch genommen hatte, zerdrückte sie gedankenlos Blätter und warf sie ins Feuer. „Die Person, die meiner Schwester am meisten nützen kann, bin ich, und ich werde nicht ohne Ausrüstung in die Stadt gehen.“
    „Und mit anderen Kleidern“, fügte Jacob hinzu.
    „Oh, und Jacob kommt ebenfalls mit, auch wenn er zu viel redet.“
    „Warum?“
    „Er empfindet große Zuneigung für Ada, ein Gefühl, das wir gemeinsam haben.“
    Der jüngere Mann sprach mit vollem Mund. „Das und eine Vorliebe für Explosionen.“
    „Asem wäre auch eine Bereicherung.“
    „Ich habe Asem nur Stöckchen holen sehen“, gab Scarlet zu bedenken. „Die beiden wären nur eine Last.“
    Er sprach mit der gepressten Stimme, die er immer hatte, wenn er ärgerlich wurde und die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorstieß. Seinen Zorn zu erregen verlieh ihr Selbstvertrauen und vertrieb die verwirrenden Vorstellungen. Sie hob ihr Gesicht zum Himmel. Noch immer kein Sonnenschein.
    „Jacob kennt sich in Charnwood aus“, sagte sie. „Er kann uns den schnellsten Weg zu meiner Hütte und nach Nottingham zeigen, außer Ihr möchtet noch mehr Zeit in diesen Wäldern verbringen, die Ihr so abscheulich findet.“
    Sein Schweigen bot ihr keinen Hinweis auf seine Gedanken. Die lange Pause lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Flammen. Da alles brannte, was sich in Reichweite befunden hatte, suchten ihre rastlosen

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