Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
Vom Netzwerk:
verführerische Bilder in ihr. Sie kniff die Augen zu, um sie zu vertreiben. „Und warum sollte ich Euch vertrauen?“
    „Weil ich mich davor fürchte, dass Ihr mir wieder schmerzhaft zwischen die Beine greift.“
    „Ihr hattet es verdient.“
    „Bei allen Heiligen, Frau, kein Mann verdient das.“ Er rückte noch näher, und sie spürte seine Haare auf ihrer Stirn. Er umfasste ihren Nacken, massierte sanft ihre verspannten Muskeln. Sie hätte ein Kätzchen sein können, das am Nacken getragen wurde, so vollkommen wehrlos fühlte sie sich. „Öffnet den Mund, ehe ich Euch zu Boden werfe und Eure Lippen auseinander zwinge.“
    Sie vergaß jede scharfe Erwiderung, jede abweisende Bemerkung. Flehte nicht einmal um Gnade und bat ihn auch nicht, sie zu verschonen. Zuerst Hugo und seine abscheulichen, beißenden Beleidigungen. Dann Scarlet – die Sorge, die Vermutungen, die vergeblichen Versuche, ihn zu verstehen. Sich vor seinem Einfluss zu schützen war, als wollte sie versuchen, Rauch zu fangen. Er war ein starkes Gift in männlicher Gestalt, dazu bestimmt, sie in den Wahnsinn zu treiben.
    „Öffnet Euch für mich, Meg.“
    Der sinnliche Klang, mit dem er diesen Befehl aussprach, erschreckte sie. Ihr wurde heiß, am ganzen Körper, zwischen ihren Schenkeln. Verlangen wuchs in ihr, mischte sich mit einer Ahnung von Gefahr und Neugier. Die Hitze berührte ihre Haut wie Feuer, in dessen Flammen ihre Vernunft verglühte.
    Sie öffnete den Mund.
    Mit dem Finger berührte er ihre Zunge. Süße breitete sich aus, und beinahe wären ihr die Knie weich geworden, so schön war dieser Geschmack. Jeder klare Gedanke verschwand. Sie schloss die Lippen um seinen Finger und sog daran, genoss jeden einzelnen Zuckerkristall, den er ihr darbot.
    Scarlet zog seinen Finger zurück. Er atmete schwer, sie fühlte ihn ganz nahe bei sich. „Noch mehr?“
    Sie nickte kurz. Er berührte ihre Unterlippe, verrieb kleine Stücke auf ihrer empfindlichen Haut. Wieder hielt sie seinen Finger fest und leckte ihn ab. Er drückte ihren Nacken fester, so fest, dass es beinahe wehtat. Sie schmeckte eine Mischung aus Zucker und diesem Mann, auf ihrer Zunge, in ihrer Kehle. Ihr Körper schien zu glühen. Ihre Brüste schmerzten, fühlten sich schwer an. Ein vertrautes Gefühl der Leere breitete sich aus, sehnte sich danach, erfüllt zu werden. Er bot ihr mehr Zucker an. Doch sie wollte mehr von ihm. Erneut berührte sie seinen Finger mit ihrer Zunge, sog wieder daran. Er stöhnte auf und erschauerte. Länger konnte sie es nicht ertragen. Sie grub die Finger in sein Haar, zog ihn an sich. Ihre Lippen berührten sich, drängten zueinander, heiß und süß. Er schob die Zunge in ihren Mund. Der sirupartige Rest des Zuckers mischte sich mit seinem Geruch. Er umschlang ihre Taille, küsste sie leidenschaftlicher. Ihre Brustspitzen richteten sich auf, und das harte Leder seiner Rüstung rieb daran, als sie sich an ihn presste, erregt und enttäuscht zugleich.
    Sie spürte seine Hüften, und seine Erregung bewies ihr, dass er sie begehrte. Stöhnend flüsterte er ihren Namen und bedeckte ihren Hals mit Küssen. Sie verwünschte das enge Mieder, das ihn daran hinderte, sie weiter zu küssen, doch dann spürte sie seine Zunge an ihrem Ohr. Er knabberte und sog daran, grub seine Finger in ihr Haar. Ihr war schwindelig, als sie sich an ihn presste in dem Gefühl, dass eine Ewigkeit vergangen war, seit sie ihn das letzte Mal im Arm gehalten – seit er sie das letzte Mal gehalten hatte.
    Will .
    Und wie eine Ertrinkende, die endlich wieder zu Atem kam, kam sie wieder zu sich.

15. Kapitel
    Wie viele Meilen trennen mich von deiner Liebe?
    Komm sag es mir, mit reinem Herzen.
    „Robin Hood and Allin a Dale“
    Ballade, 17. Jahrhundert
    Z  ucker und Meg, Sanftheit und Glut – ihre Küsse waren wie eine wahr gewordene Fantasie. Sie hatte sich an ihn geklammert, sich an ihn geschmiegt, war mit seinem Körper verschmolzen, mit seinem Geist, bis die Erfüllung nahe zu sein schien. Und dann war sie davongelaufen.
    Was hatte er falsch gemacht?
    Eine Weile stolperte er durch den mondbeschienenen Wald, ehe er Meg fand. Sie stand inmitten eines Kreises aus hohen Birken, beleuchtet von fahlem Licht. Die schlanken Arme hatte sie um das Gesicht geschlungen, als wollte sie ihren Kopf festhalten, die Finger in ihr Haar gegraben. Ihr Weinen hallte wie das Rufen wilder Geister durch den Wald, und Angstschauer liefen ihm über den Rücken.
    Er hasste die Wälder, aber ihr Weinen

Weitere Kostenlose Bücher