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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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bewegte seine kräftigen Schultern, während er immer größeren Abstand zwischen sich und die Hütte brachte. Die Muskeln unter seinem Fell bewegten sich. Seine Flanken bebten. Er bellte nicht und winselte nicht, doch er hielt die Schnauze auf den Boden gesenkt und führte Jacob, wie es schien, auf denselben Weg, den Meg genommen hatte.
    Aber der riesige Mastiff fand Meg nicht. Er fand Will Scarlet – ohne Waffen und ohne Schuhe, an eine Eiche gefesselt und leblos.
    Oder scheinbar leblos. Sein Kopf war vornüber gesunken, und sein glattes Haar fiel ihm über die Augen.
    „Scarlet?“
    Als der Mann nichts erwiderte, trat Jacob näher. Die Vorstellung, dass Scarlet sterben sollte, während er an einen Baum gefesselt war, hilflos und ohne die Möglichkeit zu kämpfen, erschien ihm mehr als ungerecht. Welches Lebewesen würde ihm so etwas antun?
    Hugo, dessen Name für Jacob gleichbedeutend war mit Unehre und Verrat, kam ihm in den Sinn, dicht gefolgt von Meg. Obwohl Jacob sie gleichermaßen bewunderte wie fürchtete, gefielen ihm ihre Ränke nicht. Ihre Abneigung gegenüber Ada verletzten überdies seine Gefühle als Kavalier. Beiden würde er zutrauen, Scarlet in eine solche Lage gebracht zu haben.
    Asem setzte sich in die Nähe der Eiche und wirkte so weitaus größer als der gefesselte Mann. Lautes Gebell durchdrang die Stille des Waldes.
    Scarlet schreckte so plötzlich hoch, dass sein Kopf gegen den rauen Stamm schlug.
    „Um Himmels willen!“
    „Ihr seid am Leben!“
    Jacob fiel auf die Knie, zog seinen Dolch hervor und durchschnitt die Stricke mit einer Geschicklichkeit, auf die er selbst stolz war.
    „Ja, ich bin am Leben. Wenigstens hat sie mich nicht vergiftet.“ Aus seinen Worten hörte Jacob Enttäuschung und Schmerz heraus, aber auch – Belustigung.
    „Sie? Meg also?“
    Scarlet streifte die Stricke ab und rieb sich den Hinterkopf. Auf seinen schlanken Fingern zeigte sich Blut. „Ja, und Dryden ist bei ihr.“
    „Sollen wir ihr nach Nottingham folgen?“
    Scarlet erhob sich und kraulte Asem zwischen den Ohren. Der Hund hechelte. „Wir?“
    „Ich habe euch gerettet.“
    „Das stimmt, aber ich kann nicht zulassen, dass du mich begleitest.“
    „Warum nicht? Ihr habt selbst gesagt, dass ich sehr geschickt mit dem Bogen umgehen kann. Sagt mir nicht, dass ich zu jung bin.“ Entsetzt hörte er, wie seine Stimme sich überschlug.
    „Das würde ich niemals wagen.“ Scarlet grinste, hob seine Waffen auf und legte Dolche, Köcher, Bogen und Schwert wieder an. Von einem wehrlosen, gefesselten Mann verwandelte er sich zurück in einen Krieger – einen Krieger ohne Stiefel.
    „Ich war in deinem Alter, als Robin Hood König Richard zu Hilfe kam“, erzählte Scarlet. „Sie haben Nottingham Castle besetzt, wo John die Regentschaft seines Bruders an sich reißen wollte. Ich war mitten in den Gefechten. Und ich hätte jeden Mann erschossen, der gesagt hätte, ich wäre zu jung.“
    Jacob platzte fast vor Bewunderung. „Dann lasst Ihr mich mitkommen.“
    „Nein.“
    „Bitte!“
    Scarlet hob die Stricke auf. „Du hast zwei Möglichkeiten, mein junger Freund. Du kannst deinen Hund in Megs Hütte zurückbringen und für Monthemer tun, was in deiner Macht steht, oder du kannst meinen Platz hier im Wald einnehmen.“
    „Ihr würdet mich hier fesseln, nachdem ich Euch geholfen habe?“
    „Schrecklich, aber wahr.“ Will lachte leise. Meg war nicht die einzige Seele im Wald, die nicht ganz richtig im Kopf zu sein schien. „Ich folge dem Beispiel einer gewissen skrupellosen Frau, die wir beide kennen.“
    „Warum darf ich nicht mitkommen?“
    „Monthemer ist ein wertvoller Mann. Vielleicht stößt Dryden heute etwas zu, oder irgendeinem von uns, dann könnte Monthemer als Zeuge in dieser Sache aussagen. Aber das kann er nicht tun, wenn er angegriffen oder getötet wird.“
    Still stand Jacob da, während angespannte Erwartung durch seine Adern pulsierte. Er verfluchte die Aufgabe, sich um Monthemers Wohlergehen zu kümmern, aber er hatte nicht bedacht, dass der Mann ein Ziel abgeben könnte. Noch immer zogen Soldaten durch Charnwood.
    „Ihr wollt, dass ich ihn bewache?“
    „Genau. Bring ihn zu dem Anwesen seiner Familie in Winhearst. Dort treffen wir uns wieder.“ Er lächelte, umfasste Jacobs Schultern und versicherte ihn noch einmal seiner wichtigen Aufgabe. „Jetzt leih mir deine Stiefel.“
    Der junge Mann verschwand im dichten Wald. Die neue Aufgabe und der Stolz auf seine Verantwortung

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