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Verwegene Herzen (German Edition)

Verwegene Herzen (German Edition)

Titel: Verwegene Herzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Lofty
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zusammenbrechen, und das wollte er verhindern, um nicht mit dem Unrat in Berührung zu kommen. „Großzügig wie immer, Meg.“
    „Sind Jacob und Monthemer noch in meiner Hütte?“
    Er atmete aus und war froh, nicht weiter über seine Jugend sprechen zu müssen. „Ich hoffe nicht. Jacob war es, der mich von deinen Fesseln befreit hat.“
    Sie lachte. „Und ich dachte, du hättest irgendeinen Trick angewandt, den ich noch nicht entdeckt hatte.“
    „Nein, nein, keine Tricks“, wehrte er ab. „Ich bat ihn, Monthemer nach Winhearst zurückzubringen.“
    „Und er war einverstanden? Ich dachte, er sehnt sich zu sehr nach Abenteuern.“
    „Er war einverstanden, aber das bietet noch keinerlei Garantie. Ich hatte angedeutet, dass Monthemer der Einzige sein würde, der erklären könnte, was geschehen ist, sollten wir drei in Nottingham scheitern. Auf ihn aufzupassen erschien ihm wohl als eine Aufgabe, die wichtig genug war.“
    „Stephen, Baron of Monthemer, wird begleitet von dem Sohn eines jüdischen Alchemisten. Dieses Unternehmen hat einige ungewöhnliche Bündnisse hervorgebracht.“
    „Unseres eingeschlossen.“
    Meg stolperte und schwankte. Hilfe suchend umklammerte sie seinen Arm. Er ließ die Fackel los, um sie an der Taille zu halten. Das schwache Licht verlosch, und um sie herum wurde es schwarz.
    „War das die Fackel?“
    „Ja.“
    „Tut mir leid.“
    „Wenn du fällst, falle ich auch.“ Für einen Moment lehnte er die Stirn gegen ihre und schloss die Augen. Seine Augen brannten vor Erschöpfung und von dem Rauch des Feuers. Der entsetzliche Gestank kitzelte in seiner Nase.
    „Will?“
    „Hm?“
    „Kannst du mir verzeihen?“
    Er runzelte die Stirn. „Wegen der Fackel?“
    „Wegen der Entscheidung, die ich getroffen habe“, flüsterte sie.
    Er hob den Kopf und setzte sich wieder in Bewegung. Mit der rechten Schulter an der Tunnelwand, schob er den Arm vor, um den Weg zu ertasten. Meg ging hinter ihm her und hielt sich an dem verletzten linken Arm fest. Tasten, einen Schritt machen, rutschen, sie kamen unendlich langsam voran.
    „Finch hat dir im Grunde keine Wahl gelassen“, sagte er schließlich. „Hättest du Ada zum Galgen schicken wollen? Oder zulassen wollen, dass sie sich um der Freiheit willen auf einen unheiligen Handel mit Finch einlässt? Ich fühle mich geschmeichelt, dass du so viel darüber nachdenkst.“
    „Von Ada kann man das nicht behaupten.“
    „Du bist ein eigenwilliges Mädchen, Meg. Ich kann dein Lächeln hören.“
    „Jetzt weißt du, wie ich durchs Leben komme. Ich höre immer zu.“
    „Wie lästig.“
    Plötzlich vernahmen sie das Geräusch eines Wasserfalls. Will streckte den Arm aus, so weit es ging, und ertastete Stein, noch mehr Stein und endlich nichts mehr. Luft. Er blieb stehen. Meg stieß gegen seine Schulter, sodass er um ein Haar vornüber gefallen wäre. Aber er lächelte, als die frische Luft seine gequälten Sinne umfing.
    „Halt dich jetzt fest“, sagte er. „Wir stehen am Rand.“
    Er drehte sie so herum, dass sie mit dem Rücken zur Wand stand, lehnte sie dagegen und achtete darauf, dass sie mit leicht gespreizten Füßen in der Strömung stand, um Halt zu finden. Will stellte sich genauso hin, umfasste den Rand des Tunnels mit der gesunden Hand und streckte den Kopf hinaus.
    Die schmale Silhouette des Mondes verbreitete kaum Licht. Will blickte den Fluss hinauf und hinunter. Kahle Eichen und Buchen standen reglos da. Niemand erwartete sie am gegenüberliegenden Ufer. Das Wasser fiel etwa sechs Fuß nach unten, eine Wand aus flüssigem Abfall, die direkt in den Trent führte.
    „Das Beste kommt noch.“
    „Was denn? Will?“
    Er zog den Kopf wieder zurück in den Tunnel, hungrig, erschöpft und mit gequälter Miene. „Eines Tages hoffe ich sagen zu können, dass das Schlimmste hinter uns liegt.“
    „Heute nicht?“
    „Nein.“
    „Was müssen wir tun?“
    „Springen.“
    Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und strich sich feuchte Strähnen aus der Stirn. Nur halb vom Licht des Mondes beschienen stand sie da und schluckte schwer. Dann schüttelte sie den Kopf – von einer Seite zur anderen in stummem Protest.
    „Du kannst das, Meg.“
    „Ich kann nicht sehen. Und ich kann nicht schwimmen.“ Sie schlug mit dem Schwert gegen die Tunnelwand. „Stich mich nieder, dann ist das erledigt.“
    Mit seiner gesunden Hand packte er ihren Oberarm und drückte ihn fest, so lange, bis sie aufschrie. „Du musst, hörst du mich? Hier kann

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