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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: BJ James
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Billy Blackhawk stand vor dem Kamin. Marissa selbst saß mit Jefferson am Küchentisch.
    Durch den immer länger werdenden Schatten der Canyonwand wurde es schnell dämmrig im Raum. Niemanden schien das zu stören. Nachdenklich betrachtete Marissa die Frau, die ihr gegenübersaß und die sie vom Stall aus vorhin beobachtet hatte. Die Frau, mit der Jefferson so locker umgegangen war, wie sie ihn selten erlebt hatte.
    Es war schön gewesen, ihn unbeschwert plaudern zu hören. Doch als er den Arm um Cristal gelegt und ihr übers Haar gestrichen hatte, da war sie eifersüchtig geworden.
    Sie hatte sich gescholten, albern und unrealistisch zu sein, denn natürlich hatte Jefferson in diesen vier Jahren Freundinnen gehabt. Dann war der Sheriff gekommen, und sie hatte schnell gemerkt, wie es zwischen Cristal Lane und Billy Blackhawk stand.
    Das heftige Knistern zwischen den beiden war fast greifbar und würde sich eines Tages entweder in Hass entladen oder in leidenschaftlicher Liebe.
    Marissa blickte von der lebhaften, jetzt angespannt dasitzenden Cristal zum Sheriff, der ernst und mürrisch dreinsah und wenig Ähnlichkeit mit dem Billy Blackhawk in Simons Tal hatte.
    Seine schlechte Laune lag nicht zuletzt daran, dass Cristal durch ihre unbesonnene Aktion große Besorgnis ausgelöst hatte. Das hätte jeder, der unbefugt in den Canyon gekommen wäre. Doch dass es gerade Cristal gewesen war, ärgerte den Sheriff offenbar besonders.
    Obwohl sie sich wie Hund und Katze verhielten, zog es die beiden magisch zueinander hin. Wenn sie sich näher kennenlernen würden, könnten sie sicher eine dauerhafte Beziehung aufbauen. Und ein Liebespaar werden?
    Unbewusst seufzte Marissa auf und verschränkte unruhig die Hände. Wortlos legte Jefferson seine Hand auf ihre. Die Zärtlichkeit, die dabei aus seinem Blick sprach, ging Marissa durch und durch.
    Die Beziehung, die sie in Belle Terre gehabt hatten, hatte sich allmählich aus gemeinsamen Interessen zu einer Freundschaft entwickelt. Dann war Liebe daraus geworden. Eine unausgesprochene Liebe, ebenso still wie tief und stark.
    Marissa wusste, wenn sie die Zweifel, die sie innerlich zerrissen, überwinden könnte, wenn sie wieder der Stimme ihres Herzens vertraute, würden sie und Jefferson wieder zueinander finden, und ihre Leidenschaft würde sich endlich ungehemmt Bahn brechen.
    Voller Sehnsucht drehte sie ihre Hand unter seiner und schloss die Finger darum. Ihr Griff war beinahe verzweifelt. Sie merkte, dass Jefferson wie gebannt auf ihre miteinander verschlungenen Hände sah. Dann suchte er ihren Blick. Als sie schon glaubte, in dem unbeschreiblichen Blau seiner Augen zu versinken, holte er tief Atem und lächelte sie liebevoll an.
    Tränen traten ihr in die Augen, weil sie so viele Jahre verloren hatten.
    “Ich glaube, es ist nichts daran zu ändern.”
    Absolut nichts, dachte Marissa, ehe sie ihre Aufmerksamkeit Billy Blackhawk zuwandte, der diese treffende Bemerkung gemacht hatte.
    “Nachdem Cristal nun mal entdeckt hat, dass Marissa hier ist”, erklärte er, “müssen wir das Beste daraus machen. Wir sind uns wohl einig, Marissa und Jefferson, dass sie es besser verstehen wird, dass das Ganze unbedingt geheim bleiben muss, wenn sie weiß, worum es geht.”
    “Das würde ein weiteres Problem aufwerfen”, erwiderte Jefferson besorgt. “Jeder, der die Hintergründe für Marissas Aufenthalt hier kennt, bedeutet eine zusätzliche Gefahr. Es wäre besser, wenn wir Cristal um ihr Wort bitten würden, Stillschweigen zu bewahren. Je weniger sie in die Sache verwickelt ist, desto sicherer für uns alle.”
    “Wenn Cristal damit zufrieden ist und verspricht, uns zu unterstützen, stimme ich Ihnen da vollkommen zu, Jefferson.” Anders als bei seiner Ankunft war Billy jetzt sehr beherrscht.
    Marissa fand die Geheimniskrämerei schrecklich und noch schrecklicher, dass sie immer mehr Leute in Gefahr brachte. So konnte es nicht weitergehen. Sie konnte nicht zulassen, dass alle ihretwegen so viel riskierten.
    “Jefferson, Billy, ich kann das nicht mehr mittragen. Mir war bisher nicht klar, welche Reichweite die Geschichte haben würde und welche Wirkung auf diejenigen, die darin verwickelt sind.” Sie ließ den Blick von Billy zu Cristal und schließlich zu Jefferson wandern. “Ich will, dass das Ganze aufhört.”
    Marissa hatte Jefferson ihre Hand entzogen und faltete nun ihre Hände im Schoß. “Bei Tagesanbruch morgen früh werde ich weggehen. Dann gerät meinetwegen niemand

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