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Verwuenscht und zugenaeht

Verwuenscht und zugenaeht

Titel: Verwuenscht und zugenaeht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mandy Hubbard
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Hoffnungen richten sich auf die Torte.
    Leider gießt es in Strömen, sodass ich nicht schnell fahren kann. Meine Finger umklammern das Lenkrad und als ich auf den Tacho sehe, wünschte ich, er würde mindestens hundertsechzig Stundenkilometer anzeigen. Je schneller das alles vorbei ist, desto besser. Die Welt um mich herum bricht langsam zusammen und ich fürchte, ich könnte dabei draufgehen.
    Ann räuspert sich. Sie merkt, dass ich über etwas nachgrüble. »Ken und ich haben dir etwas gekauft. Na ja, Ken hat es gekauft. Ich hatte nur die Idee.«
    Ich sehe sie kurz von der Seite an, während die Scheibenwischer gegen den Regen kämpfen. Fast fürchte ich mich davor, was sie als Nächstes sagen wird. »Und was?«
    Ann wühlt in der Hosentasche. Sie trägt eine Jeans, die mir zu Junior-Highschool-Zeiten gepasst hat, als meine Kleidung noch ein oder zwei Größen kleiner war. Dazu hat sie sich ein Hello-Kitty -T-Shirt ausgesucht, das ich nur zu meinen Springerstiefeln anziehe.
    Sie reicht mir ein Stück Papier.
    Meine Augen weiten sich. Ich schüttle den Kopf und werfe es zu ihr zurück. »Auf keinen Fall!«
    Â»Aber du magst Ballett!«
    Â»Ich mochte Ballett. Vergangenheit, schon vergessen?«
    Â»Du musst doch nicht mittanzen, Dummerchen. Wir gehen nur zum Zuschauen hin.«
    Â»Aber ich habe Hausarrest.«
    Â»Für immer?«
    Ich schnaube. »Nein, aber wahrscheinlich für mindestens zwei Wochen. Und wenn ich wieder in Schwierigkeiten gerate, bestimmt noch länger.«
    Sie überlegt angestrengt. »Aber das Ballett ist am Samstag. Und wir haben vier Eintrittskarten gekauft, falls du noch jemanden mitbringen möchtest.«
    Ich reiße den Kopf zu ihr herum. »Was soll das heißen, falls ich noch jemanden mitbringen will? Ist denn Ken nicht mein Date?«
    Ann schaut mich an und ihr Blick spricht Bände: Ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, aber …
    Meine Augen werden noch größer. »Oh mein Gott! Ich bin das fünfte Rad am Wagen!« Ich klatsche mir an die Stirn. »Du und Ken, ihr seid total verknallt, was?« Ich muss sie gar nicht ansehen, um zu wissen, dass ich richtig liege.
    Â»Unglaublich. Erst Nicole und jetzt ihr … Haben sich denn alle gegen mich verschworen?«
    Ann zuckt die Schultern und zieht die Nase kraus. Ob sie weiß, dass das eine rhetorische Frage war? Keine Ahnung.
    Â»Kommst du denn nun mit? Es wird bestimmt lustig.«
    Ich stelle die Scheibenwischer auf die höchste Stufe, denn der Regen ist noch stärker geworden. »Ich sagte doch schon, dass ich Hausarrest habe. Abgesehen davon könnte es sein, dass ich mir gerade am Samstag ein paar heiße Nadeln unter die Fußnägel stecken wollte. Ich schaue mal in meinen Terminkalender und sage dir dann Bescheid.«
    Â»Ach komm schon, du musst mitkommen. Sonst geht Ken wahrscheinlich auch nicht hin.«
    Â»Was soll das heißen? Ich dachte, er ist in dich verknallt?«
    Sie rutscht unruhig auf ihrem Sitz hin und her. »Na ja … das hoffe ich zumindest irgendwie. Ich dachte, wenn du jemanden mitbringst, würde er seine Aufmerksamkeit vielleicht auf mich richten. Weil du doch nicht in ihn verliebt bist …«
    Hätte Ann mich gestern darum gebeten, hätte ich vielleicht darüber nachgedacht. Aber heute ist einfach schon zu viel schiefgelaufen.
    Â»Bitte! Ich möchte so gern hingehen. Ken hat mir Filme auf YouTube gezeigt und …«
    Â»Du hast mit Ken Videos auf YouTube angeschaut?«
    Sie nickt.
    Â»Wie? Wo? Wann?«
    Â»Wir haben heute Morgen deinen Computer benutzt.«
    Â» Ken war in meinem Zimmer?«
    Sie nickt wieder und schaut beiläufig aus dem Fenster, als wäre diese Mitteilung keine große Sache.
    Â»Ann! Du kannst nicht einfach irgendwen in mein Zimmer lassen. Meine Mum hätte euch erwischen können!«
    Â»Deine Mum war doch gar nicht zu Hause. Und außerdem ist es unser Zimmer«, sagt sie. »Er war mein Gast. Du hast ja keine Ahnung, wie langweilig es ist, wenn du nicht da bist.«
    Ich umklammere das Lenkrad und starre in den Regen, der die roten Rücklichter vor uns verschwimmen lässt. Es wird immer schwieriger, Ann unter Kontrolle zu halten. Wie Pinocchio will sie unbedingt ihre Eigenständigkeit durchsetzen. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Kann ich sie überhaupt noch unter Verschluss halten?
    Â»Er hat doch

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