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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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ich den Generator angeworfen.«
    »Irgendwelche Handys? Funkgeräte? Waffen?«
    »Keine Waffen, bloß ein Kurzwellenfunkgerät und ein Wetterradio. Außerdem ein kleiner batteriebetriebener Fernseher mit einigermaßen gutem Empfang. Irgendwo draußen muss es eine Satellitenschüssel geben.«
    Die nicht lange halten wird, dachte Sheppard.
    Dillard kam halb die Treppe hoch, und Sheppard entdeckte den blutbefleckten Verband an seinem Arm. »Glas?«, fragte er.
    »Ja. Aber ich hatte Glück. Emison hat ein viel größeres Stück ins Bein bekommen. Zumindest glaube ich, es war Glas. Vielleicht war es auch etwas anderes. Ich weiß nur, dass es schlimm ist.«
    Er nahm die Kisten, die Sheppard ihm hinhielt. »Leo, hast du irgendwem gesagt, dass wir hier sind?«
    »Nein.«
    »Niemandem?«
    »Ich bin davon ausgegangen, das Ganze wäre in dreißig Minuten erledigt.«
    »Und wir kämen mit den Gefangenen zurück.«
    »Natürlich.«
    »Der möglichst dramatische Auftritt. Sehr gut, Leo. Ganz prima. Und du hast gehofft, das brächte dir – was? Eine Gehaltserhöhung? Eine Beförderung? Den Laden in Tango?«
    Dillards Augen verengten sich und wurden dunkler, drohend. »Fick dich, Sheppard.«
    Mehrere Minuten lang sagte keiner von ihnen etwas. Sheppard reichte Dillard die Kisten und weitere Schlafsäcke nach unten. Als Letztes kamen die Medikamente, die trug er selbst hinunter. Der Keller lag etwa zwölf Meter unter der Erde, war drei mal viereinhalb Meter groß, unterteilt durch einen Bambuswandschirm, hinter dem sich, wie er vermutete, eine Art Bad verbarg; und unter der Treppe gab es noch etwas Platz als Lagerraum und eine kleine Küche. Es reichte für zwei Leute, aber nicht für vier Männer, und schon gar nicht für vier Männer, von denen einer Leo Dillard war.
    An der Wand stapelten sich Kisten mit Ausrüstungsgegenständen, die meisten davon waren offen, manche der Sachen lagen oben auf den Kisten. Die Küche bestand aus einer Spüle mit fließendem Wasser, einem kleinen Campingkocher mit Gastank, einem Tischchen mit zwei Aluminiumklappstühlen, einem Mülleimer, neben dem eine große Rolle Mülltüten lag. Der Generator stand an der Seite und schepperte vor sich hin. Er sorgte dafür, dass der Keller hell erleuchtet war und die tragbaren Ventilatoren sich drehten. Er fürchtete den Gedanken, dass der Generator kein Benzin mehr hätte und der Strom ausfallen würde.
    An der Südseite lagen Schlafsäcke auf dem Boden, und darauf lag Doug Emison, er schwitzte und zitterte unter mehreren Decken. Sein Gesicht hatte die Farbe von altem Weißbrot. Sein Atem ging stockend. Sheppards einzige medizinische Ausbildung war ein Kurs vor einem Jahr gewesen, in dem es um Erste Hilfe und die allereinfachsten Wiederbelebungsmaßnahmen ging. Selbst für sein laienhaftes Auge sah es aus, als hätte Emison einen Schock.
    »Ich habe doch gesagt, es ist schlimm«, sagte Dillard.
    Ihre barschen Worte von vor einigen Minuten hatten an Wichtigkeit verloren, dachte Sheppard und kauerte sich seitlich neben Emison, während Dillard auf der anderen Seite kniete. Er rollte die Decke von Emisons Fuß bis zu seinem Oberschenkel hoch und legte die blutigen Handtücher frei, die um den unteren Teil des rechten Beins gewickelt waren. »Der Schnitt ist vielleicht zwanzig Zentimeter lang und ziemlich tief, Shep. Als ich ihn verbunden habe, habe ich, glaube ich, Knochen gesehen. Man muss es nähen, um die Blutung zu stoppen.«
    »Hat das Blut irgendwann gespritzt?«
    »Nein.« Da war Dillard sicher. »Es sind keine Schlagadern getroffen. Aber die Wunde klafft.«
    Der Raum war nicht steril, Sheppard selbst war schlammig, und keiner von ihnen verfügte über die medizinische Erfahrung, die man brauchte, um sich um einen Mann zu kümmern, der einen Schock erlitten hatte und aussah, als sei er in Gefahr zu verbluten. Sheppard versuchte, sich daran zu erinnern, was er in dem Kurs gelernt hatte. Wie sollte man jemanden, der unter Schock steht, behandeln?
    »Erst mal müssen wir seine Beine hochlegen und seine Kleidung lockern. Schneid die Sachen von ihm runter, wenn du musst. Wir müssen ihn warm und trocken halten. Und dann müssen wir die Wunde säubern.«
    »Womit denn?«
    »Wie zum Teufel soll ich das wissen? Seife, Jod, Betadine … was immer wir haben. Mach die Kiste mit den Medikamenten auf und leg seine Beine hoch.«
    Sheppard ging hinüber zur Küchenspüle, zog sich bis auf die Unterhose und die Mullbinden aus, wusch seine Hände und das Gesicht. Goot

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