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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. MacGregor
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ich zu tun habe, du Nutte!« Und sie tänzelte zurück und drehte sich um, sie zielte mit der Sig jetzt auf Mira. »Lass sie uns beide abknallen, Billy. Das merkt kein Mensch.«
    »Was zum Teufel ist denn mit dir los, Mädchen?« Eine groß gewachsene Schwarze kam aus dem Wohnzimmer, sie hielt sich mit der rechten Hand die linke Schulter. Sie war genauso dreckig und durchnässt wie die anderen beiden. »Du redest wie eine Barbarin.«
    Franklin verdrehte die Augen und lachte. »Klar. Barbaren. Du hast mehr Leute umgebracht als Crystal und ich zusammen.«
    »Lass sie in Ruhe, Billy. Sie hat Schmerzen«, sagte Crystal und rückte einen Stuhl am Küchentisch zurecht. »Setz dich, Tia.«
    Sie half Tia Lopez auf einen Stuhl am Küchentisch, wobei sie derart besorgt und vorsichtig vorging, dass sie kaum mehr erschien wie die Frau, die nur vor wenigen Sekunden eine Pistole an Nadines Kopf gedrückt hatte. Mira presste ihren Rücken an den Kanten des Tresens, sie fürchtete, dass der Hund anfing zu bellen, dass Annie in diese Scheiße hineingezogen würde.
    »Wir wollen bloß … Schutz vor dem Sturm.« Tia schnitt vor Schmerzen eine Grimasse und umklammerte ihre Schulter fester.
    »Dann geht in eine Notunterkunft«, sagte Mira.
    Franklin lachte. »Klar. Wo ist der Hund?«
    »Was?«
    »Der Hund.« Er deutete auf Rickis Futternapf in der anderen Ecke. » H-U-N-D. Hund. Wo ist der Hund? Ich hasse Hunde.«
    »Die Schüsseln gehören den Katzen«, sagte Nadine.
    »Katzen.« Franklin rümpfte die Nase. »Mein Gott, ich hasse Katzen genauso sehr wie Hunde. Baby, geh die Katzen suchen und erschieß sie.«
    Miras Entsetzen wurde nur noch größer. »Das ist nicht nötig. Sie werden euch nicht stören.«
    Crystal nickte. »Siehst du? Und ich erschieße auch keine Tiere, Billy. Vergiss es.«
    »Allerdings«, murmelte Tia und hob den Kopf von den Armen, die sie auf den Tisch gelegt hatte. »Tiere spüren den Sturm. Die Tiere bleiben.«
    »Du hast nichts zu sagen, Amazone, sondern ich.«
    »Mir ist egal, wer was zu sagen hat, du Penner. Wir wollten nur ein Haus suchen, in dem wir den Sturm überstehen können. Wir sind nicht gekommen, um Tiere oder Leute zu erschießen. Das war der Deal, oder, Crystal?«
    »Genau.« Sie nickte mit dem Kopf. »Da hast du genau recht.«
    Mira und Nadine tauschten einen Blick. Mira wusste, dass sie beide dasselbe dachten, die Dynamik dieses Trios veränderte sich immer wieder, weil Crystal die Seiten wechselte. Sie war vielleicht Franklins Freundin und der Grund für das ganze Chaos, das er verursacht hatte, doch Crystal schien auch eine gewisse Loyalität Tia gegenüber zu verspüren. Mira fragte sich, wie sie dieses Wissen nutzen konnte, um sie von der Garage und von Annie wegzuhalten.
    Franklin, dem es ganz offensichtlich gar nicht passte, dass zwei Frauen die Regeln bestimmten, sagte: »Ich sag euch jetzt, wie’s läuft, Ladys. Ihr macht, was wir euch sagen, und wir überleben alle diesen Sturm. Aber haltet die Katzen von mir fern.«
    »Ich brauche Eis und Aspirin«, murmelte Tia, die den Kopf wieder auf die Arme hatte sinken lassen.
    Niemand rührte sich. Crystal wirbelte herum und zielte mit der Pistole auf Mira. »Hol ihr Eis, hast du sie nicht gehört?«, rief sie. »Und Aspirin.«
    »Ich kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.« Mira sprach leise, ruhig und blieb stehen. »Was zuerst, Eis oder Aspirin?«
    »Oh, meine Güte.« Franklins Gereiztheit breitete sich in dichten Wellen um ihn aus wie ein übler Gestank. Er packte Miras Arm und zerrte sie nach vorn in Richtung Kühlschrank. »Hol Eis. Pack es in eine Tüte.«
    Fass mich nicht an. Sie befreite ihren Arm aus seinem Griff. »Ich verstehe Englisch. Du musst mich nicht rumstoßen. Ich mach’s ja schon.«
    Er warf den Kopf in den Nacken, lachte, beugte sich nach vorn, direkt vor ihr Gesicht, und der üble Gestank nach fauligen Gurken erstickte sie beinahe. Dann packte er ihr Haar, zog sie dicht an sich und knallte ihr den Lauf des Gewehrs direkt unters Kinn. Mira keuchte und versuchte, in ihrem Inneren Mauern gegen ihn zu errichten, sie wollte nichts über ihn wahrnehmen, doch seine Energie brach über sie herin, riss die Mauer mit sich fort …
    Ich bin Wasser, ich bin Wasser …
    »Und ich fasse dich an, wann ich will und wo ich will«, zischte er. »Verstanden?«
    »Ja.« Sie erstickte fast an dem Wort.
    Ich bin die anschwellende Flut und werde dich ausfüllen …
    »Billy, hör auf!«, rief Crystal. »Bitte.« Sie lief auf sie zu und

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